Ich möchte über Michaela Lindner sprechen (PDS, *1958), die die erste geoutete trans Bürgermeisterin der Bundesrepublik wurde - von Quellendorf in Sachsen-Anhalt.
CN: #Transfeindlichkeit
CN: #Transfeindlichkeit
Lindner outete sich zwei Jahre nach ihrer Wahl öffentlich. Daraufhin wurde eine ekelhafte Hetzkampagne in der lokalen Presse geführt, die überregionale Medien wie die Welt fortführte. Der Gemeinderat leitete erfolgreich ein Abwahlverfahren ein und wurde 1998 abgewählt. 
Das war das erste Abwahlverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik, in dem eine Bürgermeisterin ohne offizielle Angabe von Gründen aus dem Amt enthoben wurde. Also inoffiziell weil sie trans ist.
Der transfeindlichen Befragung im Stern 2001 zu ihrem Körper antwortet sie schlagfertig:
Daraufhin zog sie nach Berlin, musste zunächst in einem Wohnwagen leben, und wurde Mitglied der Kreuzberger Bezirksverordnetenversammlung. In Berlin fand sie aber keinen Brot-Job als medial bekannte trans Frau.
2000 veröffentlichte Michaela Linder die Biografie "Ich bin, wer ich bin" im Eichborn-Verlag. Das Buch blieb in der ersten Ausgabe, ist aber noch nicht vergriffen. Also fragt mal bei eurem Buchladen nach ...
Nach einer Arbeitsamt-Umschulung zur Betriebswirtin ging sie nach Erfurt, verließ die Parteipolitik und gründete eine politische Theater-Agentur: "Da stört sich keiner an meinem Aussehen." Ich konnte nicht herausfinden, ob die Agentur immer noch existiert, oder was Lindner macht.
