"Die Virologen sind uneinig! Deshalb nehme ich alles nicht ernst, was sie uns erzählen!"
Das ist ähnlich dumm als würde man sagen: Diese Fußballer können sich nicht einmal einigen, welcher Spieler der beste ist. Dann kann ich doch gleich den Ball mit der Hand tragen. (Thread)
Das ist ähnlich dumm als würde man sagen: Diese Fußballer können sich nicht einmal einigen, welcher Spieler der beste ist. Dann kann ich doch gleich den Ball mit der Hand tragen. (Thread)
Wissenschaft besteht nicht aus Fakten, die alle denselben Grad an Zuverlässigkeit haben. Wissenschaftliche Theorien haben zuverlässige, harte Kerne - und dann gibt es weichere Randregionen, in denen noch viele Fragen offen sind, wo noch geforscht werden muss. Das ist immer so.
In diesen Randregionen gibt es selbstverständlich Uneinigkeit. Aber das senkt NICHT die Zuverlässigkeit der Teile, auf die man sich bereits geeinigt hat, und für die es ein dichtes Netz an Beweisen gibt. Ich weiß nicht, warum das so schwer zu verstehen ist, das ist ja überall so:
Es gibt auch unterschiedliche Meinungen über das weltbeste Erdbeertortenrezept. Aber dass Erdbeeren hineingehören und keine Kieselsteine, das steht außer Zweifel. Darauf haben wir uns geeinigt. Darüber müssen wir nicht mehr diskutieren.
Und wenn Fußballfans darüber streiten, welchen Stürmer man in der zweiten Hälfte einwechseln soll, dann heißt das nicht, dass man deshalb das gesamte Wissen über Fußball in Zweifel ziehen kann.
Der Ball darf nicht mit der Hand berührt werden, und Kampfhunde sind auf dem Rasen verboten. Darüber müssen wir nicht streiten - auch wenn es im Randbereich der Fußball-Theorie Uneinigkeit gibt. Und in der Wissenschaft ist es genau so.
Meinungsverschiedenheiten in der Wissenschaft als Schwäche der Wissenschaft zu inszenieren ist antiwissenschaftliche Propaganda. Sie sind eine Stärke. Das, worüber gestritten wird, ist lächerlich wenig, verglichen mit dem soliden Wissen, auf das man sich bereits verlassen kann.
