Ich entdecke gerade Threads sowohl als Leserin als auch als Schreiberin für mich.
Das großartige an Threads ist ja gerade die Mischung aus pointierter Kürze (ein Gedankenabsatz pro Tweet) und Ausführlichkeit durch den Zusammenhang der Tweets.
Das Angebot ist zudem viel niederschwelliger als ein Blog. Das muss man einrichten, hosten, gesetzliche Bestimmungen beachten.
Neulich las ich einen Thread zu Simone Biles, das war der beste Sportbeitrag der letzten Monate. Sowas lese ich nicht (mehr) in Blogtexten und schon gar nicht in den klassischen Medien.
Und es ist komfortabel. Twitter war für mich immer so ein Teasermedium, Hintergrund musste ich mir woanders holen. Jetzt habe ich quasi alles auf einem Blick.
Der Thread ist außerdem nicht aufdringlich. Ich kann ihn entblättern wenn ich Zeit, Lust und Interesse habe. Ansonsten bleibt es beim ersten Tweet und ich mache weiter wie bisher.
Der Thread hat Twitter für mich zum derzeit spannendsten Medium gemacht. Instagram ist toll, aber ich hasse den Logarithmus, die Werbung und die erbärmliche Reichweite. Instagram fühlt sich wie Stillstand an.
Facebook ist für mich nur noch in Bezug auf geschlossene Themengruppen relevant.
YouTube ist einfach nicht mein Ding, Podcasts sind für Autofahrten.
Ich schweife ab, aber schließlich muss ich den 60-Min-Vortrag vollbekommen.
Zudem habe ich - zu meiner völligen Überraschung - festgestellt, wie gut Threads ankommen. Ein bestimmter Thread hat mir mal mehr als 100 neue Follower beschert.
Kurzum: ich lese liebend gern Threads, ich schreibe gern Threads und ich hoffe, diese Medienform wird noch populärer oder zumindest so populär wie im englischsprachigen Raum.
