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Wir haben recherchiert, was #ICMPD genau macht:

Es geht um die Küstenwachen in Libyen, Marokko & Tunesien - Behörden, denen massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden; “Leichen-Management”;den Westbalkan; BPOL, Marsalek & Ex-Vizekanzler Spindelegger

@zdfmagazin
Kerngeschäft des #ICMPD = “Migrationsmanagement”. Der Begriff sei, laut @JFCrisp bei Regierungen und Organisationen so beliebt, weil er das wahre Wesen ihrer Maßnahmen verschleiere und man nicht offen über Beschränkung und Abschreckung sprechen müsse
Als Internationale Organisation unterliegt #ICMPD kaum Transparenzpflichten. So kann #ICMPD einen Raum schaffen, in dem Mitgliedstaaten wie Deutschland abseits der Öffentlichkeit die Migrationspolitik besprechen können.
Manche trauen sich dann zu sagen, was öffentlich vermutlich stark kritisiert werden würde: Das Migrationsabkommen sei nicht das Problem, sondern die europäische Menschenrechtskonvention. Das Recht, Asyl zu beantragen, mache “Migrationsmanagement” sehr schwierig.
Ein Einblick ins Innere von #ICMPD: Mitarbeitende würden laut einem internen Bericht rassistische und diskriminierende Kommentare über Menschen aus Regionen machen, in denen ICMPD arbeitet – vor allem vom afrikanischen Kontinent.
“vollwertiges Grenzsicherungssystem” & Ausbildungszentren für die libysche Küstenwache, da das Land vor “immensen Herausforderungen” durch “Migrant:innen, die Libyen größtenteils als Transitstrecke nach Europa nutzen wollen”
Ausbildungszentrum & Equipment für die tunesische Küstenwache mit Unterstützung der Bundespolizei + ein Training zum “Management” von Leichen auf See
Eine Bezahlkarte für Geflüchtete, die geographisch eingeschränkt & Behörden Datenabruf ermöglichen sollte. Gemeinsam mit Jan Marsalek & Wirecard. Laut Hermann könne dies als “Vorbildfunktion für ähnliche Projekte in Europa dienen”. Für Seehofer ein “Leuchtturmprojekt”.
Wir haben zahlreiche Anfragen nach dem IFG gestellt, hunderte Dokumente erhalten & ausgewertet. Wir konnten aber auch interne Dokumente des #ICMPD einsehen, von denen wir einzelne nach eingehender Prüfung & sorgfältiger Abwägung ebenfalls veröffentlichen.
Diese monatelange Recherche wurde unterstützt durch ein Stipendium des Investigative Journalism for Europe (IJ4EU) - gemeinsam mit @notzachcampbell @lorenzodago @AhNidzara
Unsere Rechercheergebnisse haben wir vorab mit der österreichischen Tageszeitung @derStandardat @fabian_schmid
derstandard.at/story/20001465…
… und dem @zdfmagazin geteilt und gemeinsam Beiträge koordiniert

zdf.de/comedy/zdf-mag…

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Dec 3, 2021
Ohne Ticket Bus & Bahn zu fahren ist in D keine Bagatelle, sondern eine Straftat. Mehrere tausend Menschen sitzen in Haft, weil sie sich ein Ticket nicht leisten konnten. Gemeinsam mit dem @zdfmagazin haben wir dazu recherchiert @fragdenstaat #zdfmagazin kurz.zdf.de/zmr34tw/
Grundlage ist § 265a StGB “Erschleichen von Leistungen” - ein Relikt aus dem Jahr 1935. Das Strafmaß: Bis zu ein Jahr Haft oder eine Geldstrafe. idR letzteres. Wer diese nicht begleichen kann, geht für eine Ersatzfreiheitsstrafe in den Knast. Meist über mehrere Monate.
Sie konnten sich die 3,80 nicht leisten, nicht die 60 Euro und schon gar nicht die Geldstrafe. Und sitzen deshalb in Haft. Die Betroffenen sind meist arbeitslos, viele suchtkrank und/oder obdachlos.
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Oct 22, 2021
276 Millionen Euro für den Bau von Lagern für Flüchtende, die Gefängnissen ähneln. Die eigene EU-Grundrechtsagentur (FRA) hatte davor gewarnt. Unsere Recherche: (1/x)
@katymfallon @f_grillmeier @ElisaPerrigueur @fragdenstaat @zdfmagazin @i_investigativ @disinfaux #zdfmagazin
September 2020 brannte #Moria auf Lesbos ab. Der Druck auf die EU wuchs, die Situation der Geflüchteten zu verbessern. Für den Bau neuer Lager wurde eine eigene "Taskforce für Migrationsmanagement" eingerichtet.
Diese sollte die Einhaltung der "EU-Standards" überwachen. Wie die genau aussehen, ist nur vage formuliert.
Read 18 tweets
Feb 5, 2021
Was steckt da jetzt alles drinnen in unserem Stück zu den #frontexfiles für das #zdfmagazinroyale? (Thread) @somestoriesof @BartVola @luisaizuz @disinfaux @fragdenstaat
Vorab: In den letzten Jahren ist Frontex stetig größer & einflussreicher geworden. Von einer Agentur mit wenigen Millionen Budget zu einer mit Milliarden. Ebenso bekam Frontex durch die Erneuerung des Mandats 2019 mehr Befugnisse:
Seither darf die EU-Agentur sich eigenes Equipment wie Autos, Drohnen, Waffen etc. anschaffen. Ebenso bekommt Frontex einen eigenen "standing corps“, sozusagen eigene Polizist:innen. Zuvor musste sich Frontex alles für die Einsätze von den Mitgliedstaaten ausleihen.
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