Der Fall Bahar Aslan wird noch beschämender, wenn man Stephan Maninger kennt. Er wird vom VS überprüft, hielt Vorträge vor NSU Mitgliedern, ist Gründungsmitglied des rechtsextremen Instituts für Staatspolitik und darf weiterhin als Prof an der Bundespolizeiakademie tätig sein.
Ein Thread zu dem Mann über den wir eigentlich reden sollten, statt über eine Women of Colour, die Nazis in der Polizei als „braunen Dreck“ bezeichnet hat und daraufhin ihren Lehrauftrag verlor.
Manningers Geschichte beginnt in Südafrika, wo er sich in Bewegungen und Parteien wie der Vryheidsfront Plus oder der Afrikaner Volksfront engagierte, die sich für die Apartheid und einen Volksstaat für Weiße einsetzten.
In Deutschland wurde Manninger u.A. Lehrbeauftragter Bundeswehr Uni in München. Er bleib seinem Lieblingsthema, dem weißen Opfermythos, treu und schrieb Texte für die neutechte bis rechtsextreme Preußische Allgemeine Zeitung.
Manninger ist außerdem Gründungsmitglied des Trägervereins des Instituts für Staatspolitik. Das IfS wird vom Verfassungsschutz als gesichert Rechtsextrem eingestuft und ist einer der wichtigsten Thinktank der Neuen Rechten in Deutschland.
Manninger ließ keine Gelegenheit aus und hielt 1998 einen Vortrag für einen rechtsextremen Verein. Im Publikum saßen dabei auch aus Unterstützer*innen des rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrundes wie Ralf Wohlleben.
Doch hier ist natürlich noch nicht Schluss: In weiteren Artikeln für neurechte und rechtsextreme Verlage wie der Jungen Freiheit schreib Manninger Texte voller rechter Kampfbegriffe und Theorien.
Ein Beispiel: Europäischen Städten drohe eine "Afrikanisierung und Islamisierung" und um einen bevorstehenden "Ethnosuizid" zu verhindern, müsse die Bundeswehr sich auf die Lösung von "ethnischen Konfliktszenarien im Inneren" vorbereiten.
Manninger wurde unterdessen Professor für Sicherheitspolitik und unterrichtete an der Bundespolizeiakademie unter anderem auch Spezialeinheiten wie die GSG 9.
2021 veröffentlichten Journalist*innen von Buzzfeed dann eine Recherche zu dem Professor im Staatsdienst und seinen rechtsextremen Umtrieben.
Die Bundespolizei ging natürlich nicht direkt gegen Mannigner vor, sondern befasste sich in einer internen Untersuchung mit dem Fall.
Die Untersuchung kam 2022 zum Ergebnis, es liege kein „straf- und/oder disziplinarrechtlich relevantes Fehlverhalten“ vor. Bundespolizeipräsidium und Bundesinnenministerium beschlossen, Maninger weiter als Professor zu behalten, ihn aber aus der aktiven Lehre abzuziehen.
Gehen musste statt Maninger damals ein anderer. Dr. Matthias Lemke lehrte ebenfalls an der Akademie der Bundespolizei. Nach dem Bekanntwerden des Falls Maninger häuften sich anonyme Beschwerden über den Politikwissenschaftler, der auf Twitter anscheinend "zu aktiv" war.
Ihm wurde vorgeworfen, "radikale und zum Teil polizeifeindliche Beiträge" zu teilen.
Obwohl er seinen Posten verloren hatte, verfasste Lemke mit seinem noch an der Akademie tätigen Kollegen Daniel Peters eine Studie zu den Ansichten Maningers.
Auf 60 Seiten analysierten sie die Argumente, die Quellen und Analysen der Schriften Maningers von 1995 bis 2022 und bewiesen damit, dass Maninger nach wie vor neurechte Theorien verbreitet.
Ach ja und später kam dann noch heraus, dass Maninger sich 2021 im Rahmen seines Unterrichtes vor Polizeischüler*innen feindlich gegenüber Homosexuellen geäußert hat. Er verglich die Ehe für alle mit der Möglichkeit, sein Hausschwein zu heiraten.
Dass Menschen mit rechtsextremen Ansichten weiterhin für die Polizei tätig sein dürfen, während andere rausgeschmissen werden, wenn sie Nazis "braunen Dreck" nennen, ist ein großes Problem, ein weiteres ist, dass alle über Aslan herfallen, währen niemand über Maninger spricht.
Deutschland, seine Konservativen und die halbe Presselandschaft arbeitet sich mal wieder an einer mutigen Women of Colour ab, während rechtsextreme weiße Männer mal wieder niemanden interessieren und ihre menschenverachtenden Umtriebe geduldet oder/und ignoriert werden.
Ach ja, die Bundespolizeiakademie wollte Maninger 2023 wieder in die Lehre schicken. Das Innenministerium hat dies bis auf Weiteres verhindert, stattdessen untersucht das Bundesamt für Verfassungsschutz jetzt Maningers jüngere Schriften.
Das einzige, was man Maninger nach alldem wohl nicht vorwerfen kann, ist, dass er je ein schlechtes Wort über Rechtsextreme in der Polizei hat fallen lassen!
Die Dozentin einer Polizeihochschule berichtet von Ihrer Angst vor Polizeikontrollen, aufgrund des nachgewiesenen „braunen Drecks“ innerhalb der Polizeibehörden, der für sie und viele migrantisierte Menschen eine Gefahr darstellt.
Eine niederträchtige Verdrehung der Realität , welche den letzten bisschen journalistischen Anspruch zu verloren haben scheint von @focusonline m.focus.de/panorama/welt/…
Ich habe mich mal nach rechten Kram im Onlineshop von @kaufland umgeschaut, damit ihr es nicht müsst.
Warum Kaufland ein fettes Problem hat und was ich neben „Mein Kampf“, rechtsextremer Verlage und Büchern von Holocaustleugnern gefunden habe, erfahrt ihr in diesem thread.
Zum Hintergrund:
Nach Beschwerden einiger rechtsextremer Twitteraccounts hat Kaufland sich dazu entschieden, verschiedene Produkte mit dem Logo der antifaschistischen Aktion aus dem Sortiment zu nehmen.
Weil Kaufland dafür bekannt ist, seit Jahren rechte Magazine wie „Compact“ zu vertreiben, gab es zahlreiche Kritik. Kaufland hat in einem neuen Statement behauptet, auch rechte Produkte vom Marktplatz zu entfernen.
Der auf dem Titel genannte „Eher Verlag“ war übrigens der Zentralverlag der NSDAP. In den 40er Jahre wurde er zu einem der weltweit größten Presseunternehmen und war für die Veröffentlichung aller großen NSDAP-Herausgaben wie z.B. den Völkischen Beobachter verantwortlich.
Wurde grade informiert, dass Nazis unter dem Motto „die Jäger werden zu gejagten“ eine Interaktive #Karte mit geleakten Adress- und Kontaktdaten von über 23.000 deutschen antifaschistischen Aktivist*innen ins Netz gestellt haben. (1/X) #nazileaks#antifa
Ob die Daten echt sind, kann aktuell nicht bestätigt werden. Bitte verbreiten die Daten und die entsprechende Karte nicht weiter. Ich verfasse diesen Post nur, weil mittlerweile immer mehr dazu auf social media zu lesen ist und ich zum sensiblen Umgang damit mahnen will. (2/X)
Falls ihr Zugang zur Seite habt und prüfen wollt, ob ihr selbst oder befreundete Aktivist*innen betroffen seid, bitte verwendet nicht die Suchfunktion. In der Vergangenheit wurden bereits Daten aus Suchanfragen ausgewertet, um die geleakten Daten zu ergänzen. (3/X).
Während gestern ein Kassierer durch einen Querdenker ermordet wird, wirbt die #CDU heute in ihrem neusten Spot
für „Dialogbereitschaft“ und damit, dass @ArminLaschet mit Thomas Brauner, einem zentralen Akteur der Querdenkenbewegung spricht. Übel! #QuerdenkerSindTerroristen
Aufgrund der breiten medialen Berichterstattung muss das Kampagnenteam der CDU gewusst haben, mit wem @ArminLaschet dort spricht:
„Jusos erklären extremistische Fatah-Jugend zur Schwesterorganisation“ titelte die Welt. Kritiker*innen werfen den Jusos jetzt vor, antisemitische Tendenzen zu haben. Mit diesem Theard möchte ich ganz persönlich auf die Hintergründe des Beschlusses eingehen.
1.Warum bezeichnen die Jusos die Fatah Youth als „Schwesterorganisation“ ?
Die Jusos und Fatah Youth (auch Schabibet Fatah genannt) sind beide Mitglieder der International Union of Socialist Youth (IUSY), was sie zu Schwesterorganisationen macht.
2. Habt ihr auch zionistische Partner vor Ort?
Selbstverständlich! Der IUSY gehören auch die sozialistisch-zionistischen Schwesterorganisationen der Jusos aus Israel an. Unsere Schwesterorganisationen vor Ort sind Young Labour, haAwoda und Young Meretz.