Ich bin überwältigt über die Resonanz meines Frust-Tweets aus der Silvester Nacht.
Jetzt wo ich all diese Momente, Emotionen und Gefühle sacken habe lassen, muss ich die Situation von einer anderen Ebene betrachtet ergänzen:
Laut diversen Studien die weltweit veröffentlicht wurden, zählt die Berufsgruppe der Feuerwehrleute zu dem Beruf, welchem mindestens 80 % der Menschen hohes oder sehr hohes Vertrauen aussprechen.
VORBEHALTLOS vertrauen somit 8 von 10 Menschen einer FREMDEN Person ihr Leben an.
Egal ob dein Zuhause brennt, du bei einem (un)verschuldeten Verkehrsunfall eingeklemmt bist, dein Kind plötzlich nicht mehr atmet … du rufst die 112. Gilt natürlich auch für d 110 wenn jemand dein Auto geklaut hat.
Hast du schon mal in deinem Leben den Notruf gewählt ?
Egal ob Montag 14:30 Uhr oder Feiertags um 02:53 Uhr.
1. es hebt immer jemand ab 2. es wird immer jemand kommen 3. jede/r der kommt wird alles menschenmögliche tun um DIR zu helfen
VORBEHALTLOS üben wir unseren Beruf aus, weil wir dies mit Stolz und Ehrgefühl tun - für DICH
Jetzt passiert so etwas Widerliches wie vor wenigen Tagen.
Kameradinnen und Kameraden fahren selbstlos und ohne zu zögern zu einem via NOTRUF gemeldeten Ereignis.
aber:
Das Fahrzeug wird gestoppt, vermummte Personen gehen BEWAFFNET auf d Besatzung los u plündern Ausrüstung
Wer hat diesen Angreifern um es in angemessenen Worten auszudrücken: „ins Gehirn geschissen ?!“
Die Einsatzkräfte sind alles MENSCHEN die OHNE zögern, wenn es notwendig wäre ihr Leben für ein anderes geben würden.
Dies kann ultima ratio eigene Kinder zu HALBWAISEN machen.
Jeder Uniformträger/in ist ein Mensch, hat Gefühle, nimmt div Eindrücke v diversen Einsätzen LEBENSLANG mit. Muss damit klar kommen, vergisst manche Bilder NIE. Es prägt, es verändert.
Ich kenne es, weil ich absolvierte div Einsätze im In-/Ausland und ja ich lebe mit PTBS.
PTBS ist leider bis heute ein TabuThema weil es in vielen Augen als Schwäche angesehen wird. Aber das ist es NICHT. Es ist Bestandteil des Berufs. Auch bei Ärzten, Pflegern ,…
Irgendwann kommt d Einsatz d Leben für immer verändert.
Zurück zu den letzten 24 h:
Die Situation wird bzw hat nachhaltig dafür gesorgt, dass Menschen ihren Traumberuf anzweifeln, man mit ungutem Gefühl in bestimmte Stadtteile fährt, man immer im Hinterkopf haben wird:
Ist es wieder ein HINTERHALT ?
Will mich jemand VERLETZEN ?
Was erwartet mich diesmal ?
Dieses Silvester hat bereits viele Menschen verändert. Es hat das VERTRAUEN erschüttert.
Frage Dich doch mal, wann du zuletzt anlasslos einem Polizisten/in, FW Mann/Frau oder Sanitäter/in oder Soldat/in für seinen Dienst an der Bevölkerung DANKE gesagt hast? = einfach+kostetnix
Wenn du ehrlich mit dir bist - vermutlich noch nie.
Man erwartet 24/7 Hilfe, ruft trotz tagelanger Schmerzen lieber die 112 statt zum Hausarzt zu gehen. Weil es kommt ja immer jemand. Das dafür ein lebensbedrohlicher Notfall warten muss - ist doch egal. Egoismus sei Dank.
Ich weiss das meine Tweets vermutlich nicht die Zielgruppe erreicht, die hier ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden Menschen verletzt, bedroht oder Ausrüstung geraubt hat. Aber vielleicht erreiche ich, dass die Gesellschaft mit Verständnis reagiert und so indirekt
dafür sorgt, dass Respekt, Höflichkeit und Gesetzestreue als Tugenden vermittelt werden, welche für ein friedliches Miteinander unabdingbar sind. Diese Werte müssen im Vordergrund stehen gefolgt von konsequenter Vollstreckung der vorhandenen Gesetze.
Silvester war ein Anlass aber nicht der Grund. Die Raketen wurden vom Nutzer instrumentalisiert. Silvester, der Beginn des neuen Jahres wurde missbraucht um Einsatzkräfte vorsätzlich zu verletzen ohne an die Konsequenzen für die Gesellschaft zu denken.
Natürlich wird die Polizei, Feuerwehr oder der Rettungsdienst auch zukünftig zu einem Notruf ausrücken. Das ist unser gesetzlicher Auftrag.
Es macht aber einen Unterschied ob man dies wie bisher aus Stolz, Ehrgefühl und Überzeugung tut oder nur noch als Pflicht ansieht.
Fazit: Uniformträger sind MENSCHEN, mit Gefühlen, Familie und Freunden. Behandelt sie mit Respekt, denn der Moment wo ihr sie braucht wird kommen und dann wollt ihr das euch diese VORBEHALTLOS helfen oder d Leben retten.
Ich muss euch an d Erlebnissen d letzten Stunden teilhaben lassen.
Mir fehlt ein passendes Adjektiv dafür. Es war ein Brand durch vermutlich Pyros.
Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Jugendliche sich während des laufenden Einsatzes nur eine Häuser Ecke weiter…
daraus einen Spaß machten Raketen u Feuerwerksbatterien gezielt auf Gebäude mit angekippten Fenstern u Autos abzufeuern. Sie bemerkten das Einsatzkräfte sie beobachteten OHNE Effekt. Erst mehrere Polizeibeamte machten ausreichend Eindruck, dass diese davon abgelassen haben.
Parallel dazu kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen, so das eine Einsatzhundertschaft dafür sorgen musste, dass keine weiteren Angriffe/Beschüsse auf Einsatzkräfte erfolgten. So n Scheiss behindert den geordneten Einsatzablauf u verzögert eventuell lebenswichtige Hilfe.