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Sep 7, 2020, 11 tweets

Wie steht es 30 Jahre nach der #Wiedervereinigung um die #DeutscheEinheit? Die neue #Studie von pollytix und @BertelsmannSt|iftung zeigt: Nach drei Jahrzehnten haben Deutsche in #Ost und #West noch sehr unterschiedliche Perspektiven auf das vereinte #Deutschland #Thread (1/11)

Nicht nur, dass man den Eindruck hat, es mache nach wie vor einen Unterschied, ob man aus West- oder #Ostdeutschland kommt: Es halten sich bis heute auch zwei unterschiedliche #Narrative zur #Wiedervereinigung: (2/11)

Für Westdeutsche ging das Leben nach der Wiedervereinigung weiter wie zuvor. Sie haben den Eindruck, dass die Wiedervereinigung von Westdeutschland bezahlt wurde. Trotz realer ökonomischer Unterschiede halten sie die Wiedervereinigung für eine #Erfolgsstory ohne Verlierer. (3/11)

Besonders für ältere Ostdeutsche stehen die individuellen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung im Vordergrund. Ostdeutsche sind überzeugt, dass sie selbst die #Wende durch die friedliche #Revolution herbeigeführt haben, ohne dafür Anerkennung zu erhalten. (4/11)

Ost/West wird dennoch nicht als dominante #Trennungslinie in der #Gesellschaft wahrgenommen. Es gibt unterschiedliche Deutungen, aber die Einheit wird nicht in Frage gestellt. Allerdings sind Fragen der wechselseitigen Anerkennung und Zugehörigkeit auch 2020 unbeantwortet. (5/11)

Von den ostdeutschen Befragten stimmen 83% zu, dass Ostdeutsche nach der Wiedervereinigung unfair behandelt worden sind.

Zudem fühlen sich 59 % von ihnen wie #Bürger zweiter Klasse behandelt, was nur wenige Westdeutsche nachvollziehen können. (6/11)

Auch Menschen mit #Migrationshintergrund klagen über fehlende #Anerkennung: Viele haben die Erfahrung gemacht, nicht als gleichberechtigte Deutsche anerkannt zu werden – selbst dann, wenn sie alle 'Anforderungen' der #Mehrheitsgesellschaft erfüllen. (7/11)

Die Identitätskonstruktion von Ostdeutschen und Migrant:innen läuft anders ab als bei Westdeutschen. Bei Ostdeutschen gibt es eine zusätzliche ostdeutsche Identität, bei Migrant:innen ist die Identität häufig um eine konkurrierende 'Identitätsschicht' ergänzt. (8/11)

Viele finden, dass es früher einfacher gewesen sei zu sagen, was #Deutschland ausmacht. Dennoch kristallisierten sich vier Elemente eines gemeinsamen Selbstverständnisses heraus: #Sprache, #Geschichte, #Leistung und #Solidarität sind der Kern des heutigen "Deutschseins". (9/11)

Für die Studie von @mtthiashartl, @fausie & @KaiUnzicker wurden #Tiefeninterviews und #Gruppendiskussionen geführt, bevor die Ergebnisse in einer repräsentativen Online-Befragung überprüft wurden.
Die Studie gibt es hier zum #Download: bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktu… (10/11)

Der qualitative Teil der Studie wurde von einem Fernsehteam begleitet. Entstanden ist dabei die Dokumentation "Wir 80 Millionen. Was die Deutschen vereint.", die am 9. September 2020 um 20:15 Uhr bei @3sat ausgestrahlt wird.

3sat.de/gesellschaft/p… (11/11)

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