Hilft #Degrowth beim Klimaschutz?
Das Wirtschaftswachstum soll verantwortlich sein für die #Klimakrise
Die Lösung: Zurück zur Wirtschaftsleistung der Siebziger Jahre.
Macht das Sinn? 1/9
“Ökoenergie wird knapp und teuer bleiben”
Das ist Ulrike Herrmanns Diagnose in ihrem Buch "Das Ende des Kapitalismus"
Das Ausbaupotential bei Wind & Solar in de reicht nicht aus. Wir müssen mit 100% EE zwischen 1/3 und 2/3 unserer Energie importieren:
H2-Importe sind nur eine technologische Lösung von mehreren: 1. Energieeffizienz 2. Carbon Capture 3. Kernenergie
zu 1.: Tatsächlich ist das deutsche Wirtschaftswachstum bereits seit ca. 2000 vom Energieverbrauch entkoppelt. Seit 2010 sinkt der Verbrauch sogar trotz Wachstum. 3/9
Noch deutlicher wird das beim Klimaschutz. In ganz Europa ist das Wirtschaftswachstum von klimaschädlichen CO2-Emissionen entkoppelt.
Ulrike Herrmann reicht das nicht. Sie behauptet das Schrumpfen der Wirtschaft ist der einzige Ausweg. 4/9
Ist #Degrowth überhaupt möglich?
Laut Ulrike Herrmann müssten wir die deutsche Wirtschaftsleistung auf rund 25.000 USD pro Kopf halbieren.
Die meisten Länder liegen aber unter diesem Wert. Sie müssten um ca. den Faktor 3 wachsen um $25k pc zu erreichen. 5/9
Reiche OECD-Länder sind bereits auf einem Degrowth-Pfad beim Energieverbrauch und bei den CO2-Emissionen.
Es ist der globale Süden, der noch deutlich wachsen muss um der Armut zu entkommen. Wir können und dürfen Afrika & Südasien keinen Degrowth verordnen. 6/9
Das unaufhaltsame Wachstum im globalen Süden sollte möglichst klimaneutral sein.
Wir Industrienationen sollten klimafreundliche Technologien wie Solar, Wind, Kernkraft, H2, CCS aber auch Adaption an die bereits unvermeidbaren Klimafolgen möglichst konkurrenzfähig machen. 7/9
Klimaschutz darf nicht nur in reichen Industrieländern stattfinden.
Es ist kontraproduktiv durch Zerstörung unserer Wirtschaftskraft solche Handlungsmöglichkeiten zu dezimieren.
Statt einem möglichen Klima-Vorbild würden wir außerdem zu einem abschreckenden Beispiel werden. 8/9
Wie kam es in 🇪🇸 zum Blackout. Kann das auch in 🇩🇪 passieren?
Wir kennen den Auslöser noch nicht. Aber ein Netzproblem darf grundsätzlich nicht zum Blackout führen.
Der Frequenzverlauf legt nahe, dass Lastabwürfe und andere Stabilisierungs-Maßnahmen wirkungslos waren.
Wieso? 1/7
Der 🇪🇸 Blackout passierte um die Mittagszeit. Dann ist die geringste Momentanreserve im Netz, weil Wasser und Erdgas zugunsten von Solar drosseln.
Noch dazu waren am 28.4. nur 4 von 7 AKW am Netz. Die Momentanreserve war auf Jahresminimum.
Das 🇪🇸 Stromnetz war wenig robust. 2/7
Wind & Solar tragen nichts zur Momentanreserve bei. Sie können Frequenzänderungen nicht stabilisieren.
Je größer der Anteil von Wind & Solar, desto schneller verändert sich die Netzfrequenz bei Problemen.
Womöglich zeigten die 🇪🇸 Stabilisierungsversuche deshalb keine Wirkung. 3/7
Deutschland als #Klimavorreiter? Das ist oft unser Selbstbild.
Die Realität schaut, wie so oft, anders aus. Bei der CO2-Intensität im Energiesektor sind wir abgeschlagen im unteren Drittel in Europa. 1/8
Die Treibhausgas-Emissionen im Energiesektor (Blautöne) machen den Löwenanteil der deutschen Gesamtemissionen aus. Sie sinken zwar, aber nur sehr langsam.
Die Klimaneutralität 2045 ist mit diesem Trend völlig unerreichbar und auch in Europa hinken wir hinterher. 2/8
Noch krasser als im gesamten Energiesektor liegt Deutschland im Stromsektor zurück. Auch hier sind wie im letzten Drittel, aber die Differenzen zu anderen Ländern sind noch größer.
Elektrizität ist am einfachsten zu dekarbonisieren, aber selbst da versagt die Energiewende. 3/8
Energiewende-Studien sind zweckoptimistisch, aber das aktuelle Paper von @FraunhoferISE schießt den Vogel ab.
Im Jahr 2045, wenn die Energiewende abgeschlossen sein soll, kommen laut @energy_charts_d 90 TWh der deutschen Wasserstoffversorgung aus einem "Speicherübertrag". 1/6
@FraunhoferISE @energy_charts_d Ab 2040 taucht der "Speicherübertrag" als H2-Quelle auf. 2030 & 2035 ist der Betrag noch negativ, es wird also eingespeichert.
Wenn wir also vor 2040 einen großen H2-Speicher füllen, dann überstehen wir 2045. Danach ist der Speicher wohl leer.
Was ist 2046, 2047 und 2048? 2/6
@FraunhoferISE @energy_charts_d Dann müssen wir wohl H2-Importe um 90 TWh erhöhen. Laut Fraunhofer soll das 140€/MWh in 2045 kosten, also 12,6 Mrd. Euro Mehrkosten pro Jahr.
Realistisch ist ein so extrem niedriger H2-Importpreis nicht, bei einem plötzlichen Nachfrage-Schock von 90 TWh (!) schon gar nicht. 3/6
Fact Check: Robert Habeck kommentiert den deutschen Atomausstieg beim Youtuber Breaking Lab.
Das wird vermutlich lang. Ich erwarte so viele Falschaussagen von Habeck, wie man das beim Thema AKW gewohnt ist.
1/x
7:30 "Frankreich hat 60 GW Atomkraftwerke [...] Die sind alle alt."
Das mittlere Alter französischer Reaktoren ist 38 Jahre. EdF strebt eine Laufzeit von 60 bis 80 Jahren an. Die sind also gerade erst in der Midlife-Crisis ;)
Deutschlands #Energieverbrauch ist 2024 das 3. Jahr in Folge gesunken - der niedrigste Stand seit 1969.
Seit gut 50 Jahren haben wir nicht mehr so wenig Energie verbraucht!
Hauptgrund ist sicher die Verdopplung der Energiekosten zu vor der #Energiekrise im H1 2021. 1/9
Die deutsche Energieversorgung stellten 2024 zu 70% die fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas & Kohle.
Insgesamt decken klimaschädliche Energieträger 82% des deutschen Energieverbrauchs.
Das ist Primärenergie nach Substitutionsprinzip, Abwärme ist bereits berücksichtigt. 2/9
Strom ist der am einfachsten zu dekarbonisierende Teil der Energieversorgung.
Die klimafreundlichen Erzeuger Wind, Solar & Wasserkraft hatten 2024 einen Anteil von 43% am Stromverbrauch.
Nach 500+ Milliarden Euro Energiewende-Förderungen ist das aber trotzdem enttäuschend. 3/9
Atomkraft hätte Deutschland nicht ~300 Mrd. Euro gespart. Tatsächlich hätten wir mit Laufzeitverlängerung und Neubauprogramm AKW nur ~200 Mrd. Euro sparen können.
Laut Akkudoktor ist das ein Skandal. Und die Welt, die darüber berichtet hat, soll das richtig stellen. 1/7
Hierum geht es: Jan Emblemsvåg hat die Kosten der deutschen Energiewende zu hoch angesetzt.
Es gibt in seinem Paper Doppelzählungen, wie er übrigens selbst im Paper zugibt.
Statt 690 Mrd. Euro hat die Energiewende eher 600 Mrd. Euro gekostet. 2/7
Ja, das Emblemsvåg-Paper ist methodisch problematisch. Aber für die Kernaussage ist es wurscht, ob man 200 Mrd. oder 300 Mrd. hätte sparen können.
Emblemsvåg konnte leider nicht die offiziellen Energiewende-Kosten ansetzen, denn die gibts nicht. 3/7