Es gab einen großen Unterschied zwischen den beiden Teams am Samstag. Der HSV hat Verteidiger und vor allem AVs die mit dem Ball umzugehen wissen. Wieso das der Schlüssel war und warum die Hertha nicht nur ein Systemproblem hat. #HSVBSC im Rewind.
#hsv
Personell kam beim HSV Ludo Reis zurück und vorne begannen Jatta und Dompe. Bei der Hertha wurde etwas mehr duschgewürfelt. Gechter begann hinten links, Dudziak dafür auf der 8 neben Klemens auf der 6. Marton Dardai begann in der IV.
Beginnen wir mit dem HSV Aufbau. Dies war strukturell etwas weniger das was wir aus den letzten Wochen kennen und das hatte wahrscheinlich seine Gründe. Benes und Reis agierten im groben weitaus zentraler. Auch das Einrücken der IV und AVs fand viel weniger statt als bisher.
Das Spiel eröffnet wurde dann meist durch die AVs und das Bespielen und Andribbeln des Raumes vor ihnen. Dieser war konsequent und über 90min für den HSV nutzbar. Die Dynamik die vdB auf der rechten Seite mitbrachte, war ein Schlüsselfaktor im Hamburger Spiel.
Ein einfaches An oder vielmehr Losdribbeln von vdB langte meist auf der rechten Seite um die erste Linie von Herthas 433 auszuschalten. Die Rückwärtsbewegung von Dardai und Reese (wahrscheinlich auch so gewollt) gab dem HSV dann mit ihren aktiven AVs oft viele Optionen.
Schaltete sich hier Muheim mal nach vorne ein, musste meist ein zentraler der Hertha auf seinen Weg reagieren. Reese gewinnt am Ende zwar den Ball, dennoch konnte man mit Miro Muheim oft Überzahlsituationen auf der Seite generieren.
Das nächste Problem der Hertha Defensive war das unfassbar schlechte Abwehr und Zweikampfverhalten. Man war wenig bis gar nicht aggressiv und so konnten die 8er, die AVs und teils die HSV IV im Vorbeigehen für offensive Dynamik beim HSV sorgen.
Herthas 433 Block spielte mit einem mitspielenden Heuer Fernandes permanent in Unterzahl gegen den HSV Aufbau. der HSV hatte genug Geduld um auf die richtigen Situationen zu warten und man wählte oft wieder den Pass in die erste Linie. Situativ wechselten Reis und Muheim...
die Positionen. Der HSV hat generell über seine ballstarken Verteidiger profitiert. Entweder konnten Muheim und Co das Spiel auf Aussen aufziehen oder Hadzikadunic hat in bester Quarterback Manier das HSV Spiel mit präzisen Flugbällen eröffnet.
Zusätzlich war das Spiel des HSV aussen sehr fluide. Man könnte meinen, dass sich Kontinuität in einem Ballbesitzstil auszahlt, liebe Tim Walter Kritiker.
Das Tor fällt folgerichtig auch über einen Angriff auf aussen. Hertha spielt wiederholt ihren eigenen Angriff schlecht aus, der HSV schaltet um und überlädt auf aussen.
Da Richter im Bild vorher praktisch alleine zu aggressiv draufgeht, öffnet es danach den zentralen Raum für Muheim. Hertha spielt danach 3 gegen 4.
Glatzel löst sich danach im richtigen Moment und Muheim kann den Raum bespielen. Nach dem Pass ist die Hälfte der Viererkette in der Situation aus dem Spiel.
Danach spielt man in der Mitte 2 gegen 2. Jatta kann als freier Mann in den Raum hinter Kenny starten. Am Ende fällt das hochverdiente 1:0.
Nach dem Tor blieb der HSV bei seinem Kombinationsspiel. Die Hertha wirkte absolut nicht bereit und auch nicht gewillt sich gegen den HSV zu wehren.
Im eigenen Spiel mit Ball war die Hertha im gleichen System wie gegen Jena unterwegs. Eine flache 4er Kette, Klemens als Anker, die beiden 8er blieben oft zentral.
Der HSV agierte dagegen in einem fluide 4141 mit einem hoch agierendem Benes. Der erste und einzige Pressingtrigger waren oft die Pässe der IVs auf Kenny und Gechter. Die mangelnde Qualität auf der AV Position im Ballbesitzspiel lies ein kontrolliertes Eröffnen fast nicht zu.
Situativ schob der HSV schlecht nach, was ein Pass auf den ballnahen 8er ermöglichte. Allerdings fehlten hier in der Folge die Optionen mit Ball. Die Hertha wirkte auch hier ziemlich plan und strukturlos.
Durch das zentrale Zustellen von Klemens, kam die Hertha zusätzlich nie in Bereiche, wo man das Spiel aus der Mitte aus aufziehen kann. Man drückte das Spiel aktiv auf Aussen und lies Klemens bei einem Anspiel keine Option bis auf den Rückpass zum IV.
Auch bei einem progressiven Pass der IVs, waren die Pressingtrigger des HSV sofort da. Reis gewinnt hier problemlos das Duell gegen Richter und der HSV ist direkt in einer gefährlichen Situation im gegnerischen Drittel.
Beim Aufbau über die linke Seite ist die Position von Reese durchaus unvorteilhaft. Gechter ist im Aufbau eigentlich überflüssig. Durch das Fallen von Reese fehlt auf der kompletten linken Hälfte die Tiefe. Tabakovic ist komplett isoliert und nur Dudziak ist als Option verfügbar.
Nachdem Dudziak den Ball erhält, steht er vor den Problemen, denn gute Option ist nur das Dribbling. Dennoch hat man oft die Tiefenbälle auf Tabakovic gesucht, allerdings ist er absolut der falsche Typ Stürmer für die Art des Angriffsspiels. Er gewann fast kein Duell.
In Hälfte 2 blieb das Spiel strukturell das selbe. Allerdings versuchte die Hertha gelegentlich hoch anzulaufen, allerdings mit so furchtbar hohen Abständen das ein Einlaufen von vdB reicht um das Pressing zu umspielen und zusätzlich mit Dynamik einen eigenen Angriff zu starten.
Und auch die Räume hinter den HSV Spielern waren nah wie vor da. Aus dieser Situation kommt kein Herthaner wirklich mehr in den Zweikampf gegen Reis. Es wirkt als hätte die Hertha nicht nur ein Systemproblem sondern darf man gewiss auch die Frage nach der Qualität stellen.
Zusammengefasst sollte man sich als Hertha Fan wirklich Sorgen machen dürfen. Offensiv haben die Berliner bis auf lange Bälle, Einwürfe und Standards in 3 Ligaspielen absolut nichts zu bieten. Und auch die Defensive wirkt löchrig, wenn ein Gegner den Ball bewegen kann.
Aus HSV Sicht darf man mehr als zufrieden sein. Hadzikadunic ist mit und gegen den Ball eine absolute Bereicherung, Muheims und vdB Fähigkeiten das Spiel zu machen (auf ihren unterschiedlichen Arten) können Spiele entscheiden. Der HSV wirkt gefestigt, reif und gewillt nach mehr.
@threadreaderapp unroll
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Tim Walter bleibt Trainer des #HSV.
Bei machen mit mehr Verständnis aufgenommen, bei manchen mit weniger oder sogar keinem.
Welche Gründe auf dem Platz trotzdem für die Kontinuität sprechen und an welche Baustellen er dringend ran muss.
Die Hinrunde im Mini Rewind
Fangen wir an mit allen Dingen, die den HSV gerade zuhause stark gemacht haben: Die Elemente vom klassischen Walterball
Über Monate durfte man dem HSV dabei zusehen, wie er gerade im Volksparkstadion Ballbesitzstrukturen auf den Platz gebracht hat, die zurecht erfolgreich waren
Das immer wiederkehrende Einschieben und variable Positionsspiel hat oft den Unterschied gemacht. Vor allem nach den Pressekonferenzen kann man sicher sein, dass TW wirklich hinter der Philosophie steht und sie auch unbedingt auf den Platz bekommen möchte.
Warum beide Teams eigentlich alles mitbringen um den anderen zu schlagen und warum es am Ende nicht funktioniert hat.
Das wohl kurioseste Derby seit langem im Rewind.
#HSV #FCSPHSV
Es gab vor dem Derby viele Fragen, vor allem auf der HSV Seite. Wird man gegen den Ball etwas ändern, was tut man vielleicht gegen die mangelhafte Restverteidigung?
Es dauerte allerdings nicht lange um zu sehen, dass sich TW durchaus was überlegt hatte für dieses Spiel.
Der HSV agierte gegen den Ball zunächst aus einem fast schon asymmetrischen 433 gegen den Ball.
Benes lief in erster Linie mit an, RYK schob auch tendenziell auf Mets. Pherai war dahinter tiefer...
Der HSV gegen Low Blocks: Eine Geschichte die gegen die Fortuna ein weiteres Kapitel bekam.
Was lief dieses Mal anders? Hat der HSV Lösungen oder ist der HSV "entschlüsselt"?
#HSVF95 im Rewind.
Personell gab es beim HSV mit Öztunali eine Überraschung. Ramos konnte man trotz allem erwarten.
Aber auch die Fortuna überraschte. Mit Tziolis in der Stürmerposition und Jastrzembski auf links war die Idee der Fortuna schon vor dem Spiel klar. Schnelles Umschalten war angesagt.
Und so sah man nach wenigen Sekunden bereits das, was einem gegen Osnabrück und Elversberg Kopfschmerzen bereitete. Die Fortuna startete mit einem 3-3 Block, gegen welches der HSV die letzten Woche massive Probleme hatte.
Die Klaus Veltman Horror Show im Rewind.
Warum sich der HSV in Elversberg so schwer tat, aber warum man es auch nicht überbewerten sollte.
#ELVHSV
Personell blieb beim HSV alles beim Alten.
Bei der SVE spielte Wanner von Anfang an, Wahid Faghir nahm zunächst auf der Bank platz.
Strukturell sah man beim HSV einen meist flachen Aufbau mit Meffert als einzige Option in der Zentrale. Reis kippte situativ auf die Aussenpositionen raus oder war zusammen mit Benes in der letzten Linie vorzufinden.
Hansa's Höhenflug: Zufall oder ist mit den Rostockern wirklich bis zum Ende der Saison zu rechnen? Eine kleine Vorschau auf #HSVFCH
Generell ist das Hansa Spiel eher auf Tore verhindern, als Tore schiessen ausgelegt. Gegen den Ball agiert man in einem 523, in welchem Ingelsson zwischen den Linien pendelt
Das Trio orientiert sich an den gegnerischen IVs und der Keeper wird nur selten zum langen Ball gezwungen
Im Spiel gegen Osnabrück hat das meist gut funktioniert. Grill griff oft zum langen Ball, was Hansa in ihre Karten gespielt hat, da man neben 3 zweikampfstarken IVs mit Dressel und Bachmann zwei ebenfalls physisch starke Spieler gegen den Ball hat.