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impression=true. Kliniken, die sogenannten Gesundheitsfabriken können offensichtlich keinen Mehrwert herstellen (vgl. mdr.de/thueringen/ost…). Materielle Zulieferer (Braun Melsungen, 3M usw.) können das. Den Krankenhäusern bleibt nur, an "Lohnkosten" - variablem Kapital zu
sparen und an Materialkosten. Nur mit diesen zwei Quanta kann eine Art Profit entstehen. Warum ist das so? Schließlich expandieren doch Klinikkonzerne, wie Vitos in Nordhessen, und entlassen Gesunde (und Kranke) wie Milchtüten die Milchfabrik.
Die Frage könnte beantwortet werden, wenn Gesunde/Kranke soetwas wie einen Tauschwert hätten, Subjekte an denen ein Neuwert (bei Entlassung) im Vergleich zum Altwert (bei Einlieferung) schließlich umgesetzt werden könnte an ihnen selbst _als_ Träger dieses neuen Wertes, der
in einer ökonomischen Form auftritt: Geld. Ist eine Patientin "Geld wert" bei Entlassung? Hat sie einen in Geldform umsetzbaren neuen Wert erhalten oder sind vielleicht nur Werte _an ihr_ konsumiert worden? Vom wieder hergestellten Wert als Arbeitskraft, die die Patientin
in der Regel am Arbeitsmarkt dem Käufer dieser Ware Arbeitskraft anbieten muss, ist sie kein Wertprodukt. Obwohl _in sie_ einige fixe Werte (etwa von Beatmungsmaschinen) und vaeibale Werte (Dienstleistungen wie Pflege, OP usw.) eingegangen zu sein scheinen.
An Patienten, denkt man sie als Produkt, wird kein neuer Wert gemacht, es wird ihr alter wieder hergestellt. Die Werte der Handreichungen und Maschinen und Verbrauchsmittel (Produktionsmittel) sind im zwischenzeitlich verlorenen alten Wert des Patienten als Ware Arbeitskraft
aufgegangen. Dieses "Produkt" gesunder Mensch oder wieder hergestellte Arbeitskraft ist darum keines. Der Gesunde ist durch eine Dienstleistung gelaufen, die an ihm für ihn nur Kosten verursacht hat. Für ihn, den (im Ideal!) Gesunden, entstanden Kosten (Preise für Desinfektion,
praktisches Arztwissen, Immobilienkosten, Transport usw.), die auf materiellen und immateriellen Voraussetzungen basieren, Desinfektionsmittel, Ärzten mit Kenntnissen, Automobilen usw. Diese werden verbraucht, und gleichen den in Geld meßbaren Wert der verlorenen Arbeitskraft
aus. Die Gesundheits-/Krankheits-"Fabrikation" zieht darum als ökonomischer Sektor insgesamt einen bestimmten Teil von Mehrwerten in Geld realisiert an sich. Verkürzt dargestellt werden diese Mehrwerte (entstanden im Produktionsprozess auf Basis unbezahlter Arbeit als Ware die
Mehrwert schafft) zum gößten Teil von denen aufgebracht, die als Arbeitskraft gesund (oder krank!) entlassen werden. Sie zahlen ihre Wiederhestellung über Geldfonds, die sie aus ihren Löhnen speisen. Eine wirkliche Akkumulation von Kapital kann im Gesundheitssektor darum nicht
stattfinden.
Anmerkung: Es gibt zahlreiches Material zur Ökonomie des Gesundheitswesens, was das oben knapp Skizzierte vielleicht besser erläutert. Hier nur ein paar lose Beispiele:
gruppew8.wordpress.com,
trend.infopartisan.net/trd0605/t44060…,
auch hier: "Die politisch-ökonomische Strategie des Kapitalismus besteht darin, immer weitere Bereiche der Gesellschaft unter die Warenform zu subsumieren. Dabei wurde in den letzten Jahrzehnten vor allem nicht Halt gemacht vor Bereichen, die traditionell von der
Kommodifizierung geschützt oder verschont waren, wie öffentlich-rechtliche Dienste (inklusive der öffentlich-rechtlichen Medien, Bildung, Erziehung, Gesundheit und Universitäten)" - link.springer.com/article/10.100…,
Ergänzung: Dass "der Patient"keine Ware sein kann, außer als Organspende/r, besagt nicht seinen Ausschluss von der "Gesundheitsindustrie". Pharmazie und Medizinprodukte-Produzenten haben an einem erweiterbaren Markt für ihre Tauschwertträger (Pillen, Pacebos, Pflaster) ein
Interesse. Hier beisst sich eine Katze in den Schwanz, aber nur scheinbar. Die eigentlichen Produzenten der Gesundheitsprodukte am Fließband und im Labor erhalten diese Produkte nicht (das ist in allen Branchen so). Die Produkte werden ihnen enteignet. Sie werden dann von den
Produzentinnen gekauft. Der Lohn geht an die Kapitalisten, die um diesen Lohn als Geld zur Realisierung der Mehrwerte konkurrieren.
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