Zusammen mit womöglich explodierenden #Heizkosten könnte der abgewürgte #Bauzyklus zu erheblichen sozialen Konflikten führen.
Mieten bleiben v.a. dadurch bezahlbar und Mietbelastungen tragbar, weil die nominalen #Einkommen im Laufe des Zyklus ansteigen.
/2
2. Aktuelle Beobachtung: Trendumbruch bei Mieten
In Q2 zeigen sich zwei Trendbrüche: inserierte Preise für ETW steigen im Durchschnitt weniger als zuvor, inserierte Mieten stärker. Kein Trendbruch bei Eigenheimen (vgl. Abbildung).
Nach 14 Jahren Aufschwung haben viele vergessen, dass der Wohnungsmarkt schon immer zyklisch war. Früher war es so: steigende Nachfrage ließ zuerst den Leerstand schwinden, ...
/1
... hob dann die Mieten und führte zusammen mit steuerlichen Anreizen zeitverzögert bei steigenden Bestandspreisen zu mehr Neubau. Am Ende des Zyklus gab es meist wieder Leerstand, die realen Preise fielen und mit Ihnen manchmal die Mieten.
/2
Der Unterschied heute: zu wenig Bauland, verschärftes Baurecht und viel NIMBY-Verhalten, als Investitionsanreiz dienen sagenhafte Niedrigzinsen statt degressiver Neubau-Afa. Der Wohnungsbau sprang daher nur zögerlich an, Zinsanreize verpufften weitgehend in aufgeblasenen ...
/3
Der Erwerb von Wohneigentum und die Gründung einer Familie gehen Hand in Hand.
Die Wohneigentumsquote ist daher umso höher, je früher junge Familien gegründet werden, je mehr Ältere (ehemalige Familien) es gibt und je erschwinglicher Wohnungen sind.
/1
Da Familien seit Jahren immer seltener oder zumindest später gegründet werden, schrumpft der Nachwuchs potentieller Eigentümer.
Erschwerend kommt hinzu, dass infolge der Landflucht junger Menschen in die teuren Städte die Hürden für Ersterwerber immer größer geworden sind.
/2
Der Sickereffekt hat 2 Komponenten (technisch & sozial),
die in 4 Dimensionen wirken:
▶️Laut technischem Sickereffekt machen Neubaubezieher anderswo eine Mietwohnung frei (graue Pfeile in Abb.). Dies ist weitgehend unbestritten.
/2
▶️Laut sozialem Sickereffekt ziehen in die frei gewordenen Wohnungen einkommensschwächere Haushalte (blaue Dimension), die so zu Mieten unterhalb des Neubauniveaus ihren Wohnwert verbessern (orange Dimension).
/3
Grundsätzlich ist die Umwandlung von Nichtwohngebäuden in Wohnraum ein geeignetes Instrument, um sowohl fehlende Qualitäten als auch quantitative Engpässe zu beseitigen.
/2
Außerdem können durch Umwandlungen städtebauliche Missstände beseitigt oder ganze Stadtquartiere aufgewertet werden (externe Effekte).
/3