In ca. einer halben Stunde geht sie los: Die Rundfunkratssitzung des #WDR. In diesem 🧵 versorgen wir euch mit möglichst vielen Infos direkt aus der Sitzung. Die Tagesordnung findet ihr unter www1.wdr.de/unternehmen/ru….
Noch wenige Minuten, dann geht es los. Der Saal füllt sich langsam. Die Stimmung wirkt gut, aber eine leichte Anspannung liegt in der Luft.
Es geht los. Rolf Zurbrüggen begrüßt zur 647. Sitzung des #WDR-Rundfunkrates. Die Tagesordnung wird als solche angenommen sowie das Protokoll der letzten Sitzung. Es folgt der Bericht des Vorsitzenden. (TOP 2)
Der Vorsitzende informiert über einige allgemeine Punkte (Wahlen, Selbstauskünfte, Medienstaatsvertrag, Bremer Beschlüsse etc.) „Durch den rbb-Skandal gibt es mehr Rufe nach Compliance und Transparenz“, so der Vorsitzende Zurbrüggen.
Laut Zurbrüggen arbeitet die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) an einem intensiven Plan den Rundfunk und die Aufsicht zu reformieren. Die genauen Punkte und der Stand werden ans Protokoll der Sitzung angeheftet.
Letzter Punkt des Berichtes: Eingaben. Es gab übrigens sechs Eingaben zum Video von #Kindler. Es folgt die Aussprache mit dem Vorsitzenden.
RFR-Mitglied Baum:“Ich habe in der Zeitung gelesen, dass hier heute Machtkampf stattfindet. Dem ist nicht so.“ Er sagt, dass der einzige Machtkampf zwischen dem ÖRR und den Kräften stattfindet, die ihn abschaffen wollen. Es braucht laut Baum eine Vorwärtsstrategie.
Einige Mitglieder bemängeln das Fehlen von Protokollen. Der Vorsitzende entschuldigt sich mit einem erhöhten Workload.

Florian Braun schließt sich Gerhart Baum an und wünscht sich einen ideenoffenen Reformprozess.
Es geht weiter mit TOP 3. Tom #Buhrow berichtet: Gestern hat der Coronakrisenstab des #WDR zum letzten Mal getagt. Es folgt ein Rückblick auf die Coronazeit. Tom Buhrow erklärt Corona gefühlt für beendet. Er bedankt sich bei allen, insbesondere beim Krisenstab.
Tom #Buhrow: „Eine finanzielle Verknappung ohne den Auftrag neu festzulegen kommt nicht hin.“ Fünf Bundesländer haben angekündigt, dass sie einer Beitragsanpassung nicht zustimmen können/werden.
Besonders Wichtig für #Buhrow: Die Rundfunkkommission wird einen Zukunftsrat einberufen, der die Reformen des Rundfunks erarbeiten und begleiten wird.
Weiteres: Es findet gerade eine besondere Programmplanung zum Jahrestag des Ukrainekrieges am 24. Februar statt.
Letzter Punkt Programm: Karneval. Der Kölner Karneval wird 200 Jahre alt. Es wird dazu auch ein Sonderprogramm im WDR geben.
Berichterstattung zu #Lützerath: Redaktionen hatten das Ziel SACHLICH und die Position ALLER BETEILIGTEN zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen. Das ist laut #Buhrow gelungen.
#Buhrow: „Mich interessiert NICHT mit wem die Journalist:innen des #WDR Tisch und Bett teilen. Oder in welcher Partei sie sind.“ Buhrow interessiert, ob sie handwerklich in der Lage sind professionell und sachlich zu berichten – auch wenn es nicht der Privatmeinung entspricht.
#Buhrow appelliert nochmals an die Mitarbeitenden sorgsam mit Social Media umzugehen. Auch private Äußerungen können den #WDR in Misskredit bringen. Jedoch sind private Äußerungen immer noch private Äußerungen und dagegen kann der #WDR nichts tun außer sich abzugrenzen.
Nun die Aussprache: Florian Braun geht nochmals auf #Kindler ein. Er ist der Meinung, dass deutliche Grenzen der Demokratie überschritten wurden und spricht von „Hassbotschaften“ und „Hetze“. Es geht laut Braun nicht um die CDU, es wäre auch mit den Grünen oder der SPD nicht ok.
#Buhrow: Müssen keine Dinge zum #Kindler-Statement beantworten, da es eine Privatmeinung ist und nicht vom #WDR redaktionell abgenommen wurde. Deswegen steht der #WDR nicht in der Verantwortung.
Peter Freitag erklärt sich solidarisch mit #Klamroth. „Wir müssen Journalist:innen nach ihren Taten und nicht nach ihren Privatleben beurteilen.“

Was den Brief der CDU angeht, so sieht er eine Kampagne gegen den #WDR.
Es wird angeregt nochmals zu schauen, ob tatsächlich faktenbasiert über #Lützerath berichtet wurde. Eine Anregung an den Programmausschuss folgt. O-Ton:”Man konnte ja nicht alles sehen.”
Und immer noch #Kindler. #Buhrow wiederholt nochmals die Argumente von vorhin. Dies wird auch von der anwesenden WDR-Juristin bestätigt.
Jörg Schönenborn räumt nochmals mit #Klamroth, und #Neumeier auf.

1. #Klamroth war die Transparenz gegenüber dem Publikum wichtig. Und auch wenn der #WDR gewollt hätte, gäbe es keine juristische Handhabe.

2. Comedian #Neumeier hat sich entschuldigt.
Florian Braun meint, dass die fünf Unterzeichner des Briefes nicht den ÖRR „in Trümmer reißen wollen“. Es war rein konstruktiv gemeint.

Außerdem meint Braun, dass die Reichweite von #Kindler ein großer Faktor ist. Er pocht nochmals darauf, dass #Buhrow im #Irrtum ist.
Korrektur: Im letzten Tweet war es nicht Florian Braun sondern Jan Heinisch.
Tom #Buhrow wiederholt nochmals, inzwischen gebetsmühlenartig, seine Argumentation.

Es hat den Anschein, als hätten sich die Verfasser des (offenen) Briefes einiges erhofft. Dies ist inzwischen wie Seifenblasen geplatzt. 🫧
Es folgt noch etwas inhaltslose Häme von Herrn Nückel (FDP) über #Klamroth.

Frau Lipan stellt fest, dass der #WDR sich gar nicht zu #Kindler äußern DARF. Ansonsten wird eine Verbindung hergestellt.
Es folgen noch einige Meinungen Pro-#Klamroth und über die Berichterstattung zu #Lützerath. Es geht gerade etwas durcheinander, aber aus der Sicht hier nichts Wesentliches oder Neues.
Der hat gesessen: #Klamroth wurde mit #Strobl (ARD-Programmdirektorin) verglichen. Schweigen im Walde.
Endlich TOP 4: Programmbeschwerden!

Erst die erste Programmbeschwerde über die Ukraine-Berichterstattung im Kinderprogramm von WDR 5. Sie wird vom Programmausschuss abgelehnt. Der Rundfunkrat stimmt einstimmig zu.
Jetzt unsere Programmbeschwerde. Sie wurde lange im Programmausschuss diskutiert und der Ausschuss tat sich sehr schwer damit. Es gibt sehr viele zustimmende Worte. Es war zwar sehr unklug, aber kein politisches Kalkül, laut Vorsitzende des Programmausschusses.
“Man setzt sich hier ohne Not einer Kritik aus hier was wegzulassen. Journalistische Sorgfalt wird zwar als Programmgrundsatz nicht verletzt, es ist aber eine unsinnige Auslassung von Fakten,” so die Vorsitzende. Es wird empfohlen sie abzulehnen.
Frau Kaub teilt die Meinung des Programmausschausses nicht. Sie sieht KLIMA° vor acht und das Vorgehen des Vereins kritisch, dennoch möchte sie hier der Beschwerde beitreten. Die Beschwerde wird erst durch die Antwort des Intendanten rechtmäßig.
Warum wird, so Kaub, nach der Windkraft gefragt, wenn sie zu dieser Zeit keine politische Relevanz hat? Außerdem ist das Zeitargument unsinnig. Außerdem ist die Anmoderation eindeutig und entspricht nicht der Wahrheit.
Herr Freitag meint, es sei ein journalistisches Versäumnis. Ihn stört mehr die Kommunikation des Hauses, da der Fehler nicht eingeräumt wurde.
Frau Knöbelspies plädiert dafür, dass das Instrument der Programmbeschwerde überarbeitet wird. Es hat eine Art Gerichtscharakter. Die Reaktion des Hauses hätte schneller kommen müssen.
Frau Lipan stimmt Frau Kaub zu und meint, dass die Antwort nicht auf die Sendung passt. Außerdem meint sie, dass es eine Absicht gäbe, da die Grafik komplett überarbeitet wurde. „Das passiert nicht mal eben so. Es ist unverständlich, dass so etwas passiert.“
Frau Kaub merkt an, dass der #NDR die Beschwerde noch gar nicht bearbeitet hat. Und lobt die Frist im #WDR-Gesetz.
Schönenborn sprach mit den Redakteur:innen und sagte, dass laut diese. an diesem Tag „die Perspektive darauf“ nicht gegeben war. Er bemängelt auch die Antwort des Intendanten. Er macht noch mehrere Schlenker wie man die Sendung hätte machen können. Täuschungsabsicht gab es nicht.
Abstimmung.

13 gegen die Annahme
17 für die Annahme
11 Enthaltungen

Da das Quorum von 28 nicht erreicht wurde, ist die Programmbeschwerde abgelehnt???? 🫣😨🤯
Jetzt ging alles sehr schnell. Unter Sonstiges gab es nicht viel und die Zuschauenden wurden rausgeschickt für den nicht-öffentlichen Teil.
WHAT! A! DAY! Wir schließen hier unseren Ticker von der Rundfunkratssitzung des #WDR und bedanken uns bei allen Menschen die mitgefiebert haben. Fragen gerne an info@klimavoracht.de. Besucht uns auch auf klimavoracht.de und wenn ihr mögt, spendet uns gern. Danke euch!

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