Ich habe gestern im Vorfeld des #ZiB2-Interviews mit P. Rendi-Wagner mit recht vielen wichtigen Menschen in der SPÖ telefoniert.
Mein Sukkus: Allgemeine Ratlosigkeit.
Weitgehender Konsens, dass HP Doskozil ein aussichtsreicherer Spitzenkandidat wäre. /1
Viel Lob o. zähneknirschender Respekt für Rendi-Wagners Stehvermögen und Leidensfähigkeit, aber durchgehende Kritik an Strategie, Personalauswahl, Kommunikation intern und extern, Beratungsresistenz.
Viel Kritik an Doskozils Vorgehensweise: „Soll endlich sagen, was er will.“ /2
Und viel Skepsis an Doskozils Teamfähigkeit u. Loyalität. Konsens, dass er keine durchdachte Strategie verfolgt, sondern sehr erratisch kommuniziert.
Doskozils Annäherung sei „das Gegenteil vom Kurzschen ‚Projekt Ballhausplatz‘“, sagte wer: Wenig Strategie, v.a. Rempelei. /3
Klar ist: Rendi-Wagner & Doskozil sind unversöhnlich.
Auf einem Parteitag jetzt würde Rendi-Wagner gewinnen, doch je näher die NRW kommt, umso lauter würde wieder die SpiKa-Debatte. Wenn PRW durchhält und die Umfragen zur Wahl hin besser werden sollten (?), wird wohl sie es. /4
Wenn die Umfragen schlecht bleiben, hat Doskozil gute Chancen, weil auch seine Gegner ihm zutrauen, mit ihm könne die SPÖ Erster werden.
Auch wenn ihn viele - va die mächtige Wiener SPÖ-Führung und das „Faymann-Lager“ rund um D. Bures - extrem skeptisch sehen. /5
Aber letztlich geht es in der Politik um Mehrheiten.
Hektische Debatten über mögliche Alternativen sind bisher ergebnislos: Ludwig und Katzian wollen nicht, Kaiser wollte nie und hat jetzt verloren, Kern hat zu viele verägert, sonst gibt es niemanden aussichtsreichen. /6
Bis zur Salzburger LtW wird nun mal gar nichts passieren. Danach hängt es wohl auch vom Ergebnis dort ab.
Wenn Doskozil-Fan David Egger nicht verliert (er startet von schwachen 20%) könnte das paradoxerweise Rendi-Wagner helfen.
Aber auch dann ist die Klärung nur vertagt. TBC.
Weil öfter gefragt wird, warum Doskozil - und Ludwig - nie in der #ZiB2 dazu befragt werden: Wir laden beide regelmäßig ein (Doskozil auch gestern wieder), sie sagen leider ebenso regelmäßig ab.
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In wenigen Minuten beginnt meine letzte #ZiB2 aus dem alten ORF-Newsroom.
20 Jahre, 7 Monate und 4 Tage nach meiner ersten. Die nächste Sendung dann kommenden Montag aus dem neuen Studio im Multimedialen Newsroom. #Abschied
Zeit zum Wechseln. In meiner letzten Sendung im alten Studio fällt eine Kamera aus, die Aufmacher-Geschichte kommt nicht rechtzeitig und die FPÖ-Aschermittwoch-Reportage hängt noch irgendwo zwischen Ried und Wien in der Leitung. ;-)
Ex-Ministerin Aschbacher darf ihren slowakischen Doktortitel behalten.
Ob sich die Uni damit etwas Gutes getan hat? Sie macht damit ihre Doktortitel praktisch wertlos. Diese „Dissertation“ dürfte in keinem Gymnasium als VWA angenommen werden. derstandard.at/story/20001433…
Das ist die Zusammenfassung der Dissertation über den „Entwurf eines Führungsstils für innovative Unternehmen“.
Und hier gibts die ganze Arbeit online: kleinezeitung.at/images/downloa…
So sehen die Grafiken aus.
(Wir reden hier über eine Dissertation, also über ein - der Idee nach - ernsthaftes wissenschaftliches Projekt.)
Lerne aus dem Buch von ÖVP-Medienmann @GCFleischmann, dass es im Kurz-Team eine Methode namens SNU gab: „Strategisch notwendigen Unsinn“. Aktiv hochgespielte, für die Regierung harmlose Themen, die in den sozialen Medien zu Empörung führten, um von anderen Debatten abzulenken. /1
„Ziel war es, die künstlich wirkende Empörung von Opposition und Regierungsgegnern auf ein Thema zu kanalisieren, das für die Regierung und die Bevölkerung unerheblich war. … Etwa ein Streit darüber, ob Klimaschutz eher durch Fortschritt oder Verzicht umgesetzt werden würde.“ /2
Könnte natürlich auch sein, dass die zweieinhalb Seiten in dem Buch auch nur SNU sind…
Ansonsten erklärt Fleischmann im Buch noch sein PR-Team zu „Nirvana“ und Sebastian Kurz zum „Curt Cobain der österreichischen oder europäischen Politik“. /3
Man sollte öfter Bilanzen lesen.
Bereits 2021 haben sich die kurzfristigen Schulden der Wien Energie lt. Geschäftsbericht von 667 Mio auf 4,15 Mrd versechsfacht!
Bei einem (eher geringen) Eigenkapital von 1,9 Mrd. (21%).
Verantwortlich: Termingeschäfte mit Strom und Gas.
Die VERkauften Strommengen (Jahresproduktion 6,2 TWh) waren übrigens enorm.
(Auch bei Gas, aber da wurde auch sehr viel EINgekauft und netto offenbar Geld verdient).
2011 hat der Stadtrechnungshof die Termingeschäfte der Wien Energie zuletzt geprüft und grundsätzlich für ok befunden (übr. mit detaillierter Erklärung).
Fundamentaler Unterschied: Damals gab es die Termingeschäfte nur im EINkauf, aber keinen VERkauf: stadtrechnungshof.wien.at/berichte/2011/…
Ich halte es übr. für einen echten Skandal, dass Twitter - wo auch extrem viele Politiker·innen kommunizieren - seit eineinhalb Jahren offensiv (und bisher völlig folgenlos) das ö. „Hass im Netz“-Gesetzespaket einfach ignoriert.
Da wird fast nichts wie vorgeschrieben binnen 24h gelöscht, Twitter hat bisher weder eine gesetzlich verpflichtende Vertretung in Ö. noch einen Zustellungsbevollmächtigter für Behörden nominiert und keinen einzigen Transparenzbericht publiziert.
Die Regierung folgt also der Empfehlung der Impfpflicht-Kommission, über die wir gestern Abend in der #ZiB2 bereits berichtet haben: Keine Strafen ab 15. März. Neubewertung in 3 Monaten. Aber grundsätzlich bleibt die Impfpflicht. orf.at/stories/325211…
Der Rücktritt von Wolfgang Mückstein war möglicherw. vorausschauend.
Ich sehe nicht, wie er diesen Kommissionsbericht als Gesundheitsminister, der die Impfpflicht eingeführt hat, politisch hätte überstehen können. Gem. mit rund 50.000 Neuinfektionen nach Aufhebung der Maßnahmen.