Vorgezogener Kohlausstieg 2030? Oder doch eher 2033?
Meine Recherche für @zeitonline zeigt: RWE plant mit einer Reserve von 50 Millionen Tonnen Braunkohle ab 2030. Das entspricht zwei Jahre Garzweiler - und ist völlig unvereinbar mit Klimazielen. 🧵 zeit.de/wirtschaft/202…
Herausgefordert hatte diese Zahl die Grüne @antjegrothus. Sie sagt: "Die Menschen müssen verstehen können, was mit der Kohle in Zukunft geplant ist" Bislang ist die Reserve eine Blackbox - über sie wird erst 2026 entschieden. RWE plant aber offenbar schon längst Volumina ein 2/4
Alleine die RWE-Reserve überschreite das Klimabudget, sagt @catharinarieve. Nach ihrer Studie dürfen nur noch 25 Millionen Tonnen verfeuert werden. "Mit dieser Reserve müssten auch 2033 noch Förderbänder und Riesenschaufelbagger zum Einsatz kommen" 3/3 coaltransitions.org/publications/1…
Vor allem aber wirft die 50 -Mio-Reserve weitere Fragen zum Abbaggern von #Luetzerath auf: Wenn RWE ab 2030 problemlos zusätzliche 50 Millionen Tonnen für eine potenzielle Reserve abbaggern kann, dann reißt der Konzern womöglich aktuell mehr Flächen auf, als unbedingt notwendig.
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Leute, lest diese Analyse von meiner Kollegin @susannegoetze zu #Luetzerath.
Sie rechnet vor, dass diese von 2 grünen Ministern beschlossene Räumung eines hoch symbolischen Ortes der Klimabewegung auf einer wackeligen Rechnung fußt - selbst die Gutachter🧵 spiegel.de/wissenschaft/m…
Selbst Gutachter, die #Luetzerath-Kohle als notwendig erachten, räumen ein: Sie hätten in der "Kürze der Zeit" keine detaillierten Analysen zur Ermittlung der künftigen Veredelungsmengen machen können.
Das ist gravierend. Genau um diese Menge geht es 2/4 wirtschaft.nrw/system/files/m…
Die Eskalation beruht also auf einer fragwürdigen Zahl - und dem Wunsch von RWE, kein Exempel zu statuieren.
Der Konzern forderte schon im August: "Keine Befriedung: Es entstünde eine Motivation zu weiteren Blockaden"
Habeck und Neubauer folgten RWE - 3/4 wirtschaft.nrw/system/files/m…
Nun haben wir November und die Trockenheit in Frankreich verschlimmert sich weiter. Wenn es regnet, dann ein paar Liter - lächerlich wenig, um Quellen und Flüsse zu füllen.
Mein persönliches Trauer-Erlebnis mit diesem Rekord hatte ich am Wochenende: 🧵 francetvinfo.fr/monde/environn…
Wir waren, wie so häufig, wandern und wild zelten in den Bergen. Nur diesen Herbst mussten wir die gesamte Tages- & Nachtration Wasser schleppen: Bäche, aus denen wir sonst Wasser schöpften und filterten, waren trocken. Und zwar alle. Unsere kleinen Söhne waren bestürzt, panisch
Für mich noch bestürzender war der Umgang mit der Trockenheit. Die Quellen einiger Bergrestaurants sind versiegt, viele seit Juli. Die einzige Lösung, bislang: 1-Liter-Plastikflaschen Wasser statt der üblichen Karaffe auf den Tischen. Gespült und gekocht wurde ebenso damit. (3/4)
Am Ende dieser nervenaufreibenden Recherche kam es, wie es kommen musste:
Eine Person im Gazprom-Netzwerk, Sigmar Gabriel, drohte mit rechtlichen Schritten gegen unsere Recherche. Natürlich haben wir sie heute trotzdem veröffentlicht - ein Mustread 🧵 correctiv.org/aktuelles/russ…
Viel wurde seit dem Angriffskrieg über Politiker und Wirtschaftslenker geschrieben, die sich stets für günstiges Gas aus Russland einsetzten. Wir, @justus_vdaniels & @frederikrichter & @policy_networks wollten das ganze Bild schaffen: Wer genau hat uns so abhängig gemacht?
Eine nervenzehrende Aufgabe, schließlich nutzte Russland zahlreiche ähnliche klingende Organisationen: Sie täuschen eine Fülle an engagierten Personen vor. In Wahrheit treffen sich immer wieder dieselben Personen. Mit dem steten Mantra: Mehr Rohstoff-Kooperation mit Russland
Deutschland erlebt die x-te Hitzewelle dieses Sommers, eine von vielen künftigen in der #Klimakrise.
Trotzdem sehen unsere Städte immer noch so aus wie vor Jahrzehnten. Ein Thread darüber, was @susannegoetze & ich für unser Buch über gute & kühlende Stadtpolitik gelernt haben 🧵
Wir haben zusammen mit @fragdenstaat 400 Gemeinden und Städte angefragt, wie sie ihre Bürger:innen vor Hitze zu schützen und für kühlere Zentren sorgen wollen.
Die Antworten bezeugen: Kaum einer kümmert sich. Es gibt weder Pläne noch Budgets 2/4
Keine einzige Stadt konnte angeben, wieviel Beton sie entsiegeln wird, um Grünflächen zu schaffen. Nur elf Kommunen hatten konkrete Projekte, Bäume zu pflanzen – auch sie sind essentiell, um heiße Luft abzukühlen. Und das Erschreckendste: Es gibt kaum Geld für Vorsorge. 3/4
Wer verknappt & verteuert damit den Strom in Europa?
Frankreichs Atomkraftwerke!
Der französische Atompark ist auf mehrere Jahre marode - wann wieder alle Werke laufen, konnte mir EDF für @zeitonline nicht sagen. Bis dahin kauft 🇫🇷 massiv Strom ein 🧵 zeit.de/politik/auslan…
Auch der Energieexperte Bruno Burger @energy_charts_d sagt: "Frankreich ist das Problemkind Europas".
Burger widerlegt das Argument vieler Atomfans, 🇩🇪 kaufe viel französischen Atomstrom ein. Nein, Frankreich importiert immer mehr (Kohle-)Strom, als dass es exportieren könnte
Warum kann Frankreich Strombedarf nicht decken & stoppt Exporte?
- Viele AKW stehen wegen gravierende Korrosionsmängel still - Ursache noch unbekannt
- viele sind 35 Jahre und älter, die Wartung ist langwierig
- in der Dürre fehlt Kühlwasser
Sichere Energiequelle? (grün = läuft)
In unserem neuen Buch haben meine hochgeschätzte Kollegin @susannegoetz und ich ein politisches Tabu recherchiert: Wie überleben wir in der Klimakrise? Denn bei Dürren, Hitzewellen & Starkregen riskieren wir unser Eigentum, unsere Nahrung, das Leben fragiler Freunde & Familie 🧵
Wir waren, trotz jahrelanger Recherchen über mangelnde Klimapolitik, baff, wie blank wir sind: Bislang ignorieren die Bundesregierung, Städte & Gemeinden die existentielle Frage: Wie sorgen wir vor, wie schützen wir uns? Mit Vorwort von @beyond_ideology piper.de/ueberleben-in-…
Für unser Buch haben wir mit @fragdenstaat zusammen 400 Gemeinden & große Städte angefragt, ob sie a) einen Anpassungsplan mit Budget haben und b) ob etwa notwendige Bäume gepflanzt und Rückhaltebecken geschaffen werden. Die Antworten? Schätzt mal. Wir sind nackt, einfach blank