Thread by @AnthroBlogger

Frankreich: Vorwürfe gegen anthroposophische Behinderten-Einrichtung "La Branche". Es gebe dort Esoterik und Therapien ohne Wirknachweis, Intransparenz & Gewalt. Medizinische Standards fehlten. Ähnliche Probleme gab es dort schon vor 20 Jahren.

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tdg.ch/des-derives-so…

In "La Branche", einer Art anthroposophischen Dorf mit Demeter-Bauernhof und Sonderschule in Savigny bei Lausanne, leben über 160 Menschen mit geistiger Behinderung, darunter 23 Kinder. Einige sind schwerstbehindert.

Die Einrichtung wird zu 100% vom Kanton Waadt subventioniert.

Ein interner Whistleblower kritisiert, es kämen umstrittene Methoden wie die "Erleichterte Kommunikation" zu Einsatz, BewohnerInnen würden fixiert und in Zimmern eingesperrt.
Eine andere Quelle kritisiert anthroposophische Rituale und Gebete in Klassenzimmern und bei Mahlzeiten.

Es gäbe einen "Pflegeverzug", da keine "klassischen Standards" beachtet würden, sondern v allem anthroposophische 'Therapien' wie Heil-#Eurythmie, Bäder, Massagen oder das "Prinzip der warmen oder kalten Körper". Aber beispielsweise keine Logopädie für vielen die diese bräuchten.

Das "gesamte Konzept" der "anthroposophisch orientierten Sozialtherapie" von La Branche würde "aus dem Rahmen fallen" und sei z.B. mit dem esoterischen Glauben an #Reinkarnation oder die #Dreigliederung des Menschen in praktisch jeder Zeile "religiös" durchsetzt.

"Erleichterte Kommunikation": Einem schwer geistig behindertem Jungen habe man die Finger auf eine Tastatur gelegt und eine Anthroposophin ihre Hände auf seine, um "zu übersetzen was er denkt".
Zur Freude der Mutter des Jungen habe dieser plötzlich Baudelaire zitieren können.

Zitat: "In einer Richtlinie aus dem Jahr 2018 empfiehlt der Kanton Waadt den Einrichtungen der Sonderpädagogik und der Sozialpädagogik dringend, diese "Kommunikationsmethode ohne wirklich solide wissenschaftliche Grundlage" nicht mehr zu verwenden."

Zwangsmaßnahmen wie Einsperren im Zimmer oder Fixierungen würden trotz Vorschrift nicht immer an Behörden gemeldet, so der Whistleblower. Es habe auch körperliche Gewalt gegeben.

Anthroposophische Feste, Rituale und Gebeter hätten immer wieder eine wichtige Rolle gespielt.

Kritiker von Missständen würden in der Einrichtung nicht gehört: "Nur etwa zehn Mitarbeiter setzen ihre Überzeugungen durch und bestimmen den Rhythmus der Institution. Das legitimiert psychologische Gewalt und entmutigt die Fachkräfte"

Bereits "im Jahr 2005" wurde dort ein Audit durchgeführt, nachdem "Misshandlungen angezeigt worden waren". Es gebe einen Mangel an Transparenz. Anthroposophische Konzepte würden durch ein ebenfalls anthroposophisches Unternehmen geprüft. Gängige ISO-Standards erfüllt man nicht.

Die Leitung gebe an, viele der Familien seien sehr zufrieden.
Kirsten Gigase, Leiterin von Solidarité-Handicap mental weist darauf hin, die Familien hätten keine Wahl: Zwei der größten Einrichtungen für schwer geistige Behinderungen im Kanton Waadt seien anthroposophisch.

Schon um 2003 gab es einen Skandal um die anthroposophische Behinderten-Einrichtung La Branche: "Vergewaltigung, Schläge, missbräuchliche Fesselung und unangemessene medizinische Behandlung". Eine Nachprüfung 2005 ergab, Probleme bestanden teils weiter.
letemps.ch/suisse/maltrai…

Erst Anfang Februar stand die anthroposophische Pflegeeinrichtung "Aurora Borealis" in den Niederland in der Kritik: Dort habe es schwere körperliche und seelische Misshandlungen gegeben. Der Einrichtung fehlten "Wissen und Expertise" für die Betreuung.

https://twitter.com/AnthroBlogger/status/1622889408524390400?s=20

Merci, @free_binder!

https://twitter.com/free_binder/status/1627220605857591297?s=20

Korrektur: Schweiz.

https://twitter.com/TomWochnig/status/1628803058212773890?t=UxgBquQJh7U7CLlDtMO53A&s=19