Update #Sudan
- Schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und paramilitärischen RSF-Verbänden ausgebrochen.
- Mehrere Staaten, darunter Deutschland, starten Evakuierungsmissionen.
- Konfliktbeobachter spekulieren über Auswirkungen der Kämpfe auf den #Ukrainekrieg.
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(1/25)
Vor rund einer Woche sind im Sudan schwere Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und den sogenannten Rapid Support Forces (RSF) ausgebrochen - einer paramilitärischen Einheit, die einst zur Unterstützung Regierung aufgebaut wurde, nun aber in einen Machtkampf mit ihr trat.
(2/25)
Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, für den Ausbruch der Kämpfe verantwortlich zu sein.
Die Zahl der Opfer lässt sich kaum genau beziffern.
Laut einigen Quellen wurden über 600 Menschen getötet, über 3000 verletzt.
Zivilisten versuchen, umkämpfte Städte zu verlassen.
(3/25)
Beim Ausbruch der Kämpfe lag die Initiative zunächst klar auf Seite der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF).
Mit leichter Bewaffnung und Pickups überrannten sie Armeeposten und nahmen zeitweise mehrere Flughäfen, die Präsidentenresidenz und Gebäude des Generalstabs ein.
Den Regierungstruppen schien lawinenartig die Kontrolle über weite Teile des Landes zu entgleiten.
Weite Gebiete sollen zu umkämpften Zonen geworden sein, wobei die Angaben über die tatsächlich kontrollierten Territorien der Konfliktparteien extrem widersprüchlich sind.
(5/25)
Nach einer kurzen Zeit der Schockstarre berappelte sich allerdings die Regierungsarmee.
Die Regierungstruppen verlegten Verstärkung aus dem Landesinneren, insbesondere nach Khartum, und konnten Schlüsselpositionen in der Hauptstadt zurückerobern.
(6/25)
Als großer Vorteil erwiesen sich schnell die schwere Bewaffnung der Regierungstruppen sowie insbesondere die Luftwaffe und Artillerie.
Die leicht aufgestellten RSF konnten wenig bis gar nichts den Luftangriffen durch Kampfjets und Hubschrauber entgegensetzen.
(7/25)
In der Hauptstadt ist dieser Vorteil nur bedingt nutzbar, sodass in weiten Teilen von Khartum weiterhin Gefechte gemeldet werden.
Die Kontrollzonen sind wie ein Flickenteppich, wo die beiden Konfliktpartien verschiedene Stadtbezirke zu kontrollieren scheinen.
(8/25)
Zahlreiche Staaten haben unterdessen Evakuierungsmissionen für ihre diplomatischen Vertretungen und Bürger gestartet.
Die USA verlegten laut Medienberichten Spezialkräfte und ein Dutzend C-17 Transportflugzeuge in die Region, um die Evakuierung ausführen zu können.
(9/25)
Am Sonntag meldete Washington, dass die Evakuierung erfolgreich war.
Details der Mission werden weitgehend zurückgehalten, allerdings heißt es, dass bei der Mission Spezialeinheiten, Kampfhubschrauber und ein "Flugzeug der Luftnahunterstützung" AC-130H Spectre zum Einsatz kamen.
Später dankten sowohl US-Verteidigungsminister Lloyd Austin als auch US-Präsident Biden in einer Mitteilung explizit Dschibuti, Äthiopien und Saudi-Arabien, deren Mithilfe "kritisch für den Erfolg der Operation" gewesen sei.
(11/25) whitehouse.gov/briefing-room/…
Auch andere Staaten, darunter Großbritannien, Frankreich, Japan, Ungarn etc., sollen die Evakuierungen ihrer Bürger ausgeführt haben.
Laut Medienberichten mussten einige Diplomatenteams das Land auf Pickups über den Landweg verlassen, da ein Ausfliegen zu gefährlich war.
(12/25)
Auch die Bundesregierung begann mit der Evakuierung deutscher Bürger. Ein erster Versuch musste laut Medienberichten abgebrochen werden.
Der zweite Anlauf startete am Sonntag und läuft bislang, offensichtlich in enger Abstimmung mit sudanesischen Regierungstruppen.
(13/25)
Die Evakuierungsmissionen wurden vor große Herausforderungen gestellt, weil gerade der Flughafen von Khartum gleich seit den ersten Tagen schwer umkämpft war und offensichtlich mehrfach die Kontrolle wechselte.
In Folge der Kämpfe wurden zahlreiche Flugzeuge zerstört.
(14/25)
Insgesamt ist die Rede von 27 Flugzeugen verschiedener Staaten, die im Flughafen von Khartum vernichtet oder beschädigt wurden, darunter sowohl parkende Passagier- als auch Transportflugzeuge.
Zahlreiche Crews sollen festgesetzt worden sein, weil ein Ausfliegen nicht möglich war.
Außer Khartum eroberten die RSF gleich eine Reihe von anderen Militärflughäfen.
Auf veröffentlichten Aufnahmen waren zerstörte oder erbeutete Mi-24-Hubschrauber und Su-25-Kampfjets der sud. Luftwaffe zu sehen.
Angeblich wurden auch "Boden-Luft-Raketen" unter Kontrolle gebracht.
Zu einem regelrechten Krimi wurde die Eroberung des Militärflughafens von Merowe im sudanesischen Bundesstaat Schamaliyya.
Auf dem Gelände der Basis eroberten die RSF nicht nur überraschend ägyptische MiG-29 Kampfjets, sondern setzten auch eine Gruppe ägyptischer Militärs fest.
Offizielle Quellen erklärten dies damit, dass ägyptisch-sudanesische Manöver geplant gewesen seien und die ägyptischen Soldaten dementsprechend auf das Manöver warteten.
Laut manchen Quellen handelte es sich um eine ägyptische Spezialeinheit zur Sicherung der MiG-Kampfjets.
18/25
Das Thema der ägyptisch-sudanesischen Militärverwicklung wurde allerdings schnell auch auf beiden Seiten des Ukrainekrieges aufgenommen.
Zuvor häuften sich nämlich Berichte, wonach ausgerechnet Ägypten und Sudan an massiven Munitionslieferungen an die Ukraine beteiligt seien. 19/
Laut inoffiziellen Berichten, die schon seit Wochen vor Ausbruch der Kämpfe kursierten, wurde die ägyptische Regierung zu Munitionslieferungen an Kiew gedrängt.
Da direkte Lieferungen wegen "Neutralität" vermieden werden sollte, wurde Sudan als ein Umschlagplatz dafür genutzt...
Berichte, die zunächst als "Gerüchte" abgetan wurden, fanden vor rund einer Woche indirekt ihre Bestätigung bei der WP.
Diese schrieb, dass Kairo sich (um-)entschieden habe und "nach einer diplomatischen Offensive aus Washington" nun Munition für die Ukraine herstellen werde 21/
Einfach ausgedrückt:
In den letzten Wochen mehrten sich die Anzeichen, dass Ägypten Munition für Kiew herstellen soll, die dann über Sudan in die Ukraine geflogen wird.
Ausgerechnet jetzt wurden nun ägyptische Einheiten auf einem sudanesischen Militärflugplatz festgesetzt
(22/25)
Wie dem auch sei.
Sowohl in Russland als auch in der Ukraine wird nun darüber spekuliert, ob der Konflikt in Sudan einen direkten Einfluss auf den Ukrainekrieg nehmen könnte.
Ukr. Kriegsreporter warnten bsp., dass erwartete Munitionslieferungen demnächst ausbleiben könnten.
(23/)
Fast wortgleich diskutierten russischen Militärportale die gleiche Frage und schlugen Töne ein nach dem Motto "Es könnte interessant werden, ob ausgerechnet die Ereignisse in Sudan Kiew daran hindern werden, an langersehnte (sowjetische) Munition ranzukommen."
(24/25)
Die Berichte wären aus zweierlei Gründen für die aktuelle Lage im Ukrainekrieg brisant.
Erstens, weil in naher Zukunft eine ukrainische Offensive erwartet wird.
Zweitens, weil der Munitionshunger auf beiden Seiten enorm ist.
Mehr dazu hier 👇
(25/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken ins Dnipro-Gebiet ein;
- Schevtschenko kurz vor dem Fall: US-Medien beklagen Verlust sensibler Rohstoffe;
- Spekulationen über neue ukr.Drohnenoperationen: rus. Portale befürchten Angriffe auf Atom-U-Boot-Basen
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(1/25)
Im Schatten der jüngsten Eskalation zwischen Israel und Iran tobt der #Ukrainekrieg entlang der gesamten Front weiter.
Die für Kiew stabilste Lage herrscht in Zaporizhya, wo aufgrund der Steppenlandschaft und der Drohnendichte über dem Schlachtfeld ein Vorrücken kaum möglich ist.
Deutlich schwieriger bleibt die Lage östlich an der Schwelle zwischen Zaporizhya und Donbass.
Bei Velika Novosilka wird weiteres russ. Vorrücken nordwärts gemeldet.
Zuletzt wurde Komar und eine Reihe weiterer Ortschaften aufgegeben.
Schevtschenko steht kurz vor dem Fall.
(3/25)
Update #Israel #Iran
Im Überblick:
- "12-Tage-Krieg" beendet: gegenseitige Angriffe hinterlassen Verwüstung;
- Angriffe und Absprachen: bizarrer "kontrollierter" Schlagabtausch zwischen USA und Iran;
- Aussichten: Jeder reklamiert den Sieg, doch die Zukunft ist unklar
Thread👇 1/
Die Eskalation zwischen Israel und Iran, die nun auch als "12-Tage-Krieg" bezeichnet wird, scheint beendet zu sein.
Zu Erinnerung:
Mitte Juni begann Israel mit schweren Überraschungsangriffen auf Iran, Teheran antwortete mit massiven Gegenangriffen 👇
2/26
In den rund 10 Tagen danach ging der Remote-Krieg, bei dem die Kriegsparteien 1000 km voneinander entfernt liegen und mehrere Pufferstaaten dazwischen haben, unverändert weiter.
Israel setzte seine Luftkampagne quer durch den West-Iran fort und bombte auch mitten in Teheran.
3/26
Update #Israel #Iran
Im Überblick:
- Israel attackiert Iran in einer mehrstufigen Luftoperation, iran. Armeeführung zeitweise lahmgelegt;
- schwere iran. Gegenangriffe: zahlreiche ballist. Raketen schlagen in ISR ein;
- was folgt: langer Krieg oder baldiger Deal?
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(1/25)
In der Nacht zum Freitag, den 13. begann Israel seine bislang größte und schwerste Angriffskampagne gegen den Iran.
In einem Überraschungsangriff schlugen Dutzende isr. Raketen mitten in Teheran ein und zielten auf Befehlshaber der iran. Streitkräfte, Atomwissenschaftler etc
(2/)
Um den Flugabwehrschirm lahmzulegen, ging dem eine Serie von Drohnenangriffen auf Stellungen der iran. Flugabwehr zuvor.
Hierfür hatte der isr. Geheimdienst Dutzende bis Hunderte Kleindrohnen in unscheinbaren Containern nach Iran gebracht und aktivierte diese zur Stunde X.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Lage an nahezu allen Fronten: russ. Vorrücken in Zaporizhya, Donbass und Sumy gemeldet;
- Warnungen um noch größere bevorstehende russ. Sommeroffensive;
- Nachwirkungen des ukr. Angriffes auf russ. strategische Luftwaffe.
Thread 👇
(1/25)
Die Kämpfe im #Ukrainekrieg toben erbittert weiter.
Vor mehreren Wochen sind weite Teile der Front wieder in Bewegung gekommen.
Russische Truppen nahmen ihre Offensiven in Zaporizhya, Donbass und bei Kursk wieder auf.
Die Tendenz setzt sich fort.
(2/25)
In Zaporizhya drücken russ. Truppen entlang des gesamten Frontabschnittes.
Westlich von Velika Novosilka toben schwere Kämpfe rund im Novopil, das in den letzten Wochen in einen tiefen Halbkessel gefallen ist.
Nach manchen Meldungen steht die Ortschaft kurz vor dem Fall.
(3/25)
Sonderthread #Ukraine
Im Überblick:
- der bislang größte Coup Kiews: ukrainische Drohnen attackieren Basen der russ. strategischen Luftwaffe;
- Verluste unklar: im Moment 6 vernichtete Tu95-Bomber gemeldet;
- militärische wie politische Folgen kaum absehbar.
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(1/19)
Während die Lage am Boden schwer bleibt, gelang den Ukrainern heute im "Krieg der Geheimdienste" der bislang größte Coup ihrer Geschichte.
In einem koordinierten Angriff attackierten ukr. Drohnen zwei (nach anderen Angaben vier) Basen der russ. strategischen Luftwaffe.
(2/19)
Nach Angaben von Augenzeugen wurden Kleindrohnen aus LKWs gestartet, die in Nähe der Militärbasen geparkt wurden.
Reihenweise attackierten sie darauf die in den Basen stationierten strategischen Bomber.
In manchen Fällen sollen die LKWs gleich danach verbrannt worden sein.
(3/19)
Update #Drohnen
Im Überblick:
- Spezialdrohnen aller Façons im Aufstieg: Raketenträger, Hybris, "Mutterschiffe" etc;
- was das Comeback von Aerostaten mit Drohnen zu tun hat;
- Panzer- und Artilleriedrohnen nur eine Frage der Zeit;
- nicht bewahrheitete Prognosen.
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(1/26)
FPVs und Glasfaserdrohnen sind längst der Standard der modernen Kriegsführung, allen voran auf den Schlachtfeldern der Ukraine.
Gleichzeitig wird an unterschiedlichsten Neuvariationen getüftelt.
Eines der ersten Experimente waren Maschinengewehrdrohnen👇
Diese Drohnenvariation konnte sich vorerst nicht etablieren, weil ein stabiles Zielen und Feuern nicht möglich ist.
Stattdessen schwenkten vor allem ukr. Militärfirmen in die Entwicklung von Raketendrohnen um - also Drohnen, die Luft-Luft- oder Luft-Boden-Raketen abfeuern können.