Ich soll Arztbriefe schreiben, Versorgungsämtern schreiben, der Agentur für Arbeit schreiben, mit Angehörigen telefonieren, mit Hausärzten telefonieren, mit Fachärzten telefonieren, mit Lehrern telefonieren, Ersatz für nicht lieferbare Medikamente finden,
Ersatz für unverträgliche Medikamente finden, naturheilkundlichen Ersatz finden, lange Termine anbieten, viele Termine anbieten, noch mehr Ersttermine anbieten, rund um die Uhr erreichbar sein, Angehörige dazwischen schieben, aus kryptischen Mails schlau werden,
auf Zuruf adhoc wissen, was genau ich vor drei Monaten empfohlen habe, Kollegen empfehlen, Kliniken und Reha-Kliniken empfehlen, Vorträge halten, Schulungen anbieten, Aktivismus betreiben und immer gut auf mich achten.
#FindeDenFehler
Nur als kleine Erklärung für die Pause.
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Von einigen scheine ich irgendwie glorifiziert zu werden.
Aber
ich bin nur ein ganz normaler Mensch
mit begrenzten Ressourcen, begrenzten Fähigkeiten, begrenzter Macht und begrenzter Zeit.
1/
Ich kann euch zuhören, Schlüsse ziehen, Diagnostik machen und euch Therapie-Optionen, auch im off-Label-Bereich anbieten.
Ich kann mit euren HausärztInnen sprechen - wenn diese dazu bereit sind. Ich kann aber nicht unbegrenzt hinterher tel. wenn diese Termine platzen lassen!
2/
Ich kann nicht verhindern, dass eure Angehörigen Schritte gegen euch einleiten. In dem Fall benötigt ihr eine (Rechts-)Beratung, wie sie z.B. Fatigatio e.V. anbietet.
Ich kann in einem begrenzten Umkreis Hausbesuche anbieten -
3/
Als ich damit begann PatientInnen mit #MECFS zu behandeln, war ich mir sicher, dass diesen Menschen mit einer guten Psychotherapie zu helfen sei.
Dann lernte ich das Krankheitsbild mehr und mehr zu verstehen - soweit das eben möglich ist - und musste erkennen, ⬇️
dass ich einigen PatientInnen mit der Zuweisung zu einer Psychotherapie einen wahren Bärendienst erwiesen hatte, denn nicht alle Pat. waren aufgrund ihrer Belastungsintoleranz überhaupt dazu in der Lage eine Psychotherapie unbeschadet zu überstehen.
Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich die Schwere des Krankheitsbildes mit Sicherheit unterschätzt und den Anteil der psychischen Faktoren als viel zu hoch bewertet.
Ich habe an und mit meinen PatientInnen gelernt und lerne täglich dazu.