Prof @UniSiegen, Analyse von Sprache & strategischer Kommunikation in Medien, Politik & Recht. @diskursmonitor | Retweets ≠ endorsement
Sep 8 • 5 tweets • 1 min read
Liebe Leute, bitte lest selbst in den Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes hinein. Man darf auch nach "Freitag" oder "Berliner Zeitung" im Dokument suchen, sollte aber dann etwas genauer lesen (und verstehen), was die eigentliche Aussage ist. verfassungsschutz.bayern.de/mam/anlagen/ba…
Spoiler: Hier wird nicht behauptet, der Freitag oder die BZ oder wer sonst würde "russische Narrative" (gar in manipulativer Absicht) verbreiten. Es geht schlicht um das, was man eine "Verkettungsstrategie" nennen kann: man verbindet eigene Positionspapiere mit solchen,...
Feb 11, 2023 • 5 tweets • 1 min read
Das scheinen mir drei Facetten eines Argumentationsmusters (#Topos) zu sein: 1) "Kontaktschuld": Ablehnung einer Person/Position, weil sie 'in Berührung' mit dem Gegner/Feind war; 2) "Applaus von falscher Seite": Ablehnung einer Person/Position, weil sie vom Gegner 1/2
explizit Zustimmung erhält; 3) "Ausdrucks-/Positionsidentität": Pauschale Ablehnung einer Person/Position, weil Formulierung oder Forderung auch in der Gegnergruppe auffindbar sind.
Alle drei Varianten polarisieren, sind mE deliberativ & verhindern rationale Urteilsbildung. 2/2
Feb 9, 2023 • 7 tweets • 2 min read
Der populäre Journalist Seymour Hersh publiziert einen Text, in dem er auf Basis einer anonymen Quelle behauptet, #Nordstream sei von den USA sabotiert worden. Das Thema ist natürlich ein Pulverfass. Interessant sind nun die Reaktionen auf diesen Text: 1/ seymourhersh.substack.com/p/how-america-…
In Social Media dominiert strategisches Lager-Haltungsdenken: für die einen (A) "bestätigt" sich, was man immer schon angenommen hat. Die anderen (B) greifen die Behauptung v.a. mit einem argumentum ad hominem an (Diffamierung). Beide Haltungen sind typisch für Kriegsdiskurse 2/
Dec 9, 2022 • 4 tweets • 1 min read
Das Problem ist: #chatgpt3 imitiert so perfekt, dass Lösungen für bestimmte Aufgaben so aussehen, als sei ein Problemverständnis vorhanden: dabei recherchiert es offenbar keine einschlägige Literatur, sondern erfindet Titel aus Namen(sbestandteilen) von echten FachkollegInnen 1/n
und typischen thematisch passenden Phrasen, Medien usw. Das System kann auch keine juristische Fälle lösen, aber dogmatische Schnipsel effizient kombinieren. Und es kann auch keine Grundschuldidaktik, sondern baut aus bekannten Schülertextaufgaben einfach neue Aufgabentexte. 2/
Dec 8, 2022 • 6 tweets • 2 min read
#chatgpt3 hat mir gerade in unter 5 min eine komplette Hausarbeit zum Thema "Inklusives Wir in der Politischen Kommunikation" geschrieben, mit Inhaltsverzeichnis und geeigneten Referenzen. Von einer mittelguten realen Hausarbeit nicht zu unterscheiden.
In dieser Qualität hat die Technologie - an die sich sicherlich jetzt ziemlich schnell eine Menge Entwicklungsteams dranhängen - das Potential, zahlreiche Arbeitsbereiche zu verändern... Und wie immer bei neuer Technologie gibt es sowohl utopische als auch dystopische Szenarien.