Gestern wurde zu „Großstreiks“ gegen die mündliche Matura aufgerufen, in Wien waren über 500 Schüler:innen dabei. Dazu ist ein Kommentar im Kurier erschienen, der einige der häufigsten (Schein)Argumente für eine „normale“ Matura beinhaltet. Schauen wir uns das mal an: (Thread) Zunächst zum Titel: Ca. ein Viertel aller Schüler:innen hat sich inzwischen mit Corona angesteckt, jede:r zweite Jugendliche zeigt eine depressive Symptomatik und der Druck wird immer höher. Niemand, wirklich niemand macht es sich hier „bequem“.

Da niemand auf unsere Forderungen eingegangen ist, rufen wir für morgen Streiks aus - Parteiunabhängig und an über 100 Schulen in ganz Österreich unter dem Hashtag #WirStreiken. Dazu haben wir vor wenigen Minuten auch eine OTS ausgeschickt. (Thread) Letzte Woche wurde ein von dutzenden Schülervertreter:innen aus ganz Österreich unterzeichneter offener Brief an Bildungsminister Polaschek und die Bundesregierung veröffentlicht. Eine begleitende Online-Petition hat bis dato über 9.000 Unterstützer:innen sammeln können.

Eine entscheidende Frage zur Durchseuchung konnte mir bisher noch niemand beantworten: Was ist das langfristige Ziel? Omikron wird wohl nicht die letzte Covid-Mutation bleiben. Was, wenn in ein paar Monaten eine auftaucht, gegen die Omikron-Genesene keinen Schutz haben? (Thread) Was würde uns dann unsere hohe Immunität gegen Omikron bringen? Dann stehen wir vor zehntausenden LongCovid-Patient:innen und chronisch Kranken, vor hunderten Toten, die wir durch die Durchseuchung verursacht haben. Und das alles hat uns auch nicht weiter gebracht.

Was weitläufig ja noch immer verleugnet und/oder nicht verstanden wird: Die Ebene, wo uns leichte Verschärfungen ersparen, später härtere Maßnahmen treffen zu müssen, haben wir seit Wochen verlassen. Es gibt jetzt nur mehr Entscheidung zw. Schutz durch Lockdown und Durchseuchung. Was Durchseuchung bedeuten würde, liegt auf dem Tisch: Totalzusammenbruch der medizinischen Notfallversorgung, Kinderrechtsbruch, unzählige Covid-Geschädigte und Tote. Wer nicht sieht, dass es so nicht geht, lebt in einer Parallelrealität.

Immer, wenn gesagt wird „2015 darf sich nicht wiederholen“ denke ich an meine Nacht am Westbahnhof zurück. An die Helfer:innen, die Menschlichkeit. Das hat mich als 11-Jährigen beeindruckt und geprägt. Dafür, wo wir 6 Jahre später angekommen sind, kann ich keine Worte finden. Als wir am frühen Abend mitbekommen haben, dass am Westbahnhof noch am selben Tag Geflüchtete ankommen würden, bin ich spontan mit meiner Tante losgegangen. Erst zum Penny für Soletti und Zuckerl - der Kassierer, selbst aus Syrien, hat uns bei der Auswahl geholfen. Ohne Gelatine.

Faßmanns Schulstart-Konzept aus meiner Schüler-Perspektive: Too Little, too late (Thread!) Meine erste Reaktion nach der Konzept-Präsentation: No na ned. Das, was Faßmann da als ausgeklügeltes Konzept darstellt, wird seit letztem Jahr gefordert. Jetzt draufzukommen: Oh, da sollt ma ja was machen, ist halt wie auf die Bremse drücken, wenn der Unfall schon passiert ist.

Meine Rede von der heutigen Schüler*innendemo Gegen Abschiebungen:
#Thread Letzte Woche war ich vor Ort bei der Zinnergasse 29A, als mitten in der Nacht, von Wega-Beamten und Polizeihunden umzingelt, zwei Familien mit teils jungen Kindern abgeschoben wurden. Stundenlang standen wir dort in eisiger Kälte und haben protestiert.

@Natascha_Strobl Könnte ein bisschen länger werden...
1) Schaffung eines Sicherheitsgefühls. Wir sitzen jetzt seit Monaten in Klassenzimmern ohne Abstand, ohne Maske und in großen Gruppen - Hat alle Voraussetzungen zum Superspreader. @Natascha_Strobl Mir und vielen anderen Schülis reicht es nicht, zu sagen, es ist eh Wurscht, wenn wir uns anstecken, weil wir fast nur milde Verläufe haben. Wir wollen uns gar nicht erst anstecken! Corona-Infektionen können ja auch enorme mentale Belastung sein, das wird einfach in Kauf genommen