Alles was uns einfällt ist eine Streichung von Bettenkapazitäten, weil ja immer weniger nachgefragt wird, so suggeriert es zumindest die Statistik und die Qualität steigt auch gleich noch. Easy, die eiermilchlegende Wollmilchsau? 2/x
Wohl kaum.
1. Die Bettenauslastung sinkt auch, weil die Betten zwar physisch da sind, aber es kein Personal gibt um es zu bespielen.
2. Nur der Bruchteil von Pat. in Krankenhäusern hat hochkomplexe Probleme, der Großteil hat eine akute Erkrankung + ein Versorgungsproblem 3/x
Denn ein Pflegeheim ist eben keine Klinik mit ausgeprägter Behandlungspflege, Ärztlicher Betreuung 24/7/365, wie auch? Wer soll das leisten? Die niedergelassenen KollegInnen wissen jetzt ja schon kaum wie sie die Arbeit schaffen sollen. 4/x
Die Folge sind wiederholte KH-Einweisungen mit Pat., die für KH nicht rentabel sind (alleine dieser Begriff 🤡). Die Krankenhäuser hingegen haben ein Finanzierungsproblem wenn sie sich nicht spezialisieren. Ein Teufelskreis 5/x
Gleichzeitig wird den MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen dauerhaft erzählt, dass kein Geld da ist um auch nur einen Inflationsausgleich zu schaffen. Ich kann es nicht mehr hören… in vielen anderen Bereichen geht das ja auch. 6/x
Wie will man so Personal gewinnen? Mit Nächstenliebe alleine wird es sicher nicht klappen, Krankenhausschliessungen können nicht die alleinige Antwort sein.
Die BĂĽrgerInnen haben eine gute Gesundheitsversorgung verdient und kein politisches Schlachtfeld! #medizinbrennt 7/7
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Stellt euch vor euer Vater hat Brustschmerzen und ihr wählt die 112.
Mit groĂźer Wahrscheinlichkeit wird innerhalb von 15 Minuten (je nach Bundesland) der Rettungsdienst bei euch auftauchen. 1/x
Man wird ein EKG machen, das wird nicht eindeutig sein, ein Herzinfarkt kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Notarzt kommt dazu, sowohl von Seiten des Rettungsfachpersonals auch von diesem ist jetzt alles möglich. Vom Hobby-Retter bis zum Profi… Glücksspiel 1. 2/x
Der Profi hätte hier nach OMI-Kriterien vielleicht doch den akuten Myokardinfarkt erkannt…
Es geht in die nächste Notaufnahme (ZNA), ob das ein Krankenhaus mit Herzkatheterlabor ist oder ohne, hängt vom Rettungsteam und den Bettenkapazitäten ab. Glücksspiel 2. 3/x
Alarm RTW + NEF - Kind 3 Jahre, Fieberkrampf:
Die Halle ist leer, NEF Ankunftszeit nach 5 Minuten, RTW nach 15 Minuten. Besatzung NEF NFS+NA+NA-Praktikant, RTW NFS+RS.
Auf der Anfahrt wird mit Pedihelp das Gewicht abgeschätzt - es liegt bei ca. 15 kg. 1/x
Weiterhin sind sich alle einig, dass bei Ankunft der Krampfanfall bereits sicher beendet sein wird.
Umso größer ist die Überraschung, dass ein generalisiert krampfendes Kind mit Blickdeviation nach kaudal vorgefunden wird. Umgehend werden 5 mg Midazolam buccal verabreicht 2/x
und das Monitoring etabliert, die erste SpO2 liegt bei 80 %, bei allerdings schlechtem Sättigungssignal, die HF bei ca. 140/min, keine Petechien, Recap < 2 sec, BZ 139 mg/dl, KT 38,6 °C auriculär. Fremdanamestisch kein Trauma, keine Vorerkrankungen, keine Dauermedkation 3/x
Mich erreichen nun vermehrt Anfragen was denn in einer sinnvollen PatientenverfĂĽgung (PV) stehen soll?
Sorry Leute, das kann ich euch nicht beantworten.
Warum nicht? Ich kenne euch nicht! Auch euer Hausarzt oder Anwalt kennt euch nicht! Zumindest nicht so gut! 1/x
Ihr werdet diese Entscheidungen alleine treffen mĂĽssen. Vielleicht oder am besten im Konsens mit euren Lieben.
Ich gebe hier nur mal ein paar Hinweise was in meiner Verfügung drin steht,ich möchte diese nicht diskutieren,ich bin mit mir im Reinen und bitte daher um Akzeptanz2/x
1. bei einem Herz-Kreislaufstillstand und einem Zeitpunkt zwischen Alarmierung des ersten Rettungsmittels und Eintreffen, ohne Laienreanimation, von mehr als 7 Minuten, will ich keine Reanimation
2. bei einer nicht heilbaren Krebserkrankung, einer Terminalen Herzinsuffienz 3/x
Vor Ort zeigt sich eine schwer zyanotische Patientin, die Rasselgeräusche hört ihr schon 3 Zimmer vorher.
Es läuft Heim-O2 mit 2 l/min, den habe die Patientin seit dem letzten KH-Aufenthalt vor 4 Wochen. 1/X
Nun sei die Symptomatik seit 3 Tagen wieder sich verschlechternd,man habe auch im KH nur noch den Sauerstoff verordnet,medikamentös sei die schwere Herzinsuffienz austherapiert.Aber so könnte es ja nun auch nicht bleiben.
Der Entlassungsbrief spiegelt das auch genauso wieder2/x
Es ist, wie immer, abends. Der Hausarzt ist nicht zu erreichen, ob ein palliatives Procedere besprochen sei, weiß niemand so recht. Auch der Entlassungsbrief aus dem KH nimmt zu möglicher Intensivmedizin keine Stellung. Aber es gibt eine Patientenverfügung. 3/x
Folgender Einsatz hat mich vor einiger Zeit ereilt:
„Atemnot Kind, 6 Monate, deutliche Zyanose“.
Auf der Anfahrt mental schon auf Fieberkrampf oder Krupp eingestellt.
Bei Ankunft waches, schreiendes Kind auf Arm der Mutter. Ausgeprägte periphere+zentrale Zyanose 1/x
deutliche thorakale Einziehung - Not Good.
Kind hingelegt, rasche Auskultation - keine Spastik, kein Stridor. Aspiration wird von Mutter verneint. Impfstatus altersentsprechend vollständig. Fieber seit dem Morgen, PCM Zäpfchen durch die Mutter vor ca. 2 h, kein Krampfereignis2/x
Kein Speichelfluss. Fontanelle nicht eindrĂĽckbar.
Messwerte: AF 35/min, SpO2 unter RL 85 %, KT 37.3, HF 160/min.
Da mir nichts besseres eingefallen ist (to be honest) polypragmatisches Vorgehen- Inhalation mit Supra (4mg) und 6 l O2/min -darunter Sättigungsanstieg auf 98% 3/x
Warum heute Ă„rztewarnstreik ist, ein Thread:
Die meisten MedizInnerinen starten sehr motiviert in das Berufsleben, wir wollen Menschen helfen, unsere Ideen von Medizin verwirklichen, wir wollen nach neuestem Kenntnisstand behandeln. Wir wollen aber auch ein eigenes Leben 1/x
Wir wollen auch eine Familie gründen, Freunde treffen und freie Wochenende genießen können. Genau wie alle anderen Menschen auch.
Nach den ersten Tagen im Beruf folgt also die harte Bauchlandung. Es geht um Zahlen, es geht um Liegezeiten, es geht um Profitabilität. 2/x
Man fragt sich ob man in der Uni nicht anwesend war. Von solchen Themen war nur am Rande die Rede...
Wie schafft man mehr Profitabilität? Indem man Liegezeiten verkürzt, indem man die Patientenzahlen pro Arzt/Ärztin erhöht. Es gibt Investitionsstau in den Kliniken 3/x