Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe im Donbass, "Wagner" rücken im Zangengriff um #Bachmut vor;
- massive Raketenangriffe quer durch die Ukraine, Moskau setzt erstmals Unterwasserdrohnen ein;
- wilde Spekulationen über eine "zweite russische Invasion".
Thread👇
(1/25)
Im Donbass tobt weiter die Schlacht um #Bachmut .
In den letzten Tagen rückten die "Wagner"-Verbände weiter in einem Zangengriff um die Stadt vor und erreichten strategisch wichtige Versorgungsstraßen - vom Südwesten die H-32; vom Norden aus Richtung Soledar die M-03.
(2/25)
Innerhalb des großen Halbkessels von #Bakhmut wiederholt sich in kleinerem Maßstab ein ähnliches Szenario bei Krasna Hora und Paraskoviivka.
Beide Ortschaften liegen mittlerweile in einem tiefen Halbkessel, nachdem die "Wagner" in einem Zangengriff von Nord und Süd vorrückten.
An mindestens zwei weiteren Frontabschnitten waren in den letzten Tagen ähnliche Tendenzen zu beobachten.
Weiter nördlich stießen russische Truppen überraschend an der Ortschaft Bilohorivka vorbei, sodass sich die Garnison plötzlich in einem tiefen Halbkessel wiederfand.
(4/25)
Bei Wuhledar im Süden der "Donbass-Front" stoppten russische Truppen die festgefahrene Frontaloffensive und stießen stattdessen überraschend westlich der Stadt vor.
Bei anhaltender Tendenz könnte Wuhledar ein ähnlicher Halbkessel drohen, wie Bachmut und Krasna Hora.
(5/25)
Zugleich erlitten die vorrückenden russischen Kolonnen bei Wuhledar die vermutlich schwersten Verluste seit Monaten.
Eine Kolonne wurde von ukrainischer Artillerie mitten auf Marsch erwischt und regelrecht zerschossen.
Dutzende Panzerfahrzeuge wurden auf einen Schlag vernichtet.
Die Bilder der zerlegten Kolonne bei Wuhledar sorgten in der russischen Kriegsdebatte für Entsetzen.
Schwerste Strafen wurden für die entsprechenden Befehlshaber gefordert, die "auch nach einem Jahr Krieg immer noch die gleichen kriminellen Fehler machen", so russ. Kriegsreporter
Trotz der schweren Verluste konnten russische Truppen die eingenommene Landzunge westlich von Wuhledar halten und werden nun vermutlich darauf drängen, in einem Bogen ostwärts die Stadt einzukreisen.
Frontalangriffe werden auf die Stadt vermutlich nicht mehr unternommen werden..
Insgesamt scheint sich an der gesamten "Donbass-Front" ein sich wiederholendes Muster abzuzeichnen.
Verbände stürmen die Ortschaften nicht mehr frontal, sondern versuchen diese in einem Zangengriff zu umgehen.
An der Spitze der Zangenvorstöße stehen meist die "Wagner".
(9/25)
Unter Konfliktbeobachtern ist nun eine Debatte am Laufen, wie diese Tendenz zu deuten ist.
Mancherorts heißt es, es sei die Folge einer sich allgemein verschlechternden Lage für ukrainische Truppen, die zunehmend ausgedünnt sind, sodass die Frontlinie immer wieder einsackt.
(10/)
Woanders wird argumentiert, dass die jüngsten Zangengriffe keinesfalls nur "Zufall" seien, sondern eine Änderung in der Vorgehensweise des russischen Generalstabs.
Von einer "Taktik von lokalen Kesseln" ist die Rede, einzelne ukrainische Garnisonen voneinander zu isolieren.
11/25
Zeitgleich zu den schweren Gefechten am Boden haben russische Truppen wieder massive Raketen- und Drohnenangriffe ausgeführt.
Einschläge wurden quer durch die #Ukraine gemeldet, darunter in Kiew, Charkiw, Dnipro, Zaporizhya, Lviv etc.
(12/25)
Zum Ziel wurden zahlreiche Objekte der Energieinfrastruktur quer durch das Land.
In Zaporizhya wurde ein Wasserkraftwerk getroffen.
In Charkiw und Krywyj Rih wurden Einschläge in Heizkraftwerken gemeldet.
In Chmelnizky wurden "Objekte der Strominfrastruktur" getroffen.
(13/25)
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte ein Angriff auf die Zatoka-Brücke bei Odessa.
Was anfangs als ein Angriff der "Shaheds" gedeutet wurde, stellte sich später als eine Attacke mit einer (Unter)Wasserdrohne heraus.
Hier Screenshots. Die Videos wie gehabt bei mir auf Telegram. 14/
Es ist das erste Mal, dass die russische Armee eine Unterwasser-Kamikaze-Drohne im Krieg einsetzt.
Bislang hatten nur ukrainische Truppen ähnliche Angriffe ausgeführt, nun ist der Kreml anscheinend nachgezogen und hat womöglich ein ähnliches Waffensystem in Dienst gestellt.
(15/)
Unklar ist, woher genau Moskau solche Drohnen hat.
Die eine Vermutung ist, dass Russland eine eigene Produktion organisieren konnte.
Indirekt deutet darauf hin, dass der Bürgermeister von Sewastopol erst im November offiziell den Aufbau einer Wasserdrohnen-Flotte vorschlug.
(16/)
Zur Grundlage für die russischen Unterwasserdrohnen könnte ausgerechnet ein ukrainisches Modell geworden sein.
Kiew hatte Ende September eine solche Drohne vor der Krim-Küste verloren, die danach intakt von den Russen eingesammelt wurde.
(17/25)
Die andere Version ist, dass es sich bei der Zatoka-Drohne (wieder mal) um eine iranische Drohnenlieferung handelte.
Militärbeobachter verwiesen darauf, dass Teheran erst vor kurzem solche Wasserdrohnen präsentierte und ihre Wirkungsweise öffentlich bei Manövern zeigte.
(18/25)
Angenommen, Russland hat jetzt tatsächlich eine Reihe von Unterwasserdrohnen (egal jetzt, ob durch iranische Lieferungen oder eigene Nachbauten), bleibt die Frage, wofür genau Moskau sie einsetzen würde.
Eine Flotte hat UKR nämlich nicht, die zum Primärziel werden könnte.
(19/25)
Stattdessen steht die Vermutung im Raum, dass der Kreml die neuen Drohnen über den Dnjepr stromaufwärts schicken könnte, von wo sie in der Theorie bis nach Kiew kommen sowie alle Wasserkraftwerke/Staudämme/Brücken auf dem Dnjepr attackieren könnten.
(20/25)
Insgesamt war die jüngste Raketen- und Drohnenwelle eine der schwersten seit Monaten.
Manche ukrainische Kriegsreporter warnten, dass die Angriffe womöglich als ein "Einschießen" auf die lang befürchtete "zweite russische Invasion" zu deuten seien.
(21/25)
Wer die Thematik verfolgt, wird sich erinnern, dass schon seit Wochen länderübergreifend darüber spekuliert wird, dass Moskau bald eine neue massive Offensive in der Ukraine starten könnte.
Ukrainische Offizielle warnen eindringlich davor, dass es im Februar so weit sein könnte.
Foreign Policy zitiert ukrainische Vertreter mit den Worten, dass Russland zwischen 200k bis 300k Soldaten für einen neuen Sturm angesammelt habe.
Hinzu 1800 Panzer, fast 4000 Panzerfahrzeuge, Tausende Artilleriesysteme, Hunderte Kampfjets usw.
(23/25) foreignpolicy.com/2023/02/08/ukr…
Sogar ein Zeitpunkt wird in dem Artikel genannt.
"Eine neue, riesige Invasion" erwarte man bereits "in den nächsten 10 Tagen", werden anonyme ukrainische Militärs zitiert.
Der FP-Artikel kam am 08.02. heraus, was die 10-Tage-Friste auf den 18.02. legen würde.
(24/25)
Andere Quellen sprachen undefinierter vom Februar als dem wahrscheinlichsten Zeitpunkt einer "zweiten russischen Invasion", falls es dazu je kommen sollte.
Entscheidend werde für den Kreml die Symbolik rund um den 24.02.2023 sein - dem Jahrestag vom #Ukrainekrieg .
(25/25)
Nachtrag zum Thread.
Rasante Entwicklungen praktisch über Nacht. Zwei Updates: 1. Die Ortschaft Krasna Hora ist laut Berichten vor Ort in der Nacht gefallen (siehe Tweet 3/25).
"Wagner" posieren vor Ortseinfahrt.
Sturm von Paraskoviivka weiter westlich hat begonnen.
(26/25)
Nachtrag zum Thread 2.
Auf anderer Seite haben haben ukrainische Truppen die russische "Landzunge" bei Wuhledar zurückgeschlagen (siehe 8/25).
Russ. Verbände wurden bis an den Fluss Kaschlagatsch zurückgeworfen.
Eine Einkreisung von Wuhledar ist damit abgewehrt worden.
(27/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- Front in Zaporizhya und Donbass kommt wieder in Bewegung;
- ukr. Truppen starten neuen Offensivanlauf auf russ. Territorium bei Kursk;
- die bislang wohl größte Drohnenschlacht vor Krim und Novorossijsk und was man daraus lernt.
Thread👇
(1/25)
Nach einer wochenlangen Starre sind weite Teile der Front im #Ukrainekrieg wieder in Bewegung gekommen.
An der Zaporizhya-Front melden ukr. Kanäle schwere Lage westlich von Velika Novosilka.
Rus. Truppen sollen ihre Offensive an gleich drei Achsen wieder aufgenommen haben.
(2/25)
Weiter nordöstlich bei Kurachove wird immenser Offensivdruck rund um Bahatyr gemeldet.
Russ. Sturmtrupps rücken sowohl südlich der Ortschaft als auch frontal aus Richtung des gefallenen Konstantinopil vor.
Bahatyr selbst soll seit Tagen unter schwerem Beschuss stehen.
(3/25)
Update #Drohnen
Heute mit Themen:
- Einsatz von Glasfaserdrohnen wächst exponentiell, kaum berechenbare Folgen für die Umwelt;
- Frage der Defensive: Netze für Hochhäuser, Doppelpatronen und Abhöranlagen;
- ein Blick in die Zukunft: Drohnen in der Kriegsführung.
Thread 👇
(1/26)
Die Evolution von Drohnen in der modernen Kriegsführung schreitet rasant und unumkehrbar voran.
Der neue Meilenstein in dieser Evolution war jüngst die Einführung von Glasfaserdrohnen, die eine massive Wende in Bezug auf Eloka-Systeme brachten👇
(2/26)
Seitdem teilen sich die klassischen Funkdrohnen und Glasfaserdrohnen das Schlachtfeld.
Ohne sich zu ersetzen, sondern je nach Einsatzgebiet gegenseitig zu ergänzen.
Glasfaserdrohnen werden in Gebieten mit starker Eloka-Abwehr eingesetzt.
Funkdrohnen, wenn Reichweite gefragt ist.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe entlang fast statischer Front;
- Unterzeichnung von Waffenruhevertrag in den kommenden Wochen anvisiert;
- wie Paris im Ukraineringen die EU-Führungsrolle übernehmen will;
- UKR-US-Ressourcendeal steht wohl kurz bevor
Thread👇
(1/25)
Der Stellungskrieg in der Ukraine setzt sich fort.
Nahezu alle Frontenabschnitte haben sich zu einer statischen Linie festzementiert.
Zwar meldeten russ. Truppen die Eroberung von Valentinvka bei Niu-York.
Im Maßstab der Hunderte Kilometer langen Front ist dies aber eher Symbolik
Im Norden bei Kursk setzte sich der Trend der letzten Wochen ebenfalls fort.
Der Brückenkopf ist an sich nicht mehr existent. Die noch gehaltenen Landflecken werden nach und nach aufgegeben.
Oleschnja wurde verloren.
Ukr. Verbände kontrollieren nur noch eine Ortschaft Gornal`. 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...