Habt ihr jemals drüber nachgedacht, auf was für Substrat das ganze nicht-saisonale Gemüse 🥦🌶️🥒🍆🍅wächst, das ihr täglich im Supermarkt kauft?
❗️Achtung, unangenehme Information:❗️
👉Wir essen alle Hochmoor-#Torf, jeden Tag!
Wenn ihr es genauer wissen wollt:
Film + 🧵
👇
Der Torf wird in Hochmooren in vorwiegend Nord- / Osteuropa (u.a. 🇫🇮🇸🇪🇱🇹🇱🇻🇪🇪)abgebaut und weltweit für den intensiven Erwerbsgartenanbau geliefert, wie das Werbevideo des finnischen #Torf-Abbauers + Substratherstellers @Kekkila im ersten Tweet zeigt.
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Doch warum überhaupt Torf?
Hochmoortorf 🟫aus #Sphagnum🌱 (#Torfmoos) ist das perfekte Substrat für den Gartenbau, denn es ist als Reinprodukt arm an Nährstoffen, kann aber perfekt Wasser 💧 speichern.
Nährstoffe werden nach Bedarf für den jeweiligen Anbau künstlich zugefügt.
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Dadurch kann man steuern, dass exakt alle Pflanzen zur gleichen Zeit gleich groß sind, alle 🌶️🥒🍅🍓🥬zur gleichen Zeit gleich reif & groß usw.
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Es sind riesige Mengen, die jeden Tag abgebaut & in die Gewächshäuser gebracht werden.
Und es muss natürlich immer neu geliefert werden, denn der #Torf besteht ja aus Kohlenstoff, oxidiert also zu CO2, wenn Sauerstoff rankommt.
Der Torf🟫verschwindet also einfach💨.
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Hier ist der In-/Export in Europa mal grafisch dargestellt 👇
Interessant sind die hell- & dunkel-🟢Pfeile, die die Wege von Nord nach Süd darstellen.
(🟠ist Brenntorf für Energiegewinnung in den Abbauländern...)
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Doch nicht nur in #Frankreich 🇫🇷, #Spanien 🇪🇸 usw, auch hierzulande 🇩🇪 ist der Bedarf an #Torf für den Erwerbsgartenbau riesig.
Und da der inländische Abbau immer weiter sinkt steigen die Importe, v.a. aus dem Baltikum.
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Hier mal die Website eines lettischen 🇱🇻 #Torf-"Herstellers" und Exporteurs.
Ein Schiffscontainer voll Torf kostet 2000-3000$...
Tja...was tun?
👉Weniger Beeren + Gemüse aus südeur. Gewächshäusern 🪟 essen & mehr vom Acker nebenan!
Fragt nach, wenn möglich, wie es angebaut wird!
Aber:
👉 Eine individuelle Änderung des Konsumverhaltens ändert natürlich noch garnix,
es braucht höherskalige Lösungsansätze
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Tatsächlich wird daran geforscht, wie man Hochmoor-Torfmoostorf ersetzen kann. @greifswaldmoor erprobt dazu seit Jahren den Anbau von Torfmoosen (#Sphagnum spp) auf wiedervernässten Regenmooren.
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⬇️⬇️⬇️ moorwissen.de/torfmooskultiv…
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Versuche zeigen, dass sich das klimaneutral gewonnene Rohsubstrat aus Torfmoos 🌱 gut im Gartenbau nutzen lässt.
Berechnungen zufolge wäre für den Ersatz der jährlichen Nachfrage von 3 Mio. m³ Hochmoortorf allein in 🇩🇪 eine Anbaufläche von nur (!) 35.000 Hektar erforderlich.
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Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Größe der Stadt #Köln.
Und:
Fläche ist genug da! Es braucht wiedervernässte ehemalige Hochmoorflächen und allein #Niedersachsen hat ca 200.000 ha entwässertes Hochmoor... #MoorMussNass !
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Wer mehr wissen will zur #Paludikultur von #Torfmoos als Substratersatz:
Lesenswert das Faktenpapier
"Torfmoos-Anbau ist großflächig erprobt und hat viele Vorteile – jetzt in die Fläche bringen"
von @greifswaldmoor dazu:
Zum Abschluss dieses Threads 🪡 noch 2 Screenshots von Satellitenbildern aus Lettland & Estland.
Guckt mal selbst, solch große braune Flatschen findet ihr sofort, überall in den beiden Staaten verteilt, teils auch direkt neben offenbar noch naturnahen Hochmoorflächen.
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Nachtrag 1:
"Gartenbauingenieurin Kumar sagt, Torfmoos könne Weißtorf 1:1 ersetzen, wenn man es in großer Menge produzieren würde."
👉Zum Thema allg & zur #Paludikultur von #Torfmoos insb. will ich noch diesen sehr lesenswerten @SZ-Artikel empfehlen:
Verkaufs-Hit Blumenerde aus #Hochmoor-Torf aus dem Supermarkt.
Kommt zunehmend in die Kritik, daher hat sich hier die Firma #COMPO sicherheitshalber schonmal ein Greenwashing-Label zugelegt.
So sei der #Torf zB auf "verantwortungsvolle Weise produziert".
Was ist da dran?
👇🧵
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Das Label #RPP "responsibly produced #peat" gibt an "strenge Kriterien bzgl. Gebietsauswahl, Torfgewinnung und Folgenutzung der Abbauflächen" zu erfüllen.
Kurze Recherche auf der (inhaltlich ziemlich dünnen) Website des Labels:
1. "Leaving natural peatlands with high conservation value untouched"
👉Es würden also keine naturnahen Moore abgebaut. Zumind. in der EU stehen die restlichen naturnahen Hochmoore unter Naturschutz.
Das ist also ein Bullshit-Argument, denn da abbauen dürften sie eh nicht..
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🧵Thread:
Eigentlich haben Äcker das größte Potenzial für #Grundwasserneubildung in unserer Landschaft. 🥳
Steht aber auf dem #Acker so einen Betonschacht, dann leider eher nicht.
In dem Fall fließt nämlich viel viel 💧 Wasser über #Drainagen weg.
Wasser, das uns fehlt.
👇 (1/9)
Jetzt im Winter/Frühling, wenn Wasserüberschuss herrscht, da die Vegetation🌿 noch nicht verdunstet, fließt das meiste Wasser 💧 ab.
Ungefähr so:
🌧️Regen➡️Infiltration in den Boden ➡️Drainage➡️Sammler➡️ Graben/Vorfluter➡️Fluss und dann➡️weg auf Nimmerwiedersehen ins 🌊Meer. (2)
Das ist Wasser, das weder pflanzenverfügbar ist, noch verdunsten kann (= Kühlung der Landschaft) oder zur #Grundwasserneubildung beiträgt.
Wieviel ist es insgesamt?
👉Studien aus MV sagen, dass es oft >50% des Gesamtabflusses sind, die durch Drainagen abgefangen werden.
(3)
Wie sommerliche Starkregenfälle, wie bei #Gewitter ⛈️, (nicht) in den Boden eindringen können ist hier schön illustriert.
Nach #Dürre geht praktisch nix mehr.
Ein 🧶 dazu, warum dieser Effekt von uns noch künstlich verstärkt wird und was man großflächig dagegen tun könnte.
👇
Das Phänomen tritt auch bei uns aufgrund der #klimawandel |bedingten #Dürre in den letzten Jahren vermehrt auf und führt zu Problemen wie Überflutungen, Erosion des Oberbodens, Nährstoffeinträge in Gewässer, Missernten + keine Grundwasserneubildung, da alles abfließt... [2]
Es könnte verhindert/stark abgemildert werden, wenn wir eine länger anhaltende, bestenfalls kontinuierliche, Durchfeuchtung des Bodens hätten.
Zumindest in den flachen Gegenden in 🇩🇪 ließe sich das durch besseren Wasserrückhalt in der Landschaft lösen. [3]
Hier schön zu sehen, die "gute forstliche Praxis" nach Borkenkäferbefall und dürrenbedingtem Massenabsterben eines🌲Fichtenforstes, die alles noch schlimmer macht, als es eh schon ist.
Kurzer 🧶 dazu... 👇
Nach Borkenkäferbefall wird üblichweise großräumig abgeräumt, um die weitere Ausbreitung zu verhindern (und das Holz noch zu verkaufen).
Danach wird wieder (natürlich meist mit 🌲) aufgeforstet.
Die Bilder zeigen, dass das nicht mehr funktioniert. [2]
Die Großflächigkeit der Entwaldung gepaart mit der extremen #Dürre schafft lebensfeindliche Bedingungen für alle.
Aber was hätte man besser machen können?
👉Nicht beräumen!
[3]
In #Treuenbrietzen brennt kein Wald, sondern ein Kiefernforst. Ein relevanter Unterschied!
Ein 🧵, warum Kiefernforste brennen, Laubwälder aber nicht und warum aus ökologischer Perspektive so ein Brand eigentlich garnicht so schlecht ist. [1/x]
⬇️
Wald und Forst wird i.d.R. synonym verwendet. Forst besteht jedoch aus einer Pflanzung (Aufforstung), im Wald gibt es stattdessen die unterschiedliche Phasen der Vegetationsentwicklung. Einen Wald kann man also nicht pflanzen, er kann nur aus sich selbst heraus wachsen. [2/X]
Wälder im mitteleuropäischen Tiefland bestehen praktisch immer aus Laubbäumen. Ohne menschliche Eingriffe, würden großflächig Rotbuchenwälder vorherrschen. Nadelholz ist hingegen auf Sonderstandorte begrenzt. Fichte kommt natürlicherweise nur im Gebirge über 900m NHN vor, [3/X]
#DieLinke ist auf Ursachenforschung fürs Wahldebakel. Eine Analyse der Wählerwanderung ist geeignet, um diesbezüglich etwas weiter zu kommen. Die Zahlen dürften aber dem orthodoxen/konservativen Flügel der Partei um #Wagenknecht, #Lafontaine &Co nicht passen:
⬇️[Thread] (1/x)
So suggeriert @SWagenknecht im Interview am 28.9.21, dass vielfach Leute von der Linken zur AfD gewechselt seien und die Wahlschlappe darauf zurückzuführen sei. (2/x)
Die Mär von der Abwanderung zur AfD, weil #DieLinke "Lifestyle"-Themen bediene, war aber noch nie so falsch wie zu dieser/diesen Wahl/en.
2017 gabs zwar tatsächlich noch moderate Verluste an die AfD, die aber nicht stark ins Gewicht fielen. (3/x)