Verkaufs-Hit Blumenerde aus #Hochmoor-Torf aus dem Supermarkt.
Kommt zunehmend in die Kritik, daher hat sich hier die Firma #COMPO sicherheitshalber schonmal ein Greenwashing-Label zugelegt.
So sei der #Torf zB auf "verantwortungsvolle Weise produziert".
Was ist da dran?
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Das Label #RPP "responsibly produced #peat" gibt an "strenge Kriterien bzgl. Gebietsauswahl, Torfgewinnung und Folgenutzung der Abbauflächen" zu erfüllen.
Kurze Recherche auf der (inhaltlich ziemlich dünnen) Website des Labels:
1. "Leaving natural peatlands with high conservation value untouched"
👉Es würden also keine naturnahen Moore abgebaut. Zumind. in der EU stehen die restlichen naturnahen Hochmoore unter Naturschutz.
Das ist also ein Bullshit-Argument, denn da abbauen dürften sie eh nicht..
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2. "Assure the availability of peat, from responsible sources, where peat is essential for growing media"
👉Sie stellen sicher, dass #Torf aus "nachhaltigen Quellen" kommt, da es wichtig als Pflanzmedium sei.
Hä?
Versteht das wer? Ich nicht. 🤷
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3. "Maximize peat production from degraded peatlands only and encourage restoration"
👉Hier ist zumindest aus Naturschutzperspektive was dran, denn nicht alle Moore werden nach dem Torfabbau renaturiert.
Auch Klimaschutzperspektive ist das zumindest nicht falsch denn...
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...auch die abgebauten Moore pusten weiter CO2 in der Luft.
Der abgebaute Torf ist aber trotzdem weg und ebenfalls zu CO2 geworden.
Die Restauration der Flächen bringt zudem gewissen Hochmoor-Arten 🌱🌼🦋.
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Schnelles Fazit:
Eventuell besser als nix, wenn die beworbenen Moorrestaurationen nach Ende des Abbaus auch tatsächlich umgesetzt werden.
Aber das löst das Problem grundsätzlich kein bißchen, macht es nur etwas weniger schlimm.
Alternativ und schneller und flächendeckend wirksam wäre natürlich einfach ein Verkaufsverbot von Blumenerde auf Hochmoor-#Torf-Basis.
Geht nicht?
Geht doch!
In Großbritannien ab 2024 für den Hobbygarten
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Nachtrag:
Es gibt übrigens Perspektive auf eine gleichwertige Alternative zu Torf-Blumenerde.
Diese besteht aus Torfmoos🌱, welches auf wiedervernässten Mooren angepflanzt wird. #Paludikultur
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Habt ihr jemals drüber nachgedacht, auf was für Substrat das ganze nicht-saisonale Gemüse 🥦🌶️🥒🍆🍅wächst, das ihr täglich im Supermarkt kauft?
❗️Achtung, unangenehme Information:❗️
👉Wir essen alle Hochmoor-#Torf, jeden Tag!
Wenn ihr es genauer wissen wollt:
Film + 🧵
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Der Torf wird in Hochmooren in vorwiegend Nord- / Osteuropa (u.a. 🇫🇮🇸🇪🇱🇹🇱🇻🇪🇪)abgebaut und weltweit für den intensiven Erwerbsgartenanbau geliefert, wie das Werbevideo des finnischen #Torf-Abbauers + Substratherstellers @Kekkila im ersten Tweet zeigt.
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Doch warum überhaupt Torf?
Hochmoortorf 🟫aus #Sphagnum🌱 (#Torfmoos) ist das perfekte Substrat für den Gartenbau, denn es ist als Reinprodukt arm an Nährstoffen, kann aber perfekt Wasser 💧 speichern.
Nährstoffe werden nach Bedarf für den jeweiligen Anbau künstlich zugefügt.
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🧵Thread:
Eigentlich haben Äcker das größte Potenzial für #Grundwasserneubildung in unserer Landschaft. 🥳
Steht aber auf dem #Acker so einen Betonschacht, dann leider eher nicht.
In dem Fall fließt nämlich viel viel 💧 Wasser über #Drainagen weg.
Wasser, das uns fehlt.
👇 (1/9)
Jetzt im Winter/Frühling, wenn Wasserüberschuss herrscht, da die Vegetation🌿 noch nicht verdunstet, fließt das meiste Wasser 💧 ab.
Ungefähr so:
🌧️Regen➡️Infiltration in den Boden ➡️Drainage➡️Sammler➡️ Graben/Vorfluter➡️Fluss und dann➡️weg auf Nimmerwiedersehen ins 🌊Meer. (2)
Das ist Wasser, das weder pflanzenverfügbar ist, noch verdunsten kann (= Kühlung der Landschaft) oder zur #Grundwasserneubildung beiträgt.
Wieviel ist es insgesamt?
👉Studien aus MV sagen, dass es oft >50% des Gesamtabflusses sind, die durch Drainagen abgefangen werden.
(3)
Wie sommerliche Starkregenfälle, wie bei #Gewitter ⛈️, (nicht) in den Boden eindringen können ist hier schön illustriert.
Nach #Dürre geht praktisch nix mehr.
Ein 🧶 dazu, warum dieser Effekt von uns noch künstlich verstärkt wird und was man großflächig dagegen tun könnte.
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Das Phänomen tritt auch bei uns aufgrund der #klimawandel |bedingten #Dürre in den letzten Jahren vermehrt auf und führt zu Problemen wie Überflutungen, Erosion des Oberbodens, Nährstoffeinträge in Gewässer, Missernten + keine Grundwasserneubildung, da alles abfließt... [2]
Es könnte verhindert/stark abgemildert werden, wenn wir eine länger anhaltende, bestenfalls kontinuierliche, Durchfeuchtung des Bodens hätten.
Zumindest in den flachen Gegenden in 🇩🇪 ließe sich das durch besseren Wasserrückhalt in der Landschaft lösen. [3]
Hier schön zu sehen, die "gute forstliche Praxis" nach Borkenkäferbefall und dürrenbedingtem Massenabsterben eines🌲Fichtenforstes, die alles noch schlimmer macht, als es eh schon ist.
Kurzer 🧶 dazu... 👇
Nach Borkenkäferbefall wird üblichweise großräumig abgeräumt, um die weitere Ausbreitung zu verhindern (und das Holz noch zu verkaufen).
Danach wird wieder (natürlich meist mit 🌲) aufgeforstet.
Die Bilder zeigen, dass das nicht mehr funktioniert. [2]
Die Großflächigkeit der Entwaldung gepaart mit der extremen #Dürre schafft lebensfeindliche Bedingungen für alle.
Aber was hätte man besser machen können?
👉Nicht beräumen!
[3]
In #Treuenbrietzen brennt kein Wald, sondern ein Kiefernforst. Ein relevanter Unterschied!
Ein 🧵, warum Kiefernforste brennen, Laubwälder aber nicht und warum aus ökologischer Perspektive so ein Brand eigentlich garnicht so schlecht ist. [1/x]
⬇️
Wald und Forst wird i.d.R. synonym verwendet. Forst besteht jedoch aus einer Pflanzung (Aufforstung), im Wald gibt es stattdessen die unterschiedliche Phasen der Vegetationsentwicklung. Einen Wald kann man also nicht pflanzen, er kann nur aus sich selbst heraus wachsen. [2/X]
Wälder im mitteleuropäischen Tiefland bestehen praktisch immer aus Laubbäumen. Ohne menschliche Eingriffe, würden großflächig Rotbuchenwälder vorherrschen. Nadelholz ist hingegen auf Sonderstandorte begrenzt. Fichte kommt natürlicherweise nur im Gebirge über 900m NHN vor, [3/X]
#DieLinke ist auf Ursachenforschung fürs Wahldebakel. Eine Analyse der Wählerwanderung ist geeignet, um diesbezüglich etwas weiter zu kommen. Die Zahlen dürften aber dem orthodoxen/konservativen Flügel der Partei um #Wagenknecht, #Lafontaine &Co nicht passen:
⬇️[Thread] (1/x)
So suggeriert @SWagenknecht im Interview am 28.9.21, dass vielfach Leute von der Linken zur AfD gewechselt seien und die Wahlschlappe darauf zurückzuführen sei. (2/x)
Die Mär von der Abwanderung zur AfD, weil #DieLinke "Lifestyle"-Themen bediene, war aber noch nie so falsch wie zu dieser/diesen Wahl/en.
2017 gabs zwar tatsächlich noch moderate Verluste an die AfD, die aber nicht stark ins Gewicht fielen. (3/x)