Thread by @GoeringEckardt

Ein paar Gedanken zum Umgang mit dem Corona-Virus.

Es war nicht alles falsch, es war nicht alles richtig. Das ist auch nachvollziehbar in einer Situation, die noch nie war. Jetzt ist die Zeit, Wunden zu heilen. 🧵

Die übergroße Mehrheit, die beim Aufkommen des unbekannten Corona-Virus in Verantwortung stand, versuchte, das Beste zu geben. Sie handelten in Verantwortung für Menschenleben, für unsere Gesellschaft, für die Wirtschaft. Sie sorgten sich um Freiheits- und Bürgerrechte.

Wir waren damals in der Opposition und unterstützten die Regierung in dieser schwierigen Phase. Wir sagten vor vier Jahren: Wir werden Fehler machen, die es zu korrigieren gilt.

Jetzt ist die Zeit. Wir sollten ideologiefrei klären, wie wir uns vorbereiten, falls eine ähnliche Ausnahmesituation droht. Eine Aufarbeitung sollte nicht missbraucht werden, um Handelnde in Politik, Ärzteschaft, Wissenschaft zu diffamieren, sondern um für die Zukunft zu lernen.

Und ja, auch die Kritiker der damaligen Corona-Politik sollten sich fragen, ob sie Ängste und Sorgen ihrer Mitmenschen vor dem Unbekannten ignoriert haben. Auch das gehört dazu.

Besonnen und respektvoll, die nie dagewesene Situation aufzuarbeiten, ist richtig, auch um Wunden in der Gesellschaft, die das Corona-Virus verursacht hat, zu heilen.

Es war die Verantwortung tragende Politik, die entschieden hat. Die demokratische Kontrolle war dabei nicht ausgesetzt. Wir haben dafür gesorgt, dass nicht die Regierung den Epidemiefall ausruft, sondern das Parlament, die gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Volkes.

Das war kein Misstrauen, sondern wir haben gezeigt: Gerade auch in der Not funktioniert unsere Demokratie.

Auch heute sollte gelten: Wir machen das, soweit es geht, zusammen; denn es geht um Vertrauen, Vertrauen in einen handlungsfähigen Staat, der keine und keinen vergisst.