Gestern verlas die Journalistin Elahe Mohammadi vor dem "Gericht", vor dem sie angeklagt ist, ihre Abschlusserklärung. Ihr Ehemann hat diese dokumentiert.
Elahe beginnt nicht mit "Im Namen Gottes", wie oft üblich. Sondern sie sagt: "Im Namen des Stiftes". Dann fährt sie fort:
"Ich bin Elahe Mohammadi, ich bin seit 15 Jahren Journalistin und habe während meiner gesamten beruflichen Laufbahn nichts anderes getan als für die Menschen zu sprechen und zu versuchen, zur Verbesserung ihres Lebens beizutragen. Ich hatte keine Verbindung zu irgendeiner...
Mar 14, 2023 • 9 tweets • 2 min read
Exzellenter Journalismus von @thetimes: Die Reporter*innen haben die Abläufe nach Jina Mahsa Aminis Verhaftung minutiös dargelegt. Medien sollten wirklich das "mutmaßlich" überdenken, das sie in Zusammenhang mit ihrem Tod stets benutzen. Im Folgenden Inhalt des Artikels und Link:
thetimes.co.uk/article/iran-p…
(Paywall)
Jina Amini war mit ihrem minderjährigen Bruder unterwegs. Obwohl sie einen langen Mantel und Kopftuch trug, wurde sie von der Sittenpolizei mitgenommen. Im Van sitzend machte sie sich Sorgen um ihren Bruder: "Wir kennen niemanden. Mein Bruder...
Oct 9, 2022 • 4 tweets • 2 min read
Es gibt Berichte, nach denen Gefangene des Lakan-Gefängnisses in Rasht im Norden Irans die Beamten überwältigt und einen Brand im Gefängnis gelegt haben. Wenn sich das bestätigen sollte, wäre auch das wieder ein revolutionäres Ereignis im iranischen Widerstand. #IranProtests
Ich höre nun seit zwei Wochen immer wieder, deutsch-iranische Journalist*innen seien nicht in der Lage, "objektiv" über die Proteste im Iran berichten könnten. Dazu ein paar Gedanken.
Journalist*innen nach Herkunft zu unterteilen, worüber sie berichten dürfen, wäre das Ende seriöser Berichterstattung. Dann müsste man Themen auch nach Geschlecht, sexueller Orientierung etc. vergeben. Das wollen, vermute ich, die wenigsten.