Vor ziemlich genau 4 Jahren habe ich auf der #rp19 gefordert, dass die Öffentlich-Rechtlichen online ihre "Sender-Silos" verlassen und zu einem öffentlich-rechtlichen Ökosystem werden: netzpolitik.org/2019/neues-aus…
Inzwischen ist einiges passiert. Ein Thread. 🧵1/8
In meinem #rp19-Vortrag hatte ich mich u.a. darüber lustig gemacht (ab 07:16: ), dass die Suche nach 'Tatort' in der ZDF-Mediathek zwar über 100 Ergebnisse und einige Dokus, aber keinen einzigen Verweis auf die Tatort-Krimis der ARD geliefert hat. 2/8
Etwa zwei Jahre danach haben ARD und ZDF angekündigt, ihren Mediathek-Unterbau zu einem gemeinsamen 'Streaming-Netzwerk' zusammenzuführen (netzpolitik.org/2021/neues-aus…), ein gemeinsames Login gab es damals schon länger (netzpolitik.org/2019/neues-aus…). 3/8
Heute habe ich wieder einmal in der ZDF-Mediathek nach #Tatort gesucht, und das Ergebnis liefert über 750 Sendungen, Top-Resultat ist der Verweis auf "die Kult-Krimireihe der ARD."
Und das Beste: kein Mediathekwechsel zum Anschauen einzelner Tatort-Folgen mehr notwendig. 4/8
Fakt: diese Verschränkung der Mediatheken ist geil.
Frage: wenn die Mediatheken schon auf dieselben Inhalte zugreifen können, sollten wir sie dann nicht gleich zusammenlegen? 5/8
Nein. Die Gestaltung eines Portals ist eine zutiefst programmlich-redaktionelle Aufgabe. Welche Kategorien? Welche Schwerpunkte? Welche Empfehlungen? Welche Personalisierung(smöglichkeiten)? Es ist gut, wenn es auf diese Fragen mehr als nur eine Antwort gibt. 6/8
Mehr als eine Antwort auf diese Fragen bedeutet aber mehr als ein Portal.
Weitere Gründe, warum ich eine Lösung mit gemeinsamen, idealerweise offenen Standards, Protokollen und Software, aber getrennten Portalen besser finde, habe ich hier ausgeführt: netzpolitik.org/2023/neues-aus… 7/8
Hauptgrund für meinen Thread ist aber die Beobachtung, dass sich die öffentlich-rechtlichen online durchaus bewegen - und zwar in die richtige Richtung. Wenn man bedenkt, dass bis 30.4.2019 Verlinkungen zwischen den Mediatheken verboten waren, ist der Fortschritt beachtlich. 8/8
Der ORF soll im Zuge der Einführung einer Haushaltsabgabe auch mehr Möglichkeiten für Online-Angebote bekommen. Das ist mehr als überfällig und auch keine Gefahr für private Anbieter, wie ein Vergleich mit der Situation in Deutschland zeigt.
Ein Medien-Thread. 🧵 1/16
Auch jenseits notorischer Feinde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wie @oe24at fantasiert die private Konkurrenz in Österreich von "Gefahr für die Medienvielfalt" (heute.at/s/enthuellt-or…) und warnt "dass am Ende nur noch der ORF da ist" (derstandard.at/story/20001458…). 2/16
Mitteräcker (Standard) lässt sich sogar damit zitieren, dass ORF "zu einer Massenvernichtungswaffe für den österreichischen Medienmarkt werden könnte." Wenn die Berichterstattung in eigener Sache Lackmustest für Qualitätsmedien ist, dann scheitert der Standard hier ziemlich. 3/16
Der Fall Benko zeigt, warum nach Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung das "Realisationsprinzip" gilt - und warum es problematisch ist, wenn dieses Prinzip mit zeitwertorientierter Kreditvergabe unterlaufen wird.
Das Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst nach tatsächlicher Realisierung ausgeschüttet werden dürfen. Das bedeutet, auch wenn Gutachten Immobilien einen Wertzuwachs bestätigen, darf dieser nach HGB/UGB nicht gewinnerhöhend berücksichtigt werden. 2/7
Erst wenn die Wertsteigerung realisiert wurde, z.B. durch Verkauf der Immobilie zu eben diesem Wert, dann wird dadurch der Gewinn erhöht und ausschüttungsfähig. 3/7
As a management scholar, I have always liked Dilbert cartoons, even using them for teaching purposes.
I mean, what could be a better illustration of Michael Power's "Rituals of Verification" and concepts such as decoupling than cartoons on ISO 9000 certification? 1/7
(In case you are interested in actual management research on ISO 9000 certification, Beck and Walgenbach investigated whether it was "Technical Efficiency or Adaptation to Institutionalized Expectations" in this @osofficer piece: journals.sagepub.com/doi/abs/10.117…) 2/7
Recurring themes in Dilbert are all kinds of management fads, dysfunctional corporate culture, management (of) stupidity and abuse of corporate power. 3/7
Alle hier kennen Godwin’s Law ("Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Nazi-/Hitler-Vergleich dem Wert Eins an." de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2…), aber ich finde andere "Laws" eigentlich viel hilfreicher.
Meine Top 3 als Mini-Thread🧵
#1 Hanlon’s Razor: "Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist." de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2…
(Macht menschenfreundlicher, schützt vor Verschwörungstheorien.)
Jetzt haben wir, zusammen mit der Entscheidung, uns keine Förderung zuzuerkennen, eine Begründung erhalten. Ein wesentlicher Grund für die Ablehnung ist demnach der fehlende Fokus auf Grundlagenforschung. Das überrascht dann doch. 2/4
Grundlagenforschung ist kein Kriterium im umfassenden Kriterienkatalog (oenb.at/dam/jcr:690895…). Das Wort kommt in den Förderkriterien Null mal vor. Ein Kriterium ist hingegen "Anwendungsorientierung". Hier wird uns ein "starker Fokus auf Anwendungsorientierung" attestiert. 3/4
Aus aktuellem Anlass und zur Wiedervorlage, (Repliken auf) die fünf häufigsten & fragwürdigsten Takes zu Rundfunkbeiträgen aka GEZ/GIS-Gebühren. #ORF#ARD#ZDF
#1 "Ich nutze gar nicht, soll aber zahlen."
Abgesehen davon, dass das fast nie stimmt, profitieren auch Nicht-Konsument:innen von der vielfältigeren & demokratischeren Öffentlichkeit, zu der öffentlich-rechtliche Medien beitragen.
#2 "Die machen aber Schlager/Volksmusik/Sport/etc."
Geschmacksfragen sind immer auch Klassenfragen (kupf.at/zeitung/166/ge…). Wenn alle zahlen müssen, muss auch für alle (Geschmäcker) was dabei sein.