Schlimme Nachrichten aus #Österreich:
Durch die anhaltende Illegalisierung von #Sexarbeit in Deutschland versuchen immer mehr Sexworker dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie wissen oft nicht, dass in Österreich #Kriminalisierung + #Zwangsuntersuchung herrscht.
Zudem zeigt die Statistik, dass es vor allem SWs sind, die durchs Raster fallen, also keine Soforthilfe o H4 erhalten. Diese Menschen finden aber kein Gehör in den Medien denn im Moment dreht sich fast alles um die Forderung "Öffnet die Bordelle". Die Forderung ist richtig./2.
Dennoch ist es essentiell, dass wir wichtige Grundsätze pflegen: Rassismus und Diskriminierung haben keinen Platz in der Hurenbewegung. Wir sind solidarisch mit jenen, die derzeit am härtesten betroffen sind und genötigt sind, z.B. auf Österreich auszuweichen./3.
Das ProstSchG weisen wir weiterhin zurück. Damit in dieser Situation zu argumentieren bedeutet Rassismus und einer internalisierten Hurenhierarchie keine klare Absage zu erteilen.
Die Forderung muss lauten: Entkriminalisierung und gute Arbeitsbedingungen für ALLE./4.
Dringend erforderlich: Breite Diskussion von SWs + Betreibenden über eine Strategie, die uns nicht spaltet.
Wir sollten uns gemeinsam + grundsätzlich wehren.
Es braucht engen Austausch mit z.B. Österreich: Wie sind die Erfahrungen mit #Arbeitsmigration + #Sexarbeit?/5
Diese Realität müssen wir im Interesse aller Sexarbeitenden erkennen + nutzen für die politische Forderung: Finanzielle Hilfen für illegalisierte SWs/ unbürokratische Coronahilfen für Bordellbetriebe / bedarfsgerechte Beratung für SWs in Not/Integration v. SW in Pandemie-Haushalt
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Die Wahrheit: in meinem Aktivismus fühle ich mich einsam, erschöpft und enttäuscht.
Oder eher: Allein gelassen? Von Feminist*innen, searbeitenden Kolleg*innen und Verbündeten, die sich nur theoretisch und selten praktisch mit mir als Sexarbeitender Feministin solidarisieren.
Allein gelassen von sexarbeitenden Kolleg*innen. Ja, es gibt Differenzen. Doch warum ist die Konsequenz aus Kritik beleidigtes Silencing? Allein gelassen von Verbündeten, die nicht verlässlich sind. Was ist los mit Euch?
Kritik sollte gemeinsames Wachstum zur Folge haben.
Warum ich das gerade jetzt sage? In den letzten Tagen habe ich sowohl hier als auch @Whoroscope_eu O-Töne von Sexarbeiter*innen aus marginalisierten Communities veröffentlicht. Sie sind von Transphobie & Rassismus betroffen. Wo - bleibt - Eure - Solidarität - und - Support??
1/ Seit Kurzem weiß ich, dass ich Covid19 hatte. Wann genau ist ungewiss, ich vermute, dass ich mich bei einem Vortrag Anfang März #20 in Innsbruck infiziert habe. Isoliert habe ich mich als das RKI Tirol am 14.3. zum Risikogebiet erklärte. Zu spät, denke ich heute.
2/ Einen Test machte ich damals nicht, weil meine Symptome wie eine schwere Erkältung wirkten. Ende März begann ich aus Panik vor der Pleite in einem Laden Regale aufzufüllen. Nach den Schichten (5-6h) war ich erschöpft und musste mich hinlegen.
3/ Da das ein Knochenjob war, hat mich das nicht irritiert. Mitte April hatte ich eine heftige Entzündung im Zehengelenk, wird die harte Arbeit sein, ich meldete mich krank und schmiss den Job, weil der Fuß lange trotz Kortison nicht besser wurde.
CN Covid19
CN Post Covid
Seit einem halben Jahr beobachte ich an mir, dass ich oft müde bin. Hinzu kamen ein Haufen seltsamer Infekte: Schultergelenk, Zehengrundgelenk, Mittelohr, Auge und immer mehr Atemnot. Leider hatte ich bis jetzt nicht das Selbstvertrauen für einen Test./1
Schon in der Kindheit wurde mir vermittelt, ich bildete mir Sachen ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Unschöne Folgen dessen bis heute. Im Januar war ich bei einer Onlinekonferent und dort wurde auch über (long) Covid gesprochen. Das hat bei mir den Ausschlag zum Test gegeben./2
Heute das Ergebnis: die Antikörper schaffen Fakten: Ja, ich hatte Covid. Mixed feelings, einerseits Erleichterung, dass es KEINE Einbildung war, (btw same-same als ich mit 32 die Autismusdiagnose erhielt) + andererseits Wut auf mich, dass ich lange gezögert habe./3
1/ Ich liebe Podcasts und höre meist 1-2h am Tag welche. Deswegen ist es spannend für mich, wenn neue Podcasts zu #Sexarbeit rauskommen. Die werden asap gehört. Oft habe ich danach Lust, dazu was zu schreiben, so auch bei der Sexarbeitsfolge von @polit_menu.
2/ Eine kleine Rezension:
Als Podcasterin weiß ich, dass es nicht einfach ist, über ein so komplexes Thema zu sprechen. Höre ich mich selbst, denke ich oft, das hättest Du noch sagen müssen, oder wieso hast Du nicht lieber dieses Beispiel gebracht?
3/ Ich finde es gut, dass Kolleg:innen ihre Sex-Arbeit leidenschaftlich verteidigen und das ist hier der Fall. Aber ich möchte respektvoll ein paar Aspekte ansprechen, die ich problematisch finde:
CN: Ableism
N' Paar Gedanken zur sich selbstbewahrheitenden Erzählung der Mehrheitsgesellschaft:
Sie entscheidet darüber, ob Dir das Attribut "behindert" überhaupt zusteht.
"Es geht Dir doch eigentlich gut, Du lebst selbstbestimmt!" Nicht "genug" Opfer sein - in ihren Augen.
Zuviel Privilegien als dass Dir Emphatie oder Respekt zustünde. Als Mensch mit Behinderung sollst Du gefälligst dankbar sein+still. Du sprichst über Deine Erfahrung? Rechne mit Silencing, wenn es nicht den Erwartungen der Mehrheit entspricht. Du kannst gar nicht "echt" sein.
Dann erzählen sich Nicht-Autist:innen gegenseitg ihr angelesenes Wissen über Autismus statt der Autist:in zuzuhören und zu lernen. Dir wird die Expertise aberkannt, sie finden Dich zu funktional und nennen Dich Fake. So geht die Erzählung, an deren Ende Diskriminierung steht.