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May 27, 2022, 25 tweets

Update #Ukraine .
Im Überblick:
- Liman gefallen, russisches Vorrücken bei #Bakhmut gemeldet;
- Moskau baut Militärstrukturen auf der "Schlangeninsel" aus;
- ukr. Vertreter beklagen sich über "Signale" aus dem Westen und teilen gegen Deutschland aus.
Neuer Thread 👇
(1/25)

Nach übereinstimmenden Angaben haben russische Truppen die wichtige Stadt #Liman eingenommen.
Über der Stadtverwaltung wurden drei Flaggen gehisst: die russische, die der "Donezker Volksrepublik" und die sowjetische "Siegesflagge".
Donezk bestätigte die Einnahme der Stadt.
(2/25)

Unklar blieb bis zuletzt, ob es in südlichen Vororten noch ukrainische Widerstandsnester gibt.
Mittlerweile haben aber auch ukr.Militärs und westliche Kriegsreporter bestätigt, dass #Liman komplett unter russischer Kontrolle steht.
Im Moment sei es nun etwas ruhiger.
(3/25)

Zuvor waren zahlreiche Videos aufgetaucht, wie ukrainische Verbände auf Truppentransportern im Eiltempo aus #Liman über die letzte freie Straße fliehen und dabei noch einzelne Soldaten einsammeln.
Hier zwei Screenshots.
Die Videos findet ihr wie gehabt bei mir auf Telegram
(4/25)

Gestern Abend erklärte auch der ukr. Präsidentenberater #Arestowitsch , dass #Liman offensichtlich gefallen ist.
Überraschend betonte er, dass die Russen ihre "operativen und taktischen Kommandostrukturen" deutlich verbessert hätten, weshalb die Stadt so schnell fiel.
(5/25)

Auch bei #Bakhmut wird weiteres russisches Vorrücken auf mehreren Richtungen gemeldet .
Südlich davon wurden die Orte Klinove und Pokrovske erreicht.
Nordöstlich haben die russischen Truppen ihre Kontrolle über die wichtige Bakhmut-Lysychansk-Straße ausgeweitet.
(6/25)

Gleichzeitig wird auch ein Ausbau der russ. Präsenz auf der "Schlangeninsel" vor der west-ukr.Küste gemeldet.
Satellitenbilder zeigen, dass Russen ein Dutzend von Schiffen rund um die Insel und verschiedene Bodensysteme auf der Insel platziert hätten, verm. Flugabwehrsysteme
(7/)

Zur Erinnerung.
Anfang Mai hatte es heftige Kämpfe um die Insel gegeben.
Zeitweise war die Insel anscheinend "Niemandsland", dann kamen russ.Truppen zurück.
Ein "Echo" der Kämpfe bekam zuletzt Rumänien zu sehen.
Mehr dazu in diesen Threads 👇
(8/25)

Je schwieriger die Lage an der Front wird, desto schärfer werden ukr. Aussagen.
Präsidentenberater Arestowitsch beklagte eine Spaltung im Westen.
Die EU-Kommission mit #vonderLeyen an der Spitze seien zwar weiter für Fortsetzung der Kämpfe bis zum militärischen Sieg...
(9/25)

...einzelne Staaten würden aber immer weiter abweichen.
"Frankreich, Deutschland, Italien, Ungarn sind für Frieden und Verhandlungen".
Sie würden immer deutlichere Signale an Kiew senden, dass Zugeständnisse gemacht werden sollten, um die Kämpfe möglichst schnell zu beenden.
(10/

Für Kiew sind jegliche Zugeständnisse im Moment ein absolutes No-Go.
"Europa driftet in eine ernstzunehmende Krise ab", sagte der Selenski-Berater.
Des Weiteren gäbe es große Verzögerungen bei den Waffenlieferungen, was die "operativen Erfolge der russ. Armee" provoziere.
(11/25)

Besonders gegen Deutschland teilte Arestowitsch aus.
Wären die deutschen Geparden, Marder, Leoparden und Panzerhaubitzen angekommen, "wäre die Lage eine ganz andere".
"Die deutsche Seite (...) ist indirekt schuld für die Lage an der Front", erklärte der Selenski-Berater.
(12/25)

Ähnlich über die neuen "Signale" aus dem Westen äußerte sich auch der Berater des ukr. Präsidentenbüros Podoljak.
"Pro-russische Lobbyisten" würden wieder ihre Köpfe erheben und der #Ukraine immer deutlicher Gebietsabtretungen an RUS vorschlagen, um Frieden zu bekommen.
(13/25)

"Einige politische Stimmen schlagen uns eine neue Agenda vor: Waffenstillstand, Einfrierung des Konfliktes und Gebietsabtretungen, um Frieden zu bekommen", beklagte sich Podoljak.
Diese Vorschläge würden von den Kreisen ausgehen, die ihre "alte Vorkriegslebensweise haben wollen".

Kiew werde auf solche Kompromisse niemals eingehen. Von einer Einfrierung des Konfliktes könne keine Rede sein, ein "Minsk-3-Ankommen" werde man niemals zulassen, so Podoljak weiter.
Stattdessen forderte er weitere Waffe und Finanzhilfe für die Ukraine sowie Sanktionen gegen RUS.

Was die "Signale" angeht, so haben Arestowitsch und Podoljak in gewisser Weise recht...in der letzten Zeit häuften sich entsprechende Andeutungen in der Tat.
Ex-US-Außenminister Henry Kissinger empfahl Kiew beispielsweise Gebietsabtretungen, um Frieden zu bekommen.
(16/25)

Kissinger deutete an, dass die Ukraine den Donbass und die Krim offiziell abtreten und dafür die Grenze vom 24.Februar wieder erhalten könnte.
Ein Krieg über diesen Punkt hinaus wäre nicht mehr zugunsten der Freiheit der Ukraine.
Der Westen dürfe dabei auf keinen Fall eingreifen.

Ausgerechnet im Springer-Blatt "Welt" erschien dann ein Beitrag, der die Aussage von Kissinger lobte und ihm teilweise recht gab.
Der Westen dürfe sich nicht in Selbsttäuschung wähnen.
"Weder die Ukraine noch der Westen werden Russland einen Diktatfrieden vorschreiben können."

Und weiter.
"Kiews Ziel, die Ukraine in der Größe wiederherzustellen, die sie vor der Besetzung der Krim besaß, wird dabei womöglich nicht erreicht."
Kurzum: die "Welt" deutet an, dass Kiew und der Westen zumindest über die Abtretung der Krim nachdenken sollten.
(19/25)

Schmerzhafte "Signale" für Kiew kamen zuletzt außerdem aus #Israel und (wieder mal) aus Ungarn.
Israel verweigerte die Lieferung von Panzerabwehrraketen Spike aus Deutschland in die #Ukraine .
Eine entsprechende Anfrage kam aus den USA, wurde aber von TelAviv abgelehnt.
(20/25)

Die israelischen Raketen werden in Deutschland auf Lizenz produziert, weshalb TelAviv zustimmen muss.
Es hieß hierzu, dass man eine Verschlechterung der Beziehungen nach Moskau nicht riskieren will, weil Russland "israelische Sicherheitsinteressen in Syrien schädigen könnte".
21/

Moskau habe "enormen Einfluss in Syrien, erlaubt Israel aber frei gegen iranische Aktivitäten vorzugehen."
Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte zuletzt ein "Warnschuss" einer russischen S-300 in Syrien auf einen israelischen Kampfjet👇
(22/)

Ungarn seinerseits blockiert weiterhin ein EU-Öl-Embargo gegen Russland.
Die von der EU vorgeschlagenen Sanktionen würden zu "schweren Störungen der Energieversorgung" und zu einem massiven Anstieg der Energiepreise führen.
Dafür bräuchte es Milliarden an EU-Hilfen.
(23/25)

Interessanterweise kam zuletzt eine ähnliche Stimme auch von einem kroatischen EU-Abgeordneten.
Er wütete im EU-Parlament, "die EU-Sanktionen gegen Russland sind in Wahrheiten Sanktionen gegen eine halbe Milliarde von EU-Bürgern und Millionen von Bürgern im Rest von Europa"
24/25

Zur Erinnerung.
Zuvor hatten sich kroatische Vertreter auch auf der NATO-Ebene gegen die meisten anderen europäischen Staaten gestellt und mit einem Veto gegen die NATO-Beitritte von Schweden und Finnland gedroht.
Hier mehr dazu 👇
(25/25)

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