Was auffällt beim #Relotius-Interview: Die Interviewer scheinen zu glauben, dass all das, was in den psychiatrischen Akten steht, irgendwie einen ehrlichen Eindruck vom Innenleben dieses Mannes gibt. Aber natürlich geht es in der Therapie nicht primär um Wahrheitsfindung.
Psychiater sind nicht dazu da Fakten zu überprüfen, sondern ihren Patienten zu helfen. Nur weil etwas in einer Behandlungs-Akte steht, ist es weder automatisch wahr noch plausibel. Die Grundhaltung in der Therapie ist, anders als im Journalismus, eben nicht der Zweifel.