Auch das Jahr 5 der Pandemie ist beherrscht von einer verheerenden Versorgungswüste trotz EPILOC,
SEVEN-PCS, MOVE- COVID, Confidence oder INCAP, so heißen die schillernden Projekte des
Sozialministeriums BW. Aber bei PC-Betroffenen kommt leider immer noch nichts an
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(„an allen 4 Unikliniken weiterhin volle Wartelisten“) und präpandemisch #MECFS-Erkrankte gehören immer noch nicht zur Zielgruppe.
Zauberworte, wie Austausch fortsetzen, partizipativer Aufbau von regionalen Netzwerken,
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Kooperation, Versorgungssteuerung und Kontakt zur Selbsthilfe gaugeln vielfältige Aktivität vor. Doch
Minister Lucha hält sich raus: „Die Umsetzung der Richtlinie des G-BA obliegt … allein der KVBW“, …
und außerdem „pflegt das Ministerium …
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direkten Kontakt zu Selbsthilfeorganisationen.“ Diese dürfen
dann im SLA (Sektorenübergreifender Landesausschuss) in 10 Minuten darum werben mit Vertretern der „Versorgungssteuerung“ (z.B.: KVBW, LÄK, MD, LJA, DRV, Reha-Kl. usw.) über #MECFS sprechen zu
dürfen!
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D.h. die KV und die Selbsthilfe sollen‘s regeln … und das SM ist raus - ohne das Ministerium ist
das allerdings eine MISSION IMPOSSIBLE !!
Vielen Dank Herr Minister,
aber wir können Ihnen nicht Ihre Verantwortung abnehmen.
6/
Drei versteckte Passagen aus Minister Luchas Stellungnahme zum SPD-Antrag zur schnellst möglichen
Umsetzung der G-BA-Richtlinien (LongCOV-RL) entlarven diese realitätsferne Verkündungsmedizin,
weil sie klar machen,
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dass die Übertragung dieser Projekte in die Regelversorgung bis jetzt leere
Versprechen in die Zukunft sind, weil ihnen die finanzielle Basis fehlt ohne die es keine
Verbesserungen geben wird:
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1. S. 9:
Weiterhin stehen Entscheidungen zum Finanzierungsrahmen der G-BA-Richtlinie sowie
entsprechende Verhandlungen mit den Kostenträgern aus. Von diesen Entscheidungen wird
abhängen, inwieweit die pilotierten Elemente in BW (z.B. die lange geplanten Kompetenzzentren)
9/
in der Breite implementiert werden können. Weiterhin gibt es keine Erweiterung
der Hochschulambulanz-Pauschalen, sodass mit Projektende der Mehrbedarf durch die Patientinnen
und Patienten nicht mehr abgedeckt werden kann. 10/
2. S. 10:
In BW gibt es keine spezialisierte ambulante Versorgung für die Diagnostik und
Behandlung von Patientinnen und Patienten mit #LongCOVID bzw. #MECFS, insbesondere auch nicht
im Sinne von § 116b SGB V (Ambulante spezialfachärztliche Versorgung). 11/
3. S. 8:
In den Verhandlungen mit den Krankenkassen zur Hochschulambulanz hat das UK Ulm der GKV – wie
andere Universitätsklinika auch – ein Konzept für die Diagnostik und die Behandlung von Patientinnen
und Patienten mit Long-COVID,
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verbunden mit einer Leistungskalkulation auf der die
Vergütungsforderung basierte, vorgelegt. Die Kassen waren nicht bereit, über eine symptombezogene
interdisziplinäre Einzelbehandlung zu verhandeln, sodass das UK Ulm … auf diese Position verzichtet
hat. 13/
Also kann nicht wirklich etwas nach vorne gehen!
Wenigstens wären öffentliche Aufklärungskampagnen für Ärzt*innen und die Bevölkerung von
größter Bedeutung; denn die regelmäßig verzögerten Diagnosestellungen erhöhen das Risiko schwerer Verläufe!
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Von einer Aufklärungskampagne fällt aber bezeichnenderweise kein einziges Wort!
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Es fehlt im @Landtag_BW vor allem die Einbeziehung der #MECFS-Patienten/-innen und ihrer Organisationen. @mannelucha heute im Sozialausschuss: MECFS ist die schwerste Form von #PCS, es fehlen Behandlungsmöglichkeiten, Leitlinien, Fortbildungen für Ärzte, spezif. MECFS-Reha …
MWK: in EPILOC-Studie Phase II werden PEM und Kanad. Konsenskrit. aufgenommen, gleiches gelte für weitere Studien der Sonderförderlinie (4,9 Mill. €), Einbeziehung von Kontrollgruppen mit vorausg. EBV- oder Sars-Infektion …
Einstimmiger, parteiübergreifender Beschluss: bis Mitte 2024 LC/PC/(ME/CFS)-Kompetenznetzwerke an den 4 Uniklinika BW, Aufbau ärztl. Kompetenz, Versorgungsverbünde …
Zum Schluss Vorsitzender Hr Wahl: Wir werden „tiefwurzelnd“ am Thema dran bleiben.