„Unter dem Opfer-Topos versteht man in der Diskursforschung eine musterhafte Argumentationsstrategie, bei der sich Akteure als ‚Opfer‘ gesellschaftl. Prozesse darstellen, um dadurch besondere Rechte – insb. Aufmerksamkeit –
geltend zu machen sowie ihre Bedürfnisse & Anliegen zu legitimieren. […] Diskursakteure inszenieren zuweilen unabhängig davon, ob sie sich tatsächlich als ‚Opfer‘ verstehen, einen Opferstatus, um für ihre (politischen) Anliegen und Bedürfnisse Aufmerksamkeit zu erlangen sowie
Positionen und Handlungen zu legitimieren. […] Darüber hinaus dient der Topos kommunikationsstrategisch oft dazu, sich auf Basis eines Opferstatus von (moralischen) Vorwürfen freizusprechen bzw. zu entlasten. Akteure versuchen, indem sie sich beispielsweise als Opfer eines
‚Shitstorms‘ inszenieren, sich gegenüber der geübten Kritik zu immunisieren. Dadurch weisen sie jegliche Schuld von sich und können gleichzeitig Dritte als moralisch inakzeptable Diskurspartner markieren. […]“ @diskursmonitordiskursmonitor.de/glossar/opfer-…
Liebe #MEcfs, #LongCOVID, #PostVac Bubble. Viele von euch erzählen mir in Gesprächen, dass sie vor ihrer Erkrankung kaum politisiert waren. Daher möchte ich euch ein paar Gedanken für einen intersektionalen Aktivismus mit auf den Weg geben. 🧵
Vorab: Das Narrativ wir wären Aktivist*innen wird gegen uns verwendet als wäre Aktivismus etwas Schlechtes. Es ist nichts Schlechtes daran aktiv(istisch) zu sein. Dieses Argument funktioniert nur, wenn man Machtstrukturen aufrechthalten will. Es ist antidemokratisch.
Ich finde es wichtig zu verinnerlichen, dass das Leid, das uns angetan wird ein Gesellschaftliches ist – daher sensibilisiere ich. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen setzt natürlich körperliche Ressourcen voraus. Versteht es bitte als ein Angebot:
Eine bisher politisch nicht aufgegriffene Frage ist ja auch: Wie viele COVID-Infektionen im Rahmen der aktuellen Durchseuchung überlebt man mit #MEcfs und #LongCOVID bis uns geholfen wird?
Selbstverständlich bräuchten alle solidarischen Infektionsschutz. Keine Krankheit hat 1 höheren Anspruch als 1 andere. Mir fällt nur dieser Tage die kognitive Dissonanz auf, wenn ich Fotos von gefüllten Räumen ohne Masken sehe, in denen Veranstaltungen zu #LongCOVID stattfinden.
Es scheint als hätte man sich von dem Zusammenhang zwischen Virus und Schäden vollständig verabschiedet. Die Pandemie ist vorbei. Neue Schäden kommen nicht mehr dazu. Leider sagen da die #LongCOVID-Selbsthilfegruppen etwas anderes. Make solidarischen Infektionsschutz great again.
„In einer Welt in der Patienten keine Lobby haben & Ärzte gefangen zu sein scheinen in einem Zirkel des Schweigens“ — Möchte euch diese Doku über Behandlungsfehler empfehlen. Sie zeigt, wo Patienten stehen & welche Rolle Gutachter & Versicherungen spielen können. @swr3 1/5
In der Doku geht es überwiegend um chirurgische Fehler. Aber auch Menschen mit #MEcfs & #LongCOVID erleben jeden Tag Behandlungsfehler. Um ein Leben zu ruinieren, muss man Pat. nicht mal aufschneiden. Manchmal reicht die Psychosomatisierung einer somatischen Erkrankung & die 2/5
Empfehlung von Sport ungeachtet vorliegender Post-Exertional Malaise. Die Doku zeigt eine Tabuisierung von Fehlern & Unfehlbarkeit als Arbeitskultur von Ärzten. Kaum jemand wollte offen über dieses Thema sprechen. Einige Ärzte trauen sich. 3/5
Der Artikel von @martinruecker über #MEcfs hat viele bedeutsame Stellen. 2 sind mir besonders wichtig: Der Abschnitt zur Frage der Hilflosigkeit oder potentiellen Körperverletzung durch @die_rente & einmal mehr, was Prof. @C_Scheibenbogen über den Umgang mit Patienten sagt — 1/5
„Einer der wichtigsten Sätze, den ich in meiner Ausbildung gehört habe, war: Höre auf deine Patienten!“ @C_Scheibenbogen 2/5
Danke @martinruecker, der versteht: „Die Geschichte von #MEcfs lässt sich wohl nur so beschreiben: als einer der größten Gesundheitsskandale unserer Zeit.“ 3/5
ich bin Jakob aus Brandenburg & 12 Jahre alt. Seit mehr als 1 Jahr habe ich eine Krankheit mit dem Namen #MEcfs. Erst konnte ich wegen der Schmerzen & dem schlimmen Krankheitsgefühl in meinem Körper plötzlich nicht mehr zum Sport & 1/6
kaum zur Schule. Inzwischen kann ich gar nicht mehr zur Schule, selten einen Freund sehen, nichts unternehmen & bin fast nur zu Hause. Der Arzt in der Charité konnte mir zwar erklären, was ich habe. Er sagte aber, er kann mir nicht helfen & 2/6
ich darf mich nicht zu sehr anstrengen, sonst wird es immer schlimmer. Aber das ist schwer für mich, lieber würde ich zur Schule gehen, sogar zu den Fächern, die ich nicht so mag. Denn nur so kann ich auch später meinen Beruf lernen, den ich mir wünsche.
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Da fehlt doch noch, dass man sich eig. für ein Leben als militante Aktivistin entschieden hat, die eine Sinnstiftung in der #MEcfs Selbsthilfeszene sucht & versucht kritische Neurologen & Psychosomatiker mithilfe woker disability cancel culture mundtot zu machen. 💅 1/4
Plus irgendwas mit Gefallsucht von Mainstream Medizin & Medien „unter dem Deckmantel Sich-Kümmerns“. — Achja & was mit Pferden & Zebras, die 10 Jahre alt sind. Versicherungsbetrug wegen Haustieren. Ich weiß nicht mehr genau — dafür am besten mal in der Neuro Essen nachfragen. 2/4
Außerdem nicht zu vergessen der neue ✨Trick✨ sich eine Diagnose zu erschleichen, um sein chronic illness Lifestyle zu leben & Leistungen abzustauben für eine Krankheit mit der man zwar eh nix bekommt aber immerhin ein großes Glas Wasser & eine Tüte Pommes! 3/4