Die #AfD-Fraktion in #Thüringen hat vor ein paar Tagen die Broschüre „Unheilige Allianz. Der Pakt der evangelischen Kirche mit dem Zeitgeist und den Mächtigen“ herausgegeben, die die #EvangelischeKirche speziell in Thüringen und in Deutschland allgemein angreift.
Zuerst gibt es eine historische Analogisierung der aktuellen Evangelischen Kirche zur Kirche im Nationalsozialismus wie – der Logik der Totalitarismustheorie folgend – in der SED-Diktatur.
Der Vorwurf der #AfD lautet, die Kirche würde immer mit den „Mächtigen“ paktieren und sich dem „Zeitgeist“ andienen. Kein Wort vom Dach der Kirche zu DDR-Zeiten für die linksalternativ geprägte Opposition (z.B. Umweltbibliothek).
Weiter wird unter Berufung auf die üblichen Bibelstellen die Akzeptanz homosexueller Paare und ihre Trauung in einigen Landeskirchen kritisiert.
Genauso prangert man #Gendermainstreaming und geschlechtergerechte Sprache an, bzw. was die AfD darunter versteht - Wahn und Wirklichkeit klaffen hier häufig ziemlich auseinander.
In diesem Zusammenhang wird das Gendern der Sprache in einer Bibelausgabe mit der Entjudaisierung der Bibel durch die „Deutschen Christen“ im Nationalsozialismus gleich gesetzt.
Auch die Bejahung der Aufnahme von Flüchtlingen (AfD: „Massenmigration als angebliche Forderung des Liebesgebotes“) und die lobenswerte EKD-Unterstützung für #Seawatch wird angegangen. Als Gegenpostion wird auf den Pfarrer einer winzigen Freikirche in #Riedlingen verwiesen.
Der menschverursachte #Klimawandel wird – natürlich – von der AfD angezweifelt und die Positionen der EKD zum Thema ( AfD: „Das neue Glaubensbekenntnis: Klimarettung als Religionsersatz“) werden beklagt.
Ebenso die „Äußerungen von Repräsentanten der evangelischen Kirche zur AfD“ und das die AfD keinen Stand auf dem Kirchentag erhalten würde.
Skandalös findet die AfD natürlich auch die Beteiligung der Evangelischen Kirche am am Kampf gegen Rechts (AfD: „Der politische Kampf der evangelischen Kirche in Thüringen“).
Zusammenfassend wird in dem AfD-Papier vor allem kritisiert das die die Evangelische Kirche mehrheitlich nicht auf AfD-Linie ist. Politische Neutralität wird leicht durchschaubar nur deswegen eingefordert, weil die Parteinahme nicht zugunsten der AfD erfolgt.
Die AfD greift also mal wieder eine Gruppe an, die ihr nicht wohlgesinnt ist. Diesmal ist es die evangelische Kirche in Thüringen. Die von der AfD Angegriffenen dürfen jetzt nicht allein gelassen werden. Denn morgen seid ihr dann an der Reihe.
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