Aus aktuellem Anlass d. letzten Roman v. Th. #Fontane, "Mathilde #Möhring" wieder gelesen & dafür z. ersten Mal seit Jahren z. Fontane-Ausgabe gegriffen. Wieder begeistert v. der Modernität Fontanes im Zshg. d. poetischen #Realismus. /1
"Es ist ein merkwürdiges Mädchen (...) nicht eigentlich schön, wenn man sie nicht zufällig im Profil sieht", so Mathildes Bräutigam über sie, womit schon ein Teil d. Ironie zum Ausdruck kommt, m. d. die Protagonistin im Text betrachtet wird. Dennoch ist #Fontane gerade im /2
Bereich #gender, Beziehungen, Liebe ihmo wegweisend; nicht nur weil Mathilde das eigene Leben & das der ihr Nahestehenden bestimmt, sondern weil d. Roman dies ungeachtet d. leicht ironischen Perspektive aushält - eine Innovation i. d. Breite realistischer Literatur. Die /3
Modernität besteht dann (1.) darin, mit einem Minimum an spektakulärer Handlung auszukommen, den Reiz des Romans stattdessen wesentlich aus d. Taten & Ansichten d. Protagonistin hervorgehen zu lassen, die keinem Beurteilungsfuror & keiner metaphysischen Moral verfällt. /4
(2.) aus der Nüchternheit, m. d. Themen wie Liebe, Ehe etc. in "Mathilde #Möhring" behandelt werden. Dies gilt f. d. unsentimentale Protagonistin, aber v. a. die Erzählinstanz, die dies stehen lässt & die Prosa d. Verhältnisse akzeptiert. Im ganzen /5
#Realismus sehe ich nichts gut Vergleichbares, nicht bei #Raabe m. seiner Sentimentalität, d. Melancholie #Storms (Ausnahme hier vielleicht Elke aus dem "#Schimmelreiter"), #Kellers höhnischem Furor - von der faszinierenden Misogynie d. Nobelpreisträgers #Heyse /6
zu schweigen, bei dem ich aus Dissertationszeiten immer an "Das schöne Käthchen" oder "Das Ding an sich" denken muss. Mathilde: "Und es ist bloß ein Zufall, daß es so ist, wie es ist..." Toll. //
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