Ein Thread über #Armut:
Ich war arm, alleinerziehend und bin intelligent.
Meine Intelligenz ist aber nicht der Grund, weshalb ich nicht mehr arm bin.
In den letzten Jahren habe ich, insbesondere als Alleinerziehende, enorm viel Arbeit geleistet.
Rate: Meine Arbeitsleistung ist nicht der Grund, weshalb ich nicht mehr arm bin.
Ich bin sehr genügsam, kann gut planen und sehr gut mit Geld umgehen.
Das ist nicht der Grund, weshalb ich nicht mehr arm bin.
Dank all der Fähigkeiten, die ich aufgeführt habe, war ich in der Lage, ein Studium zur Sozialarbeiterin zu machen.
Das ist aber immer noch nicht der Grund, weshalb ich nicht mehr arm bin.
Durch dieses Studium wäre ich zwar in der Lage gewesen, mich und die Kinder gut durchzubringen. Ich hätte mich aber immer noch entscheiden müssen ob ich
a) finanziell ganz unten durch will und dafür mehr Zeit für die Kinder und Alltagsaufgaben habe oder ob ich
b) weniger Geldsorgen haben will und dafür noch mehr Stress und Druck bzgl. Kinderbetreuung und Alltagsaufgaben aushalten muss.
Schön sind beide Wege nicht.
In dieser Situation kann man sich ja auch nicht sagen: Gut, ich arbeite mehr, dafür engagiere ich eine Putzfrau.
(Kleiner Fun-Fact: Während meinem Studium musste ich Steuern zahlen obwohl ich unter dem gesetzl. Existenzminimum lebte. Steuererlass wurde nicht gewährt. Liegt daran, dass auf Alimente 0.-- Abzüge gemacht werden.
Die nötige Kinderbetreuung, KK, etc. konnte nirgends abgezogen werden. Erhielt als Folge darauf auch keine Prämienverbilligung für die KK.)
Wie es bzgl. Altersvorsorge aussieht, kann man sich ja selber denken.
Zurück zur Frage: Warum bin ich nicht mehr arm?
Ganz einfach: Ich bin mit einem Mann zusammengekommen, der die Kinder wie die eigenen angenommen hat. Ich bin nicht mehr alleine mit Kindern.
Unser System entwürdigt die Menschen, macht krank & kaputt. Den Druck, den ich erlebt habe, den Stress, die Angst und die demütigenden Momente werde ich nie vergessen.
Die Arbeitsleistung,die ich damals gebracht habe, möchte ich nie mehr erbringen müssen. Es war unmenschlich.
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Ein mir wichtiger Thread.
Es geht um Entspanntheit, um #Armut und spezifisch auch um #Kinderarmut.
Ein Kind hat heute also alleine Muffins gebacken.
Ohne speziellen Anlass (naja, war auch Deutsch-Auftrag, aber es hätte auch sonst backen dürfen). Und ich war sehr entpannt.
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Entspannt war ich aber nicht, weil ich eine so coole Mutti bin. Nicht, weil ich so grossartig in die Fähigkeiten meines Kindes vertraue, diese selbständig backen zu können.
Früher war ich nämlich die selbe Person. Und nicht so entspannt.
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Die Kinder durften fast nie einfach so backen. Und wenn sie gebacken haben, habe ich kontrolliert, was sie wie machen.
Warum? Weil backen teuer ist und 1. die Zutaten nicht einfach so zusätzlich gekauft werden können und 2. deshalb auf keinen Fall in ein missglücktes
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In der Regierung sitzen offenbar vor allem
2 Sorten Mensch:
1) Solche, die auf diese Menschengruppe angewiesen sind, weil sie dank denen ihre Interessen (ja, ihre, nicht die des Volkes) durchsetzen können.
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2) Solche, die den Mut dazu schlichtweg nicht haben und aus lauter Angst, als Autoritär bezeichnet zu werden lieber versuchen, diese Menschen zu Konsent und Solidarität zu überreden. Ihnen dafür gar Belohnung in Aussicht stellen.
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Dass ein Mann in die Erziehung seiner Kinder involviert ist, ist für mich etwa so erwähnenswert, wie ein Autofahrer, der auf Verkehrsschilder achtet.
Man stelle sich vor, wie der Mann im Büro sagt: "Meine Frau ist sooo toll. Sie ist richtig involviert in die Erziehung der Kinder und kennt sogar ihre Schuhgrösse."
Und alle Typen: Awwwww 😍
Oder auch: "Wenn wir gemeinsam unterweg sind, wechseln wir uns ganz selbstverständlich mit Kind wickeln ab."
Und alle Typen: "Mit sooo einer würde ich sofort auch Kinder auf die Welt stellen."
Wenn weiterhin für soziale/gesundheitliche/umweltschutzbezogene Anliegen von Befürworter*innen der Anspruch gestellt wird, komplizierte Zusammenhänge verstehen zu müssen, wird der Erfolg bescheiden bleiben.
2. Menschen fühlen sich dumm, wenn sie Erklärungen nicht verstehen.
Dieses Gefühl ist unangenehm.
Folge: Die Quelle des unangenehmen Gefühls wird abgelehnt.
Jeder Mann ist aber ein Repräsentant seiner Art und kann das Bild dessen, was "Mann ist" prägen.
Viel besser wäre also:
"Ich bin ein Mann, der anders funktioniert. Ich verabscheue und distanziere mich von solchen Aussagen. Männer können selber Verantwortung für Anstand und
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respektvolles Verhalten tragen. Ich erwarte ein solches Verhalten von jedem Mann/Mensch."
Nur so werden alternative Vorbilder für die heranwachsenden Kinder generiert(ja, es ist für alle Geschlechter wichtig, wie Männer wahrgenommen werden).
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Unter Schulhauskultur verstehe ich eine Kultur,in der aufgeklärte, integre Fachpersonen (ja, sollte auch zur Kernkompetenz von LuL gehören) die Schüler*innen entsprechend
- anleiten
- bilden
- reflektieren.
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Es heisst, dass ein klarer Rahmen für Verhaltensweisen gilt. Und zwar sowohl für Schüler*innen, wie auch für Lehrer*innen.
Nur so kann ein sicherer Rahmen für die natürliche #Diversität geschaffen werden.
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