Nicht durch den Titel der Richtlinie täuschen lassen:
Sie umfasst nicht nur Post- oder #LongCovid, sondern ALLE postinfektiösen Erkrankungen einschließlich #MECFS und ausdrücklich auch #PostVac sowie auch ME/CFS mit anderer (nichtinfektiöser) Ursache.
Die Richtlinie führt Belastungsintolleranz und #PEM als Symptome auf und sieht vor, dass hierauf bei Diagnostik und Therapie Rücksicht genommen wird.
Insbesondere die Nutzung der Möglichkeiten der Telemedizin und aufsuchender Versorgung (Hausbesuche) wird ausdrücklich angeregt.
Bemerkenswert:
Bei der Entscheidung, ob sie Leistungen verordnen (z.B. Reha/Physio), haben Ärztinnen und Ärzte künftig bei Vorliegen von #PEM auf Einhaltung der individuellen Leistungsgrenzen zu achten. Sie haben also explizit zu prüfen, ob die Verordnung überfordern könnte!
Zudem:
Auf der Verordnung sollen Besonderheiten wie PEM, ausgeprägte Reizempfindlichkeit oder eingeschränkte Mobilität ausdrücklich vermerkt werden.
Damit wäre die Reha-Einrichtung oder der Therapeut hierüber informiert.
Ferner ist vorgesehen:
Im Falle von PEM sollte zudem die Möglichkeit der aufsuchenden und telemedizinischen Umsetzung der Verordnung geprüft werden. Auch dieser Appell vermag hier einiges an Awareness zu erzeugen.
Was ist noch gut:
Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist besonders erwähnt. An verschiedenen Stellen steht, dass deren besondere Bedürfnisse besonders zu beachten sind.
Bei alledem ist zu beachten, dass die Richtlinien des G-BA untergesetzliche Normen darstellen. Damit sind sie für Ärzt*innen und alle beteiligten Gesundheitsberufe sowie Kassen rechtlich verbindlich
… und haben dies den medizinischen Leitlinien voraus.
Der Beschlusstext der Richtlinie ist hier zu finden:
Nachfolgend eine ZUSAMMENFASSUNG ausgewählter Punkte (auch im Vergleich zum Vorbericht):
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Für kogn. Verhaltensth. (CBT) gibt es Anhaltspunkte eines vorübergehenden Nutzens bei leicht bis moderat Betroffenen.
NEU:
Es gibt aber KEINEN Nutzennachweis für Aktivierungstherapie (GET);
vielmehr lassen sich schwerwiegende Nebenwirkungen durch GET NICHT ausschließen
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Mein Fazit hierzu:
Die in den letzten Jahrzehnten durchgeführten zahlreichen Studien zu Aktivierungstherapie (GET) waren bislang weitgehend nutzlos.
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Wir brauchen dringend AUFKLÄRUNG zu #MECFS als schwerste Ausprägung von #LongCovid und #PostVac bei Ärzt*innen, Schulen, Jugendämtern, Krankenkassen usw. …
#MECFS wird von Ärzt*innen oft falsch diagnostiziert, etwa als Neurasthenie, eine psychische (neurotische) Erkrankung. Dabei verweist die WHO (ICD-10 F48.0) klar auf den für ME/CFS geltenden Code (ICD-10 93.3).
#MECFS ist hingegen eine neurologische (körperliche) Erkrankung:
Die Symptome von #MECFS sind komplex. Wesentlich ist das Vorliegen einer Belastungsintoleranz. Sie verhindert, dass die sonst erfolgreichen aktivierenden Therapieansätze scheitern. Schlimmstenfalls kommt es zu einer dauerhaften Verschlimmerung: