Der #Faschismus ist aktuell überall und wird von Tag zu Tag gefährlicher:
Nachtdienst #Notaufnahme: ich kümmere mich um eine #Patientin nach Radiusfraktur.
Aus dem Wartebereich erreichte uns eine hintzige Auseinandersetzung des Angehörigen und unseres Security
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Gebrüll. Zu hören ist vor allem vom Angehörigen der Patientin: "Zum Glück wird die #AFD mehr gewählt, dann kann Abschaum wie du hier bald nicht mehr arbeiten."
Er griff unseren Security verbal an und drohte mit Schlägen.
Ich stürmte hinaus
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Ging sofort dazwischen und verwies den Mann des Geländes. Mit der Frage,ob er der Meinung sei ob dieses Verhalten für seine Frau förderlich sei.
Der Security stand an meiner Seite mittlerweile mit Tränen in den Augen
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Ich sagte ihm, dass auch ich einen Migrationshintergrund hätte und fragte zynisch, ob ich denn gut genug sei seine Frau zu behandeln. Seine Aussage: Dachte er sich schon wegen der dunklen Locken, ich solle aber mal machen. Mir ist der Kragen fast geplatzt
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Ich schrie ihn (zugegeben unprofessionell) an er solle seinen A*sch vom Gelände bewegen. Dies tat er auch. Ich schaute dabei zu wie er ging und versuchte unseren aufgelösten Security zu überreden Anzeige zu erstatten und umarmte ihn.
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In der #Notaufnahme erklärte ich dann seiner Frau was passiert war und dass ihr Mann wegen rassistischer Äußerungen verwiesen wurde.
Sie weinte und erklärte, dass es immer schlimmer werden würde und dass Sie nicht mehr weiß, wen sie eigentlich vor 30 Jahren geheiratet hätte.
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Wir sind im Krankenhaus für jeden und immer da. In jeder Lebenslage. Das MINDESTE, was ich erwarte ist Respekt. Ich sehe mit steigenden AFD Zahlen schwarz für unsere Gesellschaft. Sollen wir jetzt als MA mit Migrationshintergund täglich Angst haben?
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Ich bin Notaufnahmeschwester. Eine von denen, die in den Augen der #Politik keinen einzigen #Corona-Pat. versorgt hat & aufgrund von Corona nie überlastet war.
Deshalb stand ich auch mehr als einmal fast heulend und manchmal heulend im Isolationstrakt unserer ZNA.
Nicht wissend wohin mit den ganzen Covid-positiven. Pendelnd zwischen einem Beatmeten und einem fast erstickenden, und weiteren Kritischen,weil die ITS schon voll war.
Der KTW lud einen älteren Herren mit Dyspnoe ab. Blass, kaltschweißig - am "abkacken" & ich alleine im Covid Bereich.
Ich handle schnell, baue das Monitoring an - schockig - RR 50/30
Im Nebenraum klingelt der Monitor eines 35 Jährigen mit einem Sättigungsabfall auf 86%
Es ist als hätte jemand die Schwierigkeitsstufen am 1.1.22 hochgesetzt. Boss-Level.
Wie wir das täglich überleben? Ich weiß es nicht. Vor kurzem saß ich mit einer Kollegin noch 1,5h nach unserer Schicht da. Völlig kaputt. Unfähig heimzufahren.
Die Schicht begann mit dem klingeln des Roten Telefons (darüber meldet die Feuerwehr kritischste Patienten an). Zu diesem Zeitpunkt sind 41 Patient*innen in der Notaufnahme. Beide Schockräume belegt etliche Menschen im Wartebereich. Fast alle Covidräume belegt.
Wir sind 5 Kollegen im Dienst. Wir schauen uns an und nehmen uns vor "erstmal aufräumen" - das bedeutet: durchgehen, ob es allen gut geht. Die kritischen Patienten sortieren, wichtige Medikamente geben. Absprachen mit den Ärzt*innen treffen.