Thread by @RAinUMeising

#Elternentfremdung #PA #beideEltern #Doppelresidenz
@Bergmann_Mat @HofesUlf @efkir
Hier mal eine viel zu wenig genützte Option, wenn ein Elternteil systematisch vom Kind getrennt wird:
OLG Saarbrücken vom 11.12.19 6 WF 156/19
#Thread

„Jedenfalls in Fällen nicht ausreichend nachvollziehbarer und längerer Umgangsverweigerung kann gegen den betreuenden Elternteil zur Durchsetzung des Umgangs Ordnungshaft (hier: fünf Tage) angeordnet werden, wenn die Anordnung eines Ordnungsgeldes keinen Erfolg verspricht.“

Bisher gilt unter allen Verfahrensbeteiligten das ungeschriebene Gesetz vornehmer Zurückhaltung, einen Antrag auf Ordnungshaft zu stellen. Warum? Teilweise ist es die „Darüber-Reden“- und „Einvernehmen-Erzielen“-Kultur und die Idee, Eltern wollten nur das beste für ihre Kinder.

Wenn wir ehrlich sind, war und ist es tatsächlich das europäisch/katholische Familienbild des vergangenen Jahrhunderts: Frau = Mutter = Erziehungs- und Sorgekompetenz, spätestens ab Geburt des ersten Kindes.
Männer? Pffff

Tatsächlich sind es jedoch meistens Frauen, die Umgang verhindern:
Und schon schnappt die Mama-ist-die-Beste-Falle zu: Mama in Haft? Dann ist das Kind ja ganz allein? Wird verhungern! Erfrieren! Wer soll sich denn dann kümmern?
Etwa der Vater (Lebensgefahr fürs Kind!!!)

Väter kommen in den meisten Sorgerechts- und Umgangsverfahren immer noch als nicht existent bis störend vor. Ausnahme ist, Väter als gleichwertigen Teil der Elternschaft zu behandeln. Worte wie z.B. #Besuchsrecht #Papatag und #Papawochenende sagen alles.

Tatsächlich sind Eltern, die konsequente Entfremdung des Kindes vom anderen Elternteil betreiben, Sachargumenten unzugänglich und oft von einer wütenden Fixierung auf den anderen Elternteil getrieben. Alles, was zählt, ist die Befriedigung eigener Interessen, NICHT der Kinder.

Diesen Egoismus erleben wir aktuell leider oft:
Menschen, die sich an irrsinnigen Positionen festkrallen, ohne Interesse an Gesprächen oder Lösungen, die irgend jemand anderen als sie selbst berücksichtigen.
Sind Kinder betroffen, gebietet es deren Schutz, nicht mitzumachen.

Wichtig also für Eltern, die so etwas erleben müssen: Darauf achten, dass Umgang in diesen Fällen schnell gerichtlich geregelt wird UND die Regelung mit Folgeankündigungen und Billigungsbeschluss nach § 89 FamFG versehen wird.

Je öfter Gerichte Vollstreckungs- und Ordnungsmittelanträge erhalten, um so leichter wird es den Gerichten fallen, von der konsensualen Wattebäuschchen-Schiene abzuweichen und zu erkennen, dass sie nicht machtlos gegen Elternentfremdung sind.