Thread by @stephanpalagan

Heute ist der internationale Tag der #Pressefreiheit.

Er ist, wie auch in den vielen Jahren zuvor, kein erfreulicher Tag, sondern einer, bei dem Sorge und Trauer im Vordergrund stehen.

Weltweit werden Journalist*innen für ihre Berichterstattung verfolgt und ermordet.

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Die Journalistin Daphne Caruana Galizia, die einen gewaltigen Korruptionsskandal in Malta aufdeckte, wurde ermordet.

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deutschlandfunk.de/mordfall-daphn…

Der Journalist Jan Kuciak, der die Verbindung der italienischen Mafia zu slowakischen Regierungsmitarbeitern aufdeckte, wurde ermordet.

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tagesschau.de/ausland/kuciak…

Der Journalist Nikolay Andrushchenko, der durch seine kritische Berichterstattung gegenüber Vladimir Putin auffiel, wurde ermordet.

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cnn.com/2017/04/20/eur…

Der Journalist Jamal Khashoggi, der kritisch über die saudische Königsfamilie berichtete, wurde ermordet.

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sueddeutsche.de/medien/kashogg…

Weltweit werden Journalist*innen verfolgt, inhaftiert, ermordet. In keinem der vergangen 20 Jahre fiel die Zahl der getöteten Journalist*innen unter die Marke von 50. In manchen Jahren wurden weit über 100 von ihnen wegen ihrer Arbeit ermordet.

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de.statista.com/statistik/date…

Nun ist die kritische Berichterstattung, die freie Presse nicht umsonst eine mächtige Gewalt des Staates. Oft genug versagen Politik und Sicherheitsbehörden oder sind selbst Teil eines gewaltigen Verbrechens.

7/18

Wer soll die Reichen und Mächten zur Verantwortung ziehen, wenn Korruption und politischer Unwillen die Strafverfolgung behindern? Wer soll auf strukturelle Verfehlungen, auf Verletzungen der Menschenrechte, auf Menschheitsverbrechen aufmerksam machen?

8/19

Wer soll die Geschichten der Menschen, die Geschichten der Opfer, die Geschichten der Überlebenden aufschreiben?

Guter, kritischer, unabhängiger Journalismus ist heute vielleicht wichtiger als jemals zuvor.

9/18

Die größten Finanzskandale der Welt, die Skandale um die „Panama Papers“ und die „Cum-Ex“-Geschäfte, wurden von Journalist*innen aufgedeckt.

10/18

Die Ausmaße der Menschenrechtsverbrechen in Guantanamo Bay und die weltweit umspannenden Überwachungsmaßnahmen durch die USA, wurden erst durch die Aufdeckung durch Whistleblower und die Veröffentlichung durch Journalist*innen publik.

11/18

Die Ruchlosigkeit mit der vermeintlich heimattreue & patriotische Politiker ihr Heimatland ausverkaufen, wurde erst durch die Arbeit von Journalist*innen offenbar.

Bspw. durch die Veröffentlichung der Ibiza-Videos, die zum Sturz der österreichischen Regierung führten.

12/18

Auch in Deutschland sind es häufig nicht die Sicherheitsbehörden, sondern mutige Journalist*innen, die verfassungsfeindliche Strukturen aufdecken oder die Verwicklungen von Parlamentariern in Nazi-Kreisen aufdecken.

13/18

Dabei sind Recherchen in rechten Kreisen besonders gefährlich, oft werden Journalist*innen mit dem Tode bedroht oder lebensgefährlich angegriffen. Immer öfter demonstrieren Nazis ihre Schlagkraft und lauern Journalist*innen vor ihren Privathäusern auf.

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Und noch immer ist die Politik, sind die Sicherheitsbehörden und in manchen Fällen auch die Redaktionen, nicht konsequent genug, wenn es um den Schutz der Berichterstattenden geht. Das ist gefährlich. Das ist unverantwortlich.

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Kaum eine*r macht diese Arbeit, weil sie Reichtum oder Wohlstand bringt. Nahezu alle machen diese Arbeit, weil es guten Journalismus braucht, weil er überlebenswichtig für unsere Demokratie ist und weil sonst viel zu viele Taten ungesühnt blieben.

16/18

Dass Politiker*innen in unseren Parlamenten sitzen, die gegen Journalist*innen hetzen, die Pressefreiheit infrage stellen und die Angriffe gegen Journalist*innen befeuern, ist unhaltbar und kann nicht unwidersprochen bleiben.

17/18

Noch immer riskieren Menschen ihr Leben, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.

Das ist mutig und es ist ehrenvoll. Dafür können wir dankbar sein.

Der internationale Tag der Pressefreiheit ist ein guter Tag, um sich darüber bewusst zu werden.

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