1/14 Ist es die Aufgabe der Russen das #Putin-Regime zu stürzen? 🧵
2/14 Oft hört man Klagen darüber, dass nicht nur die einfachen Russen, sondern auch die Führer der liberalen Opposition nicht gegen das #Putin-Regime auf die Straße gehen.
3/14 Oder, dass sie nciht zu den Waffen greifen und sich - ob in #Russland oder in der #Ukraine - an die Front gegen die verbrecherische Aggression zum Wiederaufbau des Imperiums stellen.
4/14 Hunderttausende oder Millionen von Russen, die mobilisiert werden, ziehen es vor, aus #Russland zu fliehen, aber nicht, in #Russland selbst Widerstandsaktionen zu unternehmen, die die Grundfesten des Regimes von Grund auf erschüttern würden.
5/14 In der Tat gibt es in #Russland keine derartigen Massenproteste. Aber es ist sehr leicht für uns der russischen liberalen Opposition, die vor Putins Verfolgung geflohen ist, zu raten, besser "zu den Waffen zu greifen", nach #Russland zurückzukehren und dort zu kämpfen.
6/14 Wie viele von uns sind bereit mit der Waffe in der Hand zu kämpfen? Aber es ist ja auch nicht unser Land, dass zu einem faschistischen Imperium mutiert ist und die Welt in eine Katastrophe geführt hat. Das stimmt. Aber wenn es 🇩🇪 wäre? Wie viele von uns würden kämpfen?
7/14 Wir tun so, als ob wir an ihrer Stelle ganz sicher kämpfen würden. Weil wir 1945 heldenhaft für unsere Demokratie gekämpft haben? Weil gerade ein 🇩🇪 Battalion heldenhaft im Donbas kämpft? Weil wir die SED-Diktatur 89 heldenhaft gestürzt haben? Oder wurde es uns geschenkt?
8/14 In #Russland kann man 8 Jahre Zwangsarbeit für einen FB-Post bekommen. Oder man kann einfach vergiftet werden. Mit "Nowitschok". Deshalb sollten wir vielleicht aufhören, es uns auf dem Sofa bequem zu machen und die Russen belehren, wie man ein solches Terrorregime bekämpft.
9/14 Wir sagen der russischen Opposition, dass sie ihre Hausaufgaben machen und #Putin stürzen soll. Aber was die uns antworten hören wir nicht, oder schieben ihre Argumente beiseite. Dabei sind sie (leider) zutreffend. Wir im Westen haben jahrzehntelang mit #Putin paktiert.
10/14 Unsere Politiker haben das #Putin-Regime legitimiert. Mit unserem Geld wurde es stark. Egal welche Kriege #Putin anzettelte, welche Wahlen er fälschte und Feinde ermorden ließ, der nächste RESET war schon um die Ecke.
11/14 Wir wuschen unsere Hände in Unschuld, wir hatten ja Sanktionen erhoben und einigen Russen die Einreise verboten. Wir haben unser Möglichstes getan. #NS2 mussten wir natürlich trotz Krim bauen. Was will man machen. Dafür haben wir in Minsk die 🇺🇦 Armee ganz dolle ertüchtigt.
12/14 Von wegen. Wir tragen einen großen Teil der Schuld daran, dass #Russland jetzt dem Westen und der #Ukraine den Krieg erklärt hat. Wir haben mit unseren faulen Kompromissen dem #Putin-Regime geholfen in #Russland eine Diktatur zu errichten, die jetzt die ganze Welt bedroht.
13/14 Daher meine Schlussfolgerung: Jeder Satz nach dem Motto "Es ist die Aufgabe der Russen #Putin zu stürzen" ist einerseits wahr, andererseits nur eine billige Entschuldigung für uns für unser eigenes Versagen und Ablenkung von unserer eigenen Schuld.
14/14 Retweete den ersten Tweet 👇, wenn dir der 🧵 gefallen hat.
1/18 Kann #Russland ein demokratisches Land werden? 🧵
2/18 Viele haben sich die Vorstellung zu eigen gemacht, dass #Russland aufgrund seiner Staatstraditionen für die Demokratie völlig ungeeignet ist. Ein Empire of Evil. In Ewigkeit. Amen.
3/18 Oft heißt es, dass #Russland viele staatliche Institutionen von der Goldenen Horde geerbt hat. Und darum schon immer in einer Autokratie war. Die Russen haben immer Zaren, Generalsekretäre oder autoritären Präsidenten. Was anderes könne es nicht geben.
"Der Grund für die Einnahme der Krim.
Warum die Ukraine die Provinz befreien kann - und sollte
Von Andriy Zagorodnyuk Januar 2023
Das Jahr 2022 war für die Ukrainer ein Jahr der Tragödie und der historischen Errungenschaften zugleich . Im Februar marschierte Russland mit fast 190.000 Soldaten in die Ukraine ein, richtete unermessliche Zerstörungen an und tötete Zehntausende von Menschen.
Wie weiter im Krieg in 2023? Ein Artikel der @FinancialTimes.
"Zehntausende sind gestorben. Millionen sind zu Flüchtlingen geworden. Fast ein Sechstel des ukrainischen Territoriums steht nach wie vor unter russischer Besatzung.
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2022 war das Jahr, in dem der Krieg in großem Stil nach 🇪🇺 zurückkehrte, der Wiege der beiden globalen Konflikte des 20. Jahrhunderts. Die Ukraine hat bemerkenswerterweise als souveräner Staat überlebt, und ein katastrophaler größerer Krieg konnte bisher vermieden werden.
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Das Ziel für 2023 muss sein, Kiew alle Hilfe zukommen zu lassen, die es braucht, um den Konflikt zu beenden - zu seinen Bedingungen. Die Aggression von Wladimir Putin hat die Weltordnung neu gestaltet. Sie hat die wohlhabenden Demokratien in Solidarität mit Kiew geeint.
#Putin: "Maximale Gefasstheit, die Konzentration aller Kräfte ist jetzt gefordert, von den Spionageabwehrdiensten, einschließlich des militärischen. Die Aktivitäten von ausländischen Geheimdiensten müssen mit harter Hand unterbunden werden." 1/3
"Die Verräter, Spione und Saboteure müssen schnell aufgespürt werden. Die Arbeit des FSB-Grenzdienstes muss verstärkt werden. Die nationale Grenze ist ein entscheidender Schlüsselpunkt in der Sicherstellung der staatlichen Sicherheit." 2/3
"Sie muss verlässlich gewährleistet sein, und Versuche, gegen sie zu verstoßen,
sollen schnell und wirksam geahndet werden." 3/3
Welche Optionen hat #Putin den Krieg zu gewinnen? 🧵
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OPTION 1 - Krieg für verloren erklären und sich zurückziehen
Wenn ich #Putin wäre, würde ich diese Option nicht wählen. Warum? Das Eingeständnis einer Niederlage birgt eine große Gefahr in sich. #Russland wurde auf dem Mythos der Unfehlbarkeit aufgebaut.
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Solange die Hoffnung auf einen Sieg lebendig bleibt, wird das Volk dem Zaren folgen. Aber sobald er nachgibt, wird es sich von ihm abwenden, denn der Kreml ist kein Ort für Verlierer. Die Russen haben mehr Angst vor der Ungewissheit als vor der Tyrannei.