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Aus aktuellem Anlass:

Lasst uns mal über das #Einfamilienhaus reden ...

Ein Thread🧵👇🔥
1/ Wir starten mal nicht (wie vielleicht von uns erwartet) mit „Öko-Themen“ - sondern damit, was es bedeutet, wenn weiter zusätzliche Einfamilienhausgebiete bereitgestellt werden – unter den Bedingungen des bevorstehenden demografischen Wandels: Image
2/ Viele bestehende Einfamilienhäuser werden von den sog. #Babyboomern bewohnt – der größten Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Die gehen nun (ab 2023) langsam in Rente. Blöd gesagt: Sie werden langsam alt (sorry dafür)😉 Image
3/ Wer altert, ändert Ansprüche & Bedürfnisse an
das Wohnumfeld & die Versorgung. Die #Babyboomer gelten dabei als erste Gruppe, die tatsächlich anders altern möchte wie vorherige Generationen: Viel erleben, lange mobil sein, hohe Lebensqualität.
4/ Die wenigsten #Babyboomer haben als nächste Wohnstation ein #Altenheim im Sinn. Trotzdem wird das #Einfamilienhaus vielen zu groß. Außerdem entspricht der Pflege- & Instandhaltungsaufwand nicht mehr dem, was man sich eigentlich an Komfort & Freizeit im Alter wünscht.
5/ Die #Nachfrage nach völlig neuen (bezahlbaren) Wohnmodellen in zentralen Lagen - barrierefrei, nah an kulturellen Einrichtungen, Einzelhandel & ärztlicher Versorgung - wird deswegen steigen.
6/ Die Wohnwünsche der #Babyboomer haben wir auf jeden Fall zu wenig auf dem Schirm. Vielleicht möchte man sich einer generationenübergreifenden Baugemeinschaft anschließen? Oder zusammen mit anderen aus der Clique in ein Haus mit Gemeinschaftsflächen ziehen?
7/ Das #Angebot an Einfamilienhäusern wird sich erhöhen. Da für die 2-größte Bevölkerungsgruppe (Babyboomer-Kinder) in den letzten Jahren (Familiengründung) fleißig „dazugebaut“ wurde, ist keine ausreichende #Nachfrage zu erwarten. Nachfolgende Generationen sind viel kleiner. Image
8/ Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass sich die #Nachfrage nach Einfamilienhäusern ohnehin wandelt, weil dieses Wohnmodell für viele (wachsende) Nachfragegruppen - bezüglich Größe & Lage - einfach nicht mehr richtig passt. Lebensmodelle & -wünsche ändern sich. Image
9/ Wenn man dafür wirbt auf zusätzliche Einfamilienhausgebiete zu verzichten, geht es also auch darum, einem #Wertverfall der bestehenden Häuser vorzubeugen (wg. #Altersvorsorge). Mehr Infos z.B. hier: merkur.de/wirtschaft/mie…
10/ Deswegen ist es wichtig, so viel Nachfragepotenzial wie möglich in bereits BESTEHENDES zu lenken. Auch weil - das ist vielen gar nicht bewusst - #Einfamilienhausgebiete teuer sind. Sie gehen mit sehr hohen Infrastrukturfixkosten (hellblau) für alle SteuerzahlerInnen einher. Image
11/ Kommunen, die frühzeitig nachverdichten & ihre Zentren und Ortskerne stärken, haben also einen Wettbewerbsvorteil. Wer heute noch auf #Flächenwachstum setzt, muss aufpassen, dass er zukünftig seine Infrastrukturleistungen noch bezahlen kann. Besser bauen in der Mitte! Image
12/ Macht PolitikerInnen & BürgermeisterInnen also unbedingt auf diese Entwicklung aufmerksam & diskutiert transparent über #Flächenausweisungen, damit eure Heimat nicht langfristig in der demografischen Negativspirale landet! Image
13/ Auch den sog. #Donuteffekt gilt es zu verhindern. Was das ist, seht ihr im Mini-Film. Fordert bei lokalen PolitikerInnen ein, dass sie sich um attraktive & lebendige Ortskerne & Zentren kümmern. bundesstiftung-baukultur.de/magazin/detail…
14/ Es müsste tolle #Förderprogramme geben - für alle, die ein bestehendes #Einfamilienhaus nachnutzen oder eine #Baulücke bebauen. Gleichzeitig hat niemand die Wohnbedürfnisse der #Babyboomer auf dem Schirm. Das müssen & können wir gemeinsam ändern!
15/ Nun zum #Flächenverbrauch: Das der anteilig besonders hoch ist, brauchen wir wohl nicht betonen. Bis 2030 wollen wir aber mindestens auf 30 ha/Tag runter. Eine Strategie dafür gibt es nicht. Keine Kommune sieht sich in der Verantwortung. Sollen es doch die anderen machen! Image
16/ Das geht natürlich so nicht. #Boden ist endlich & wir sollten gerade angesichts der Klimakrise damit sparsam umgehen. Das können wir auch zusammen schaffen! Viele wissen einfach gar nicht, dass es dieses Ziel gibt & wie unglaublich hoch der Flächenverbrauch ist.
17/ Der pro-Kopf-Verbrauch an Siedlungs- und Verkehrsfläche zeigt, dass Einfamilienhausgebiete (niedrige Bevölkerungsdichte) anteilig einen enorm hohen Flächenfootprint haben, der - wie zuvor benannt - halt leider auch mit hohen (Fix-)Kosten für SteuerzahlerInnen einhergeht. Image
18/ Hier sieht man beide Extreme gegenübergestellt. Einfamilienhausgebiete bzw. der hohe Flächenfootprint begründen dabei zusätzliche sog. "Lock-in-Effekte", die langfristig klimaschädlich wirken: Sie machen BewohnerInnen z.B. vom Auto abhängig. Weite Wege - ist logisch😉 Image
19/ Es macht also aus vielen Gründen sehr viel Sinn, bestehende Flächenpotenziale im Innenbereich🤡❗️ kompakter & nutzungsgemischter zu bebauen. Das erhöht z.B. auch #Netzwerkeffekte, #Arbeitsteilung & gesellschaftliche #Resilienz. Alles wichtig - angesichts der #Klimakrise!
20/ Last but not least - der Bausektor hat eine unheimliche Relevanz für #Klima & #Umwelt.
Vielen ist das nicht bewusst. #Einfamilienhäuser haben hier aufgrund der verhältnismäßig niedrigen NutzerInnendichte einen entsprechend hohen Anteil. Image
21/ Auch #Baumaterialien haben einen CO2-Footprint (sog. #graueEnergie) - es geht nicht nur um den #Energieverbrauch fürs Heizen. #Einfamilienhäuser haben anteilig einen hohen Ressourcenverbrauch. BESTEHENDES nutzen, sanieren & weniger abreißen🙏 Image
22/ Wer sich weiter informieren möchte, der/dem empfehlen wir diese 30-Min-Doku: arte.tv/de/videos/1048…

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