"700 Sprachwissenschaftler" haben einen Aufruf gegen das #Gendern im #ÖRR unterzeichnet, schreibt die WELT. Das macht sich prima, so viel geballter Sachverstand gegen Gendersprache. Ich hab mir mal die Mühe gemacht und nur mal die ersten hundert 1/5 welt.de/kultur/plus245…
Unterzeichner*innen durchgesehen. Und, Überraschung: Ein Großteil der Personen sind "Sprachwissenschaftler*innen mit ganz anderen Forschungsgebieten als der deutschen Sprache - also beispielsweise Slawistik, Romanistik oder Anglistik. Noch schwerwiegender: Viele der Personen 2/5
sind überhaupt keine Sprachwissenschaftler*innen. Allein unter den ersten 100 sind etliche Theaterwissenschaftler, Historiker, Informatiker usw. Am Ende des Aufrufs findet sich denn auch verschämt die Anmerkung: "Alle Unterzeichner der voranstehenden Liste haben entweder ein 3/5
sprachwissenschaftliches oder ein literaturwissenschaftliches Studium absolviert". Das nun ist vollkommen hanebüchen: Ein Gymnasiallehrer, der mal Deutsch studiert hat, ist kein Sprachwissenschaftler. Fazit: Ähnlich wie schon beim Abdruck eines Anti-Transgender-Aufrufs 4/5
versucht die WELT erneut, mit vorgeblicher wissenschaftlicher, fachlicher Autorität eine missliebige Entwicklung zu bekämpfen und schreckt dabei auch nicht vor Lügen zurück. Das ist kein seriöser Journalismus, das ist Propaganda und Kampagne. 5/5
Nachtrag: In der WELT steht explizit: "700 Experten, die sich wissenschaftlich mit der DEUTSCHEN Sprache beschäftigen, haben bis jetzt unterschrieben." Das behaupten nicht mal die Initiatoren des Aufrufs. Die WELT tischt eine faustdicke Lüge auf - den Leser*innen ist's wohl egal.
Nachtrag 2: Hier noch der Aufruf selbst: Wenn man weiter nach unten scrollt findet man bestimmt noch ganz besonders lustige Berufe, die unter Sprachwissenschaften subsumiert werden. Ich habe mir die Mühe jetzt nicht gemacht, aber wer dazu Lust hat... linguistik-vs-gendern.de
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Ich lese das jetzt erst. Was für eine rassistische Entgleisung von Karin #Prien gegenüber ihrer Kabinettskollegin Aminata #Touré. Und dass Prien sich weigert, sich zu entschuldigen, macht es dann vollends zum Skandal. Wieso ist das kein großes Thema hier? sueddeutsche.de/politik/migrat…
Und ganz nebenbei ist das auch genau die Form von Identitätspolitik, die die CDU ja sonst bei anderen nur zu gern kritisiert. Wie schrieb der Kronzeuge der CDU Ahmad Mansour 2021: "Identitätspolitik, die leider in Deutschland den Antirassismuskampf führt, ist selbst
rassistisch! Weil sie Menschen nach Hautfarbe einteilt, kategorisiert, gegen andere Sichtweisen Intoleranz zeigt, und dazu neigt, ihren Gegnern jegliche Legitimation abzusprechen!"
Ach übrigens: Sie basteln gerade an Skynet und wir sind nur noch ein paar Schritte von der Terminator-Dystopie entfernt.
(Dank an @FogelVlug für's Finden.)
Die "neue Rechte" hat schon länger Architektur und Städtebau als Betätigungsfelder für den beabsichtigten politischen und gesellschaftlichen Rollback entdeckt. Einer der wichtigsten Köpfe ist hierbei der rechtsextreme Publizist Claus Wolfschlag, der sich nicht nur auf das 1/7
Schreiben für Verlage wie „Antaios“, Zeitungen wie „Junge Freiheit“ und Zeitschriften wie „Sezession“ beschränkt, sondern als Initiator des mittlerweile realisierten Projekts „Neue Altstadt“ in Frankfurt/Main auch ganz handfest dafür sorgte, dass sich gebaute „Rechte Räume“ 2/7
in Deutschland breitmachen. Nun hat er ein intellektuell überaus dürftiges Büchlein „Linke Räume“ für Antaios geschrieben, dass vor allem dazu dient, vermeintlich linke oder sonst wie der Moderne und des Fortschritts verdächtige Architekturkritiker,-theoretiker und 3/7
Nicht alles, was wir heute als historisches Bauzeugnis wahrnehmen, ist auch so errichtet worden. Besonders im NS wurden viele Gebäude der 1920er und frühen 30er Jahre entstellt, um ihnen die "jüdisch-bolschewistische" Modernität auszutreiben. @StephanTruby über ein Beispiel 1/7
aus Stuttgart:
"In der Stuttgarter Zeppelinstraße gibt es – gleich in der Nähe zu Richard Döckers Haus Wolf – noch ein weiteres Beispiel für ein Bauwerk der klassischen Moderne, das im Nationalsozialismus als „jüdisch“ gebrandmarkt und daraufhin komplett umgebaut wurde: das 2/7
HAUS BLOCH-TANK (1929/30) von Bloch & Guggenheimer, einem „jüdischen Architekturbüro in Stuttgart“ (so der Untertitel eines empfehlenswerten Buches von Dietrich W. Schmidt). Erbaut wurde das Haus für Alice-Bloch-Tank – die Schwester des Architekten Oscar Bloch – und ihren 3/7
Preise auf der Wiesn 2022:
Maß Bier: 12,60 - 13,80 €
Halbes Hendl: 14 bis 14,50 €
Eine Haxe: 24,00 €
Ein Paar Weißwürste: 8,00 €
Currywurst mit Pommes: 10 €
Ein Liter Tafelwasser 9,67 €
Aber klar: Der Oktoberfestchef fürchtet, durch Bio würde die Wiesn zum Luxus.
Der CSU-Generalsekretär gibt bekannt: 🤡
Lustig in dem Zusammenhang: Es handelt sich um eine private Initiative, die das fordert. Mit den Grünen hat sie nichts zu tun.
Es ist Zeit, kritisch darüber zu reden, wir wir Älteren den Jüngeren vorzuschreiben versuchen, wie der Kampf gegen den Klimawandel zu laufen hat und welche Formen von Kritik und Widerstand legitim sind und welche nicht. Dieser Paternalismus, dieses Oberlehrerhafte ist 1/6
vollkommen unangebracht angesichts der Realität: 1. Es ist die Zukunft der Jungen, nicht unsere, die bedroht ist. Und das ist nicht irgendwie symbolisch gemeint, sondern ganz real: Das Überleben unserer Kinder und Enkelkinder steht infrage. 2. Wir haben keine schlüssigen 2/6
Konzepte, wie der Klimawandel aufgehalten und dessen Folgen minimiert werden können. Und von einer Umsetzung solcher Konzepte in die Realität sind wir sehr weit entfernt. 3. Das Beharren darauf, dass Kritik und Widerstand sich stets buchstabengetreu am Gesetz ausrichten und 3/6