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Think Tank der Vielen. Skeptisch gegenüber dem was ist. Immer im Interesse der Vielen. Herausgeber des @moment_magazin https://t.co/5yHblre6ck

Nov 2, 2021, 10 tweets

Die Klimakrise ist einer der Verteilungsfragen schlechthin. Ursachen und Folgen der Klimakrise sind ungleich verteilt. Sechs Grafiken anlässlich der #COP26. #Klimagerechtigkeit. 1/x

Die reichsten Länder der Welt sind aktuell für 46 % der CO2-Emissionen verantwortlich, bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur etwa 16 %. Im Gegensatz dazu stoßen die ärmsten Länder nur 0.4 % der Emissionen aus – bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von 9 %. 2/x

Der Unterschied zeigt sich stark bei Pro-Kopf-Emissionen. Ein in Österreich lebender Mensch stößt in einem Jahr so viel aus, wie 16 Menschen aus ärmeren Ländern gemeinsam. Österreich gehört zu den 25 Ländern, die am meisten Verantwortung für die Klimakrise tragen. 3/x

Aber auch innerhalb der reichen Länder gibt es große Unterschiede. Die Treibhausgasemissionen der reichsten 10 % der Haushalte in Österreich sind beispielsweise viermal so hoch wie die der ärmsten 10 % der Haushalte.

Dafür gibt es zahlreiche Gründe: Reichere Haushalte leben in größeren Wohnungen und Häusern, besitzen mehr Autos und fliegen häufiger. Die reichsten 25 % der ö. Haushalte stoßen allein durch Mobilität mehr aus als die ärmsten 25 % der Haushalte in einem ganzen Jahr. 4/x

Reiche Länder haben aber auch eine große historische Verantwortung, die weniger oft vorkommt: Etwa 60 % aller anthropogenen CO2-Emissionen wurden in den USA und Europa ausgestoßen. 5/x

Viele reiche Nationen haben damit die ihnen zustehenden Emissionsbudgets schon weit überschritten (thelancet.com/journals/lanpl…). Sie müssen daher so rasch wie möglich ihre Emissionen reduzieren und ausreichende Klimafinanzierung für ärmere Länder bereitstellen. 6/x

Um die Klimakrise einzudämmen, müssen wir die meisten der Reserven an fossilen Brennstoffen im Boden belassen. #keepitinthegound. 7/x

Für ein grundlegendes Verständnis, was in der Klimapolitik schiefläuft, und warum die Emissionen trotz 25 Klimakonferenzen seit 1990 um 60 % gestiegen sind, empfehlen wir diesen Artikel (annualreviews.org/doi/abs/10.114…), Zsfg. hier im Thread: . 8/x

Um die Emissionen schnell und stark genug zu senken, braucht es eine systemische sozial-ökologische Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise. Dafür braucht es auch einen weitgehenden Wandel der soziokulturellen und politisch-ökonomischen Normen und Institutionen. 9/END

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