Rechte Gewalt am 1. Mai 2022
& altbekannte Muster in sächsischer Justiz- &Polizeiarbeit
Am 1. Mai 2022 wollte der 3. Weg in #Zwickau, Ort ihres sog. Stützpunkt Westsachsen, demonstrieren.
Daraufhin organisierten dortige antifaschistische Akteur*innen eine Gegendemonstration.
Im Zuge dieser Mobilsierung reisten per Bahn gemeinsam Antifaschist*innen aus Dresden & #Chemnitz an. Schon am Chemnitzer Hbf. kam es zu verbalen & körperlichen Angriffen von Seiten am Gleis versammelter Rechter.
Ebenfalls am Gleis befanden sich einzelne Polizist*innen, die jedoch, scheinbar von der Situation überfordert, erst spät eingriffen. Trotz dieses Zwischenfalls ging die Fahrt weiter, bis der Zug in #Glauchau hielt.
Dort wartete schon eine 40 Personen große vermummte Gruppe vom 3. Weg, die den Zug mit Steinen, Pfefferspray & anderen Gegenständen angriffen. Dabei zeigten Nazis den Hitlergruß. Später versuchten einige in den Zug einzudringen, dies gelang, dank antifas. Gegenwehr, aber nicht.
Nach einiger Zeit kam die Bundespolizei, die Täter*innen waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr da. Die Polizei hatte nach dem Angriff am Chemnitzer Hbf. wohl nicht damit gerechnet, dass sich dieser wiederholen könnte & musste erst dazu gerufen werden.
Später wurden um die 40 Nazis auf einem Privatgrundstück festgenommen & Maßnahmen unterzogen. Jetzt wurden 33 Anzeigen, gegen die dort gefassten Nazis, welche mutmaßlich alle bei dem Angriff auf den Zug mit Gegendemonstrant*innen dabei waren, eingestellt.
Die Einstellung begründet die Staatsanwaltschaft damit, dass ihnen eine Beteiligung nicht nachgewiesen werden könne & es keinen sogenannten "gemeinsamen Tatentschluss" gegeben habe. Aktuell gibt es gegen 6 der Beteiligten Anklagen wegen Landfriedensbruch & Sachbeschädigung.
Und so kann einmal mehr ein uns schon hinlänglich bekanntes Muster in sächsischer Justiz- & Polizeiarbeit beobachtet werden: während bei Ermittlungen gegen Linke eine Hausdurchsuchung die nächste jagt, vor Gericht wenig Ansprüche an die Qualität von Beweisen gestellt werden &...
...die entsprechenden Strafen hart ausfallen, können Rechte sich in der neonazistischen Wohlfühlzone Sachsen entspannt zurücklehnen - wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind Gewalt auszuüben.
Es ist aus unseren Augen absurd anzunehmen, dass hier kein gemeinsames Auftreten bei der Tat vorlag. Wir werden die juristische Aufarbeitung weiter verfolgen.
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Wir laden ein:
Am 20.04.2023 ab 18:30 Uhr ins Subbotnik #Chemnitz zu einem Vortrag über Antifa-Recherche. Der Vortrag findet im Zuge der Kritischen Einführungstage statt. Mehr dazu hier: kretakms.blackblogs.org
Antifa-Arbeit, in Form von Demos & Aktionen, erfreut sich reger öffentlicher Aufmerksamkeit. Recherche- & Dokumentationstätigkeiten hingegen finden meist im Hintergrund statt. Selten wird sich mit der Rolle, die derartige Tätigkeiten für Antifa-Arbeit spielen, beschäftigt.
Die Akteur*innen bleiben im Verborgenen. Dabei sind sie es, die ganz oft rechte Gewalttäter*innen zuerst auf den Schirm haben, die extrem rechte Szene besser im Blick haben als die Behörden, die vor Entwicklungen warnen, bevor diese vielen anderen bewusst werden.
Am Mittwoch (18.01.) waren wir mit rund 50 Personen in #Einsiedel um der in #Chemnitz und ganz Sachsen wieder erstarkenden rassistischen Mobilisierung entgegenzutreten und uns mit den in Einsiedel neu angekommenen Geflüchteten solidarisch zu erklären.
Für uns gibt es keine Diskussion über Bleiberecht & ein Leben in Freiheit.
In #Einsiedel angekommen, haben wir neben Musik auch verschiedene Redebeiträge gehört. Thematisch ging es um unsere Beweggründe nach Einsiedel zu fahren & auch um die Situation in Afghanistan.
Anschließend sprach Jennifer Petzl, die für die Grünen im Ortschaftsrat sitzt & sich für die Menschen im ehemaligen Pionerlager einsetzt. Ihrem Aufruf, den Menschen ganz konkret zur Seite zu stehen & ihnen das Ankommen so gut es geht zu gestalten, können wir uns nur anschließen.
#Einsiedel: rassistischer Protest wird kleiner
Auch diese Woche gab es einen sog. „Spaziergang“. Hier trafen sich erneut Menschen mittwochs ab 19 Uhr, um nicht nur gegen eine angebliche Corona-Diktatur zu demonstrieren, sondern auch gegen die Unterbringung Geflüchteter.
Laut verschiedenen Presseberichten sollen hier ab Januar neue Geflüchtete untergebracht werden. Seit Wochen wird dagegen demonstriert. Diese Woche waren es jedoch nur ungefähr 30 Personen, welche sich hinter einen Sachsenfahne einreihten und auf dem Gehweg liefen.
Wahrscheinlich waren es auch so wenige, da Pro Chemnitz/ Freien Sachsen nicht mehr mobilisieren. Laut @freie_presse sagte ein Vertreter schon im Dezember, dass sie die Proteste nicht mehr unterstützen würden, wenn es weiterhin wenig Resonanz geben würde. freiepresse.de/chemnitz/erneu…
Am Mittwoch haben wir vor neuen rassistischen Mobilisierungen in #Einsiedel gewarnt und euch gebeten die Augen offen zu halten. Viele haben das getan und damit möchten wir euch ein kleines Update aus Einsiedel geben.
Am Mittwoch fand ein "Spaziergang" in #Einsiedel statt. Dieser war nicht angemeldet & es nahmen ca. 120 Personen teil. Diese liefen eher leise auf dem Gehweg, rein äußerlich war keine Veränderung zu den Demonstrationen der letzten Wochen/ Monate zu sehen.
Gleichzeitig gab es einen Infostand der Freien Sachsen. Diesen betreute u.a. Stefan Trautmann (NPD), jedoch baute er 19:10 wieder ab. Was besprochen wurde, können wir nicht sagen, gehen jedoch davon aus, dass auch die geplante Aufnahme von Geflüchteten Thema gewesen sein wird.
Wir, als Bündnis Chemnitz Nazifrei, befürchten erneut rassistische Demonstrationen in Einsiedel (#Chemnitz) und rufen dazu auf sich zu informieren und bereit zu halten!
Wie die letzten Tage in den Medien berichtet wurde, plant die Landesdirektion Asylsuchende im Stadtteil #Einsiedel, im früheren Pionierlager, unterzubringen. Dies soll vor allem Familien und afghanische Ortskräfte & deren Familien betreffen. freiepresse.de/chemnitz/in-ei…
Wann hier Geflüchtete unterkommen sollen, ist wohl noch nicht bekannt, die Planungen würden wohl noch am Anfang stehen.
Am 29.11. wurde die spontane antifaschistische Blockade des Querdenkenaufzuges in #Chemnitz brutal von den Cops geräumt und die Menschen festgesetzt. Den Aktivist*innen droht nun ein Bußgeld oder gar ein Strafverfahren. #c2911#cerschwurbeln
Wir wollen keine*n von euch alleine lassen und gemeinsam die angedrohten Repressionen durchstehen! Seid ihr am 29.11 dabei gewesen und ED behandelt wurden? Dann meldet euch bei uns per Mail an allezusammen2911@riseup.net.
Schreibt kurz was euch an dem Abend vorgeworfen wurde und wir informieren euch über alles weitere.
Den PGP-Key findet ihr hier: chemnitz-nazifrei.de/de/blog/gegen-…