Moin,
"Die neue Pro-Atom-Troika" lautete der Titel eines ausgesprochen ärgerlichen Anti-Atom-Beitrags in der Februarausgabe der @blaetter. blaetter.de/ausgabe/2023/f…. Ich schrieb eine Replik und erhielt zu meiner Überraschung zunächst eine Zusage. -> @DorteThemann
Etwas später traf auch schon die Druckfahne ein. Ende März hieß es dann aber plötzlich, "aus Platzgründen" müsse man den Text auf eine der kommenden Ausgaben schieben. Ich wies auf die Aktualität wegen des bevorstehenden Abschalttermins hin, änderte aber nix. ->
Mir kamen Zweifel, ob die @blaetter letztlich publizieren würden. Gestern die Absage: Man erachte es als
"nicht für sinnvoll, die eben getroffene, das Land hoffentlich befriedende Entscheidung mit einem Text erneut in Frage zu stellen" und habe "andere Prioritäten gesetzt". ->
Gerade bei einem hoch umstrittenen Konflikt wäre "befriedend" vor allem, auf einer respektvollen und sachlichen Debattenkultur zu beharren. Man fragt sich, warum eine um den Frieden besorgte Redaktion nicht schon vor dem 15. April durch sachlichere Beiträge auffiel. ->
Dass der Konflikt um #Atomausstieg oder die Zukunft der #Kernkraft nun erledigt ist, erscheint mir jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Und ob die @blaetter in Zukunft - wegen der ja "getroffenen Entscheidung" - keine Anti-Atom-Artikel mehr publizieren werden? Ich bin gespannt. ->
Es hat jedenfalls einiges Geschmäckle, wenn vorläufige Sieger zum Befrieden übergehen, indem sie den Verlierern die Plattform verweigern.
Hier also die Druckfahne der Text, der in den @Blaettern letztlich nicht erschien, weil er dem antinuklearen Befrieden des Landes schadet. ->
Der Text ist gegenüber der eingereichten Fassung übrigens stark gekürzt.
Schließlich: Wie bei Druckfahnen unvermeidlich sind letzte, mit der Redaktion anschließend abgesproche Änderungen noch nicht eingearbeitet.
->
Daher 2 Anmerkungen:
Die 25.000 Tote im Text beruhen auf einigen Annahmen, präziser ist 20-25.000 - je nach weiterem Verlauf des Kohleausstiegs.
Die von mir zitierte Fassung des TORCH-Report wurde *nicht* von den Grünen beauftragt, sondern von Global2000/Friends of the Earth. ->
Abschließend: Der von mir kritisierte Text fiel übrigens nicht nur mir als ausgesprochen dümmlich und polarisierend auf, auch @VeroWendland schrieb hierzu bereits einen #WorstPractice-Thread.
@MoormannRainer Langer 🧵:
Ich habe den umgekehrten Weg hinter mir: Ich fand "Gas als Backup" gut, der Kernkraft-Zug schien mir in D abgefahren. Im Sinne einer *robusten* Transformation spricht viel dafür, mehrgleisig zu fahren. Ich dachte: Kernkraft gibt's im europ. Netz eh, ...
@MoormannRainer ... warum also nicht das europ. Netz ausbauen und in Deutschland mit EE+CCSGas einen alternativen Pfad entwickeln? Es ist ja denkbar, dass es doch irgendwo wieder zu einer größeren Freisetzung kommt und KK abermals Jahre zurückgeworfen wird. Dann müssen wir immer noch ...
@MoormannRainer ... den Kohleausstieg und Netzero schaffen: Robuste Pfade zu finden ist wichtiger als "Darling"-Technologien zu puschen. Ich bin deshalb auch nach wie vor dafür, die Option Gas+ccs weiterzuentwickeln. Aber NICHT als Alternative zu Kernkraft, sondern als Ergänzung. ...
Immer wieder lese ich, #CO2-Minderungen in Deutschland würden wegen des #Zertifikatehandel irgendwo in Europa zu Mehremissionen führen, also nichts bringen. zB @thinkBTO x.com/thinkBTO/statu… oder Joachim Weimann id "Welt" welt.de/wissenschaft/p… 🧵 /1
#ETS #Emissionshandel
Interessanterweise wird dasselbe Argument nicht nur von Kritikern der Energiewende (wie @thinkbto oder Weimann) sondern auch von Verteidigern in Feld geführt, hier @JTrittin, der so den #Atomausstieg rechtfertigt: /2
#Kernkraft #Klimakrise
Das #EUETS ist kompliziert, aber meinem Verständnis nach ist es schlicht falsch zu behaupten, Minderungen bei uns führen per se via Zertifikatehandel anderswo zu Mehremissionen. Meine Einschätzung mit der Bitte um Korrektur, falls ich falsch liege: /3
Laut Habeck beträgt die kumulierte Lücke bis 2030 200 MT CO2. Das ursprüngliche GEG hätte 43,8 MT gespart (), nun weniger.
Schalten wir die #AKW wieder ein, #Kohle ab, schaffen wir mehr als das PRO JAHR & die Lücke ist geschlossen. #saveger6 #Kernkraft 1/2 bmwk.de/Redaktion/DE/P…
28,5 Mio Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr (200/7) schaffen unsere verbleibenden #AKW locker. Mehr als das, wenn man zugleich Kohle abschaltet. Und schon wäre die Lücke zu den #Klimaziele n geschlossen. 2/2
@tobibe9 Ich halte die knapp 27 Mt CO2 für eine gute Schätzung der "unteren Grenze" (Änderung des Strommixes ohne weitere optimierende Policies. Schaltet man bewusst Kohle ab, ist der Effekt höher.) "Obere Grenze" wären 69 Mt. (Grafik). Die Realität liegt wohl irgendwo dazwischen. 2/2
Der Faden erwischte mich kurz vor Weihnachten, daher erst jetzt ein Kommentar. @rahmstorf zeigt erschreckend schön, weshalb ich mich den #Scientists4Future immer weiter entfremde: Ein 🧵
Aus naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wird direkt Politikberatung abgeleitet, dabei aber die Komplexität von Politik & Gesellschaft drastisch unterschätzt. Im Ergebnis steht fehlgeleitete Politikberatung, die mehr schadet als nutzt.
Rahmstorf wendet sich gegen #Fusion & #Kernkraft, weil aufgrund des "anthropogenic heat flux" (AHF) jede zusätzlich freigesetzte Energie letztlich als diffuse Wärme endet und so zur Klimaerwärmung beiträgt: Die Physik stimmt, die politischen Konsequenzen nicht. Der Reihe nach: 3/