Ab heute eine "Mini-Serie" innerhalb meiner Serie #Ernährungsmedizin. Es soll um die unterschiedlichen veganen "Ersatzprodukte" und deren gesundheitliche Bewertung gehen. Thema heute: Pflanzliche Milchalternativen.
Neben dem klassischen Milchersatz auf Soja- und Haferbasis gibt
es mittlerweile zahlreiche Alternativen auf Basis von Getreide (Dinkel, Hirse, Reis), Nüssen (Mandel, Cashew, Haselnuss, Macadamia) oder Kokosnüssen. Einige dieser Drinks sind gesüßt, da anders als in Kuhmilch keine Lactose enthalten ist. Sojadrinks haben einen Proteinanteil,
der ähnlich hoch ist wie in Kuhmilch, dafür aber deutlich weniger Fett. Getreidedrinks haben sogar noch weniger Fett, dafür aber weniger Protein und einen deutlich höheren Kohlenhydratgehalt. Mittlerweile werden viele pflanzliche Drinks mit den Vitaminen B2, B12 und D sowie
Calcium angereichert. Dabei gibt es sogar Pflanzendrinks, die somit einen vergleichbaren Calcium-Gehalt haben wie Kuhmilch. Hierbei muss man aber wissen, dass dies nicht bei Bio-Produkten der Fall ist, da Bio-Produkte grundsätzlich nicht angereichert werden dürfen. Das Calcium
stammt im übrigen entweder aus Algen oder es wird Calciumcarbonat aus mineralischen Quellen zugefügt. Angesichts der Vielfalt an Milchersatzprodukten ist es mittlerweile auch für Menschen mit Glutenunverträglichkeit möglich, solche Produkte zu konsumieren (dann z.B. Milchersatz
auf Nuss- oder Kokosnussbasis).
Bei der Auswahl der Produkte sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: Wer generell keine Tabletten zur Nahrungsergänzung einnehmen möchte, sollte angereicherte Produkte verwenden, um die kritischen Nährstoffe B2, B12 und Calcium abzudecken
Wer hingegen bereits substituiert, kann (und sollte) nach Möglichkeit auf Bio-Produkte zurückgreifen, die in der Regel eine bessere Klimabilanz aufweisen und durch den biologischen Anbau weniger Pestizid-belastet sind. Allerdings sind Bio-Produkte meist teurer, was für Menschen
mit geringem Einkommen ein Problem darstellen kann.
Wer Probleme mit der Proteinzufuhr hat, sollte weitgehend Sojamilch verwenden. Zum Vergleich: Sojadrinks enthalten ca. 3,0 g Protein pro 100g, Haferdrinks nur ca. 0,8 g.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der Konsum von
Kuhmilch angesichts der mittlerweile unzähligen pflanzlichen Alternativen auch aus gesundheitlicher Sicht kein Argument mehr darstellt.
Ganz im Gegenteil: Sowohl Protein- als auch B-Vitamine und Calcium können über angereicherte Sojadrinks adäquat ersetzt werden. Hingegen
entfallen bei pflanzlichen Drinks aber die bekannten negativen Effekte des Milchkonsums wie Aktivierung von IGF-I und mTor und das damit verbundene potentiell erhöhte Risiko für Tumorerkrankungen und kardivaskuläre Erkrankungen (siehe dazu mein Thread). Darüberhinaus haben
pflanzliche Drinks eine wesentlich bessere Klimabilanz (besonders wenn die Produkte aus heimischem Anbau stammen), über den Aspekt des Tierleids brauchen wir gar nicht sprechen. #goVegan#Milch#Milchersatz#Hafermilch#Sojamilch#Ernährung
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ich melde mich wieder gut erholt von meiner Twitter-Urlaubspause zurück. Ich hatte in der Pause ernsthaft überlegt, meinen Account nicht wieder zu reaktivieren, weil ich in den Wochen zuvor ganz üble Erfahrungen machen musste. Einen Tag nachdem @Flokugrafie
und ich die Seite vegdocs.de hier bei Twitter publik gemacht haben und somit erstmals mein Klarname ersichtlich war, tauchten plötzlich bei Google und Jameda vernichtende und persönlich angreifende Bewertungen über mich und meine Praxis auf. Anhand der Formulierung
und der Lokalisierung war schnell klar, dass diese Bewertungen nicht von "echten" Patienten stammen konnten. Diese Form des Stalkings und der versuchten Rufschädigung hat mich schon erschüttert. Kritik an meinen Ansichten und Tweets ist legitim und jederzeit möglich, aber diese
Angesichts solcher Äußerungen heute mal ein kleiner Ausflug in die Welt der Ethik:Eine der zentralen Fragen des Veganismus ist doch:Mit welcher Begründung erhebt sich der Mensch über Tiere und rechtfertigt damit, ihnen Leid und Schmerz zuzufügen und sie ihrer Freiheit zu berauben
Mal abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach ohnehin kein Rechtfertigung gibt, anderen Lebewesen Leid und Schmerz zuzufügen, kommen wir bei der Argumentation solcher Menschen wie @BlogAgrar ganz schnell zu großen Widersprüchen. Meistens fällt als erstes Argument, dass der
Mensch den Tieren an Intelligenz überlegen sei. Das mag zwar stimmen (auch wenn man bei einigen Exemplaren da durchaus Zweifel haben kann). Würden wir diesen Gedanken jedoch weiterspinnen und konsequent anwenden, dann wäre es ebenso legitim, dass Menschen mit hoher Intelligenz
Heutiges Thema meiner Serie: Versteckte Natriumquellen in Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln (NEM).
Vielleicht haben einige von euch die Diskussion um Paracetamol im letzten Jahr mitbekommen. Man fand nämlich in Brausetabletten einen sehr hohen Natriumgehalt (ca. 400 mg
pro Brausetablette), so dass man mit der Einnahme der Höchstdosis bereits die empfohlene tägliche Natriumzufuhr überschreitet. Dies ist insbesondere für Patienten mit Bluthochdruck und Nierenerkrankungen ein Problem. Der hohe Natriumgehalt kommt dadurch zustande, dass Brause-
tabletten Natriumhydrogencarbonat enthalten, was beim Auflösen im Glas für das Sprudeln sorgt. Neben Paracetamol enthalten auch viele andere Medikamente, die als Brausetabletten angeboten werden, sowie viele NEM einen hohen Na-Gehalt. Gerade bei NEM wird dies nicht gekennzeichnet
Heutiges Thema meiner Serie: Milch. Wie intensiv wird hier oft über dieses Thema diskutiert. Der ethische Aspekt, aufgrund dessen Veganer*innen den Konsum von Milchprodukten ablehnen, ist aus meiner Sicht unumstritten und soll nicht Gegenstand dieses Thread werden. Aber ist Milch
auch wirklich ungesund oder ist doch etwas dran am Mythos „Die Milch macht’s“? Hierzu möchte ich die Datenlage grob umrissen mit sachlich-nüchternem Blick darlegen. Eine wirklich umfassende Analyse ist auf dem Medium Twitter aufgrund der Vielzahl an Studien kaum möglich. Eine
große Meta-Studie zeigte, dass die meisten Ernährungsstudien beim Thema Milch ein neutrales oder positives Ergebnis hinsichtlich gesundheitlicher Effekte zeigen. Nur wenige Studien stufen Milch als eher gesundheitsschädlich ein. So weit, so gut, aber hierbei muss berücksichtigt
Aus aktuellem Anlass (es kursiert ein Video mit einer jungen Dame, die ohne Angabe ihrer eigenen Expertise sehr haarsträubende Thesen bzgl der schädlichen Effekte von Hafermilch verbreitet). Kommen wir zum ersten Punkt: Hafermilch sei schädlich, weil sie Pflanzenöle enthalte.
Warum enthält die Milch überhaupt Öle. Man benutzt Rapsöl oder Sonnenblumenöl, um die Milch cremiger zu machen und sie besser aufschäumen zu können. Aber ist das nun schädlich? Erstens ist die Menge an Pflanzenöl in Hafermilch gering und zweitens sind die erwähnten Pflanzenöle in
normalen Mengen unbedenklich, Rapsöl sogar eher als gesundheitsförderlich zu betrachten. Die zweite Aussage der jungen Dame ist völlig aus der Luft gegriffen. Pflanzenöle sind (im Gegensatz zu Fleischprodukten) nicht entzündungsfördernd und erhöhen auch nicht das Risiko für
Unsere Omnivoren-Freunde haben unseren Kindern ein Abo für die "Matsch" geschenkt (eine Kinderzeitschrift aus der "Landlust"). Schon in den letzten Ausgaben ist mir sauer aufgestoßen, dass diese Zeitschrift scheinbar eng verbandelt mit der Landwirtschafts-Lobby ist und dass dort
Tierhaltung den Kindern doch stark romantisiert vermittelt wird. Die aktuelle Ausgabe hat nun aber dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Da gibt es einen mehrseitigen Artikel über Bäuerin Gesa und ihre Schweinehaltung. Ganz romantisch wird dort die übliche Stallhaltung den Kindern als
Gewinn für die Tiere verkauft. Für jede Perversion dieses Systems wird den Kindern eine Ausrede bzw Erklärung geliefert. Schlussendlich wird den Kindern sogar der Weg zum Schlachter bis zur Wurstverarbeitung als verklärtes Märchen präsentiert. Eine besonders perfide Art, diesen