Spende ab jetzt monatlich an @ISDBund und würde diejenigen, die sich das erlauben können, bitten, das auch zu tun.
Ich habe durch die #BlackLivesMatter Debatten der vergangenen Tage vieles gelernt, sie haben vieles verdeutlicht und einiges grundlegend in Frage gestellt:
Mein Vertrauen nicht nur in die Polizei und ihre Verteidiger*innen, sondern viel grundlegender in deren Bereitschaft, etwas zu lernen, Fehler zu korrigieren und ganz grundsätzlich ihr Interesse am Wohlbefinden marginalisierter Menschen in Deutschland, ist nachhaltig zerstört.
Zerstört vor allem durch ihr breitbeiniges Auftreten, ihre maximaluneinsichtige Kommunikation, ihre absolute Unfähigkeit, auch nur ein Mü Einsicht zu zeigen.
Nach den vergangenen Tagen glaube ich, dass es in der Hauptsache nicht um fehlendes Verständnis, mangelnde Sichtbarkeit oder Repräsentanz geht, sondern um einen so tiefsitzenden internalisierten Rassismus, der sich auch dadurch nicht beeindrucken lässt.
Don't get me wrong: Dieser Rassismus ist natürlich nichts Neues, aber ich hätte zumindest erwartet, dass spätestens jetzt, wo dieses Thema medial präsent ist wie vielleicht nie zuvor, wenigstens ein paar mehr Leute zumindest blinzeln und sagen: "Okay, Moment mal."
Dass aber große Teile der Polizeigewerkschaften, Union, FDP und sogar teilweise die SPD wirklich kategorisch und gegen jede Forschung, Evidenz und Menschlichkeit ausschließen, dass institutioneller Rassismus in Deutschland ein Problem darstellt: wow.
Wie entlarvend, wie verletztend, wie verhöhnend ihre Worte in den Ohren von Rassismus betroffenen Menschen klingen, kann ich nur erahnen. Sicher ist aber, dass sie das anscheinend nicht verstehen. Und auch: dass sie das nicht verstehen wollen.
Dass sie sich nun @EskenSaskia, die eine so absolute Selbstverständlichkeit ausgesprochen hat, für ihre #BlueLivesMatter Kampagne ins Fadenkreuz nehmen, ist nicht nur symptomatisch, sondern auch einfach feige.
Im momentanen gesellschaftlichen Klima, wo ein rassistischer Tweet (natürlich vollkommen zu Recht) schonmal (oder besser: endlich!) das Ende einer Karriere bedeuten kann, trauen sie sich nämlich schlicht nicht, sich mit der Schwarzen Community anzulegen.
Eine Community, die in den vergangenen Tagen und Wochen auf der ganzen Welt eine derartige Wucht und einen Zug entfaltet hat, der zum Umsturz rassistischer Statuen, neuen Gesetzen, Strafverfolgungen, Rücktritten uvm. geführt hat.
Dieses Schema OHFURCHTBARWASINDENUSAPASSIERTPUHINDEUTSCHLANDAUCH?NAJA#BLACKLIVESMATTERUNDSCHWARZEKACHELABERNURWENNKEINEFENSTERSCHEIBEKAPUTTGEHTJAWIRHÖRENEUCHZUUNDRASSISMUSISTSCHLIMMWASKONSEQUENZENSEIDIHRWAHNSINNIGIHRLINKSEXTREMEN
Macht euch halt wenigstens ehrlich und sagt "Hallo nichtweiße Menschen, wir hören euch nicht zu / wir glauben euch nicht / es ist uns egal."
Das ist zwar hart, aber wenigstens erspart es uns allen dieses würdelose Schauspiel, das ihr gerade aufführt.
Denkt ihr wirklich, von Rassismus betroffene Menschen merken das nicht? Denkt ihr wirklich, sie durchschauen nicht eure schlechten Derailingversuche ("GENERALVERDACHT!!!") und denkt ihr wirklich, ihr bekommt nochmal eine Chance von ihnen, ihr Vertrauen zurückzugewinnen?
Weiße Männer, die sich hier allen Ernstes hinstellen und zwei Minuten nach #BlackLivesMatter dann #DankePolizei o.ä. twittern, versteht ihr eigentlich allen Ernstes nicht, dass ihr THE VERY REASON seid, dass wir in dieser Debatte immernoch ganz am Anfang stehen?
Wie man die kognitive Dissonanz bewältigt, erst schwarze Kacheln rauszuhauen wie Fliesenleger und danach JEDWEDES Hinterfragen von Polizei / Behörden zu skandalisieren als hätten die linken Ketzer gerade Jesus Christus himself in blauer Uniform gekreuzigt, is truly beyond me.
Nach NSU Hanau Halle Hannibal Oury Jalloh rechtsterroristischen Netzwerken in Polizei & Bundeswehr Todeslisten Leichensäcken Waffenfunden Walter Lübcke Hans-Georg Maaßen etc. etc. etc. etc. leugnet ihr selbst die Möglichkeit, dass institutioneller Rassismus auch nur existert?
Mehr noch: Ihr wollt aktiv verhindern, dass das Thema IRGENDWELCHE Konsequenzen hat, indem ihr der Polizei einen Blankoscheck ausstellt, sie pauschal von jedem Fehlverhalten freisprecht und jedes kritische Wort im Keim ersticken wollt?
Well, bad news. Es ist zu spät. The genie is out of the bottle. Hunderttausende auf den Straßen, diese Bewegung ist so stark wie nie, Verfehlungen werden dokumentiert und über Social Media verbreitet, in Berlin ist das #LADG auf dem Weg usw.
An alle Aktivist*innen und Freund*innen, die genau das schon seit Monaten und Jahren predigen: Es tut mir leid, dass diese Erkenntnisse so lange gedauert haben.
Zurück zum Anfangstweet: Ich glaube, die Arbeit von @ISDBund und vielen anderen Organisationen ist fundamental wichtig für das Fortkommen in dieser Debatte. Bitte unterstützt ihre Arbeit, bitte lest ihre Texte, bitte steht an ihrer Seite. /Ende
Die Wortmeldungen von Kevin Kühnert und Cem Özdemir sind weder originell noch mutig - vor allem aber sind sie zweierlei: opportunistisch und strategisch unklug. Warum? 👇
1. Behaupten beide, sie würden sich trotz eines angenommenen Nutzens der Gegenseite bzw. nicht aus taktischen Gründen nun zu Wort melden.
Das ist interessant, weil komischerweise gerade die letzte Landtagswahl vorbei ist und die nächste noch in weiter Ferne liegt.
Der Terror von Solingen war am 23.08. Queerfeindliche Gewalt und Stimmung gibt es das ganze Jahr.
Warum erst jetzt?
Wollen sie womöglich sich/ihre jeweiligen Parteien in diesem von Springer, Union und weiter rechts getriebenen Race to the Bottom aus der Schusslinie nehmen?
Diese peinliche Posse um Charlotte Merz offenbart übrigens vor allem die große Achillesferse der Merz-CDU: Medienkompetenz und Selbstironie - vom Chef bis zum kleinsten Parteisoldaten.
Natürlich ist es eine Petitesse gewesen, Lutz van der Horst zurechtzuweisen. Nicht sonderlich elegant, nicht sonderlich souverän, aber nun auch kein Anschlag auf die Pressefreiheit. Eher ein Ausdruck von mangelndem Medientraining. Aber von vorn:
Merz selbst und vor allem sein Team reagieren seit jeher extrem dünnhäutig auf schlechte Presse. Unvergessen die Exzesse seines Pressesprechers @realArminPeter, der jeden bösen Journalisten, der es wagte, den Chef zu kritisieren, auf Twitter anpöbelte.
Jetzt haben die konservativen Kasper das Spiel durchgespielt:
1️⃣ Einen Popanz aufbauen, der sonst niemanden groß interessiert
2️⃣ Eine Gefahr für unsere Gesellschaft konstruieren & einen identitätspolitischen Kulturkampf um unsere Freiheit daraus machen
3️⃣ Ihn dann verbieten 🤡
Orwellsch schon fast, dass sie ihre Libertas Bavariae dabei vor sich hertragen, die natürlich nie gefährdet war, weil es schlicht und ergreifend eine Lüge war, dass irgendjemand zum Gendern gezwungen wurde.
Diese Libertas Bavariae ist übrigens auch kein Toleranzbegriff, sondern Besitzstandwahrung, s.
Das passt also ziemlich gut. Mit Freiheit meinen sie immer nur die Freiheit, genau so zu leben, wie die selbst.br.de/br-fernsehen/s…
Anhand des gestrigen Theaters zur Cannabislegalisierung schauen wir uns mal an, wie die Union sich an politischen Debatten beteiligt und aus welchen Gründen sie das so tut, wie sie es tut.
#1: Die Unionsargumentation ist gesundheitspolitische nicht kohärent. Alkohol wird stetig verharmlost und dessen Konsum öffentlich glorifiziert (s. Bilder), andere Drogen vollkommen überzogen (und ohne Grundlage entsprechender Fakten) dämonisiert. Warum?
„Die Gegendarstellung“ von @Alex_Neubacher im Spiegel Nr. 6 zeigt gut, was passiert, wenn Journalisten ihr Handwerk vor allem darin verstehen, ihre eigene Weltsicht zu bestätigen (was für diese Rubrik im Allgemeinen und Neubacher im Speziellen nichts Ungewöhnliches ist). 1/x
„Da lacht die AfD“ ist die Überschrift und gemeint sind die vermeintlichen Fehler, die die Organisatoren der aktuellen Massenproteste gegen die AfD begehen.
Neue Mitglieder würden der Berliner AfD „die Bude einrennen“, denn, festhalten: In 3 Wochen im Januar waren es 63(!). 2/x
Ja Menschenkinder, das klingt ja erstmal gar nicht so viel für eine hochpolitisierte Stadtgesellschaft und ein neues Jahr, in dem womöglich auch unabhängig von der politischen Lage viele Leute eintreten (und viele alte bereits zum Jahresende 2023 ausgetreten sind). 3/x
Hallo alle, letzten Mittwoch war mein letzter Arbeitstag nach fünf Jahren in der Bundesgeschäftsstelle der Grünen und ich wollte dazu ein paar Sachen sagen.
td;dr: Guter Laden, schlechter Musikgeschmack, beste Leute.
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Also als erstes wollte ich meinen Kolleg*innen (hihihi und außen, hallo Blauhakentwitter) auch einmal öffentlich danke sagen. Wie viel Herzblut, Liebe und harte Arbeit ihr in dieses Projekt steckt, hat mich in dieser ganzen Zeit getragen. Nur Liebe für diesen Laden übrig. 🫶
Dann ein großes Dankeschön an den gesamten Bundesvorstand für die vertraute und enge Zusammenarbeit. Allen voran natürlich @emilybuening, deren Büroleiter ich wirklich außerordentlich gerne war und der ich so viel zu verdanken habe.