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Heute der letzte Teil der Mini-Serie, es geht um veganen Ei-Ersatz: Das Eigelb enthält Lezithin, welches eine emulgierende Wirkung hat und daher vielseitige Verwendung in Backwaren und Saucen findet. Aber es ist längst nicht mehr notwendig, für diese Zwecke ein tierisches Produkt
zu verwenden, da es sehr viele pflanzliche Alternativen gibt. Zum Backen kann man z.B. Soja- oder Lupinenmehl verwenden oder ein Ei-Ersatz-Pulver (die meist auf Basis von Soja oder Süßlupine hergestellt werden). Soja und Lupinen enthalten nämlich ebenfalls Lezithin und erreichen
die gleiche emulgierende Wirkung. Darüberhinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Hühnerei zu ersetzen, die ich hier stichpunktartig aufführen möchte: Mit einem Esslöfel Chiasamen oder einem EL geschroteten Leinsamen, die man vorher einige Minuten in Wasser quellen
lässt, kann man Kuchen- und Waffelteige binden. Zum Abbinden von Saucen kann man Hafermehl, Hefeflocken, Hirseflocken oder zerdrückte gekochte Kartoffeln verwenden. Mit einem Lezithin-Granulat lassen sich problemlos Mayonnaise und andere Saucen emulgieren. Zum Auflockern von
Rührteigen eignen sich 3-4 TL Natron mit 2-3 TL Apfelessig auf 500 g Mehl. Außerdem kann man als Binde- und Geliermittel Pektin, Agar Agar oder Johannisbrotkernmehl verwenden. Letzteres ist geschmacksneutral und besitzt sehr gute Quelleigenschaften. Und als wären das nicht schon
genug Optionen gibt es noch Tapiokamehl aus Maniok oder Sago (Stärke aus dem Mark der Sagopalme), welches sich besonders für die Herstellung von Pudding und anderen süßen Desserts eignet.

Fazit: Im Jahr 2023 benötigt kein Mensch mehr Eier, um zu backen oder Saucen, Desserts etc
zuzubereiten. Das Hühnerei könnte für diese Zwecke völlig problemlos durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Auch aus gesundheitlicher Sicht spricht nichts dagegen, denn die pflanzlichen Alternativen sind keine "CHEMIE" sondern natürliche Produkte. Allein durch den Wegfall
dieser Verwendung von Hühnereiern könnte der Verbrauch von Eiern sicherlich um mehr als 50% reduziert werden. Insbesondere die Eier, die für diese Zwecke verwendet werden (Großküchen, Bäckereien etc) stammen meist aus besonders schlimmen Haltungsbedingungen.
#goVegan #Eier #vegan

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May 2
Mal wieder eine Geschichte über #Heilpraktiker. Ein Patient von mir (schwere koronare Herzerkrankung, Z.n. Vorderwandinfarkt und Bypass-OP, dazu pAVK und Carotisstenose) nimmt schon seit vielen Jahren Atorvastatin ein und hat dieses Medikament bislang auch gut vertragen. Nun
hatte er sich bei einem Heilpraktiker vorgestellt, der ihm erzählt hat, man könne das Cholesterin auch auf "natürlichem Wege" mit Ernährung und Artischocken-Kapseln senken. Ich habe mir letztlich in einem ausführlichen Gespräch lange Zeit genommen, um dem Patienten zu erklären,
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viele Menschen die Umstellung auf vegane Kost mit Fleischersatzprodukten leichter. So weit, so gut. Sowohl ethisch als auch ökologisch trifft der Konsument mit Fleischersatzprodukten die bessere Wahl. Aber wie sind diese aus gesundheitlicher Sicht zu bewerten? Wir lesen viel
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Apr 27
Ein unsäglicher Titel und ein schwacher Artikel, der Essstörungen, ungesunde Ernährung (Junkfood) und vegane Ernährung einfach mal in einen Topf wirft und mit unsachlichen Argumenten Veganismus als eine modische Panne deklariert.

Ein Faktencheck 🧵

rtl.de/cms/dr-anne-fl…
Unter Berufung auf die Ernährungsmedizinerin Dr. Anne Fleck wird hier versucht, den Veganismus als eine Modeerscheinung darzustellen, die erstens ungesund sei und zweitens des "Frieden des gemeinsamen Familienessens" störe. Zudem reduziert die Autorin vegane Ernährung auf
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1. Schauen wir erstmal
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Apr 25
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Apr 23
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Apr 21
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