Interessanter Artikel über Gruppe und #Covid19. Unter anderem mit der Beobachtung, dass die Epidemien der saisonalen Viren nicht gleichzeitig auftreten.
Ein möglicher Grund ist, dass viele Leute mit einem umgehenden Virus in Kontakt kommen, aber dank der angeborenen Immunität die Infektion abwehren. Dabei tritt als erstes eine rein Zytokin-abhängige Antwort auf.
Die Signalkaskade, u.a. angetrieben durch Interferone und Dendritische Zellen, versetzt Körperzellen in einen "antiviral state", in dem besondere Mechanismen die Vermehrung von Viren in den Zellen bekämpfen. Dadurch kann der Körper Infektionen früh stoppen.
Der "antiviral state" und die anderen Mechanismen der frühen Immunreaktion sind unspezifisch, so dass andere Viren es schwerer haben. Es gibt außerdem Indizien, dass Coronaviren oft durch diese Zytokin-abhängigen Mechanismen beseitigt werden können, wenn sie gut aktiviert werden.
Umgekehrt haben Coronaviren spezielle Proteine, die das auslösende Signal (Typ-1-Interferone) in infizierten Zellen unterdrücken. Das könnte Sekundärinfektionen mit Viren bei #covid19 in frühen Phasen der Infektion sogar begünstigen.
Sekundärinfektiondn hin oder her, Bevölkerungsweite Grippeimpfungen wären auf jeden Fall sinnvoll, um die Testzentren und Krankenhäuser zu entlasten. Blöderweise ist schon jetzt absehbar, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird.
Sich früh ne Grippeimpfung zu beschaffen, ist also vermutlich ein ganz schlauer move dieses Jahr...
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Ihr habt ja wahrscheinlich von den ~60.000 Hitzetoten im Jahr 2022 gehört.
Es gibt da zwei Aspekte, die oft unter den Tisch fallen. Der eine ist, dass Temperatur-Opfer meist alt, oft krank, alleinstehend und arm sind und deswegen nicht so auffallen. 1/ spektrum.de/news/60-000-un…
Der zweite ist, dass der Zusammenhang auch in die andere Richtung funktioniert: es gibt ein Optimum von etwa 16 bis 19 Grad. Außerhalb steigt die Sterblichkeit. So sterben auch viele Menschen im Zusammenhang mit Kälte. 2/ (Abb: Ballester et al, Nature Med. (2023 CC BY 4.0)
Tatsächlich sind das über die gesamte Temperaturspanne weit mehr als durch Hitze. Der Grund, weshalb man vor allem Hitzewellen betrachtet, ist einerseits natürlich gewisser Bias. Andererseits betrachtet man bei sowas, wie in diesem Paper, meist Temperaturextreme.
3/
Die Geschichte mit den Kipppunkten ist ganz interessant, gerade weil die so schwer zu analsysieren sind.
Deswegen hier ein allgemeiner Überblick, worum es dabei geht. Grundsätzlich sind das kritische Übergänge in dynamischen Systemen. Siehe hier:
1/12 scilogs.spektrum.de/fischblog/waru…
Es geht dabei allgemein um Systeme, die zwei oder mehr stabile Zustände haben. Diese Zustände sind aber nicht statisch, sondern schwanken durch äußere Störungen und innere Dynamik. wenn die Abweichung zu groß wird, können sie in einen neuen stabilen Zustand übergehen.
2/12
Solche Kipppunkte können offensichtlich unter zwei Umständen leichter auftreten: wenn das System in sich instabiler wird oder die äußeren Störungen größer werden. Beides kann sich auch gegenseitig bedingen.
Bei manchen Komponenten des Klimasystems passiert das gerade.
3/12
Die Folgen des Klimawandels für die Menschheit, ein Thread. 🧵
Der Klimawandel hat einen ganzen Haufen Auswirkungen, ökologisch, gesundheitlich, geographisch... Man kann die Effekte aus meiner Sicht aber in zwei Klassen gruppieren, was unseren Umgang damit angeht.
1/19
Zum einen gibt es da die quasi erdgeschichtlichen Auswirkungen. Die abschmelzenden Eiskappen, veränderte Küstenlinien, der Ozean wird sauer und so weiter. Also buchstäblich das Ende der Welt wie wir sie kennen. Das sind überwiegend mittel- bis langfristige Effekte.
2/19
Wir kennen aus der jüngeren Erdgeschichte Warmperioden mit CO2-konzentrationen, wie sie in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten Wahrscheinlich sind. Sie waren feuchter, mit höherem Meeresspiegel und sind gute Modelle für das zukünftige Klima.
3/19 pnas.org/doi/10.1073/pn…
Die interessante Frage beim Klimawandel ist, was die globale Erwärmung für Wetter und andere Bedingungen bedeutet. Das ist schwer vorherzusagen - und noch schwerer einzuschätzen sind die konkreten Folgen für die Menschen.
1/24
Dafür gibt es einen ganzen Haufen Gründe. Zum einen ist unklar, wie sich die CO2-Emissionen weiter entwickeln. Im Moment folgen sie dem "Worst-Case-Szenario" RCP8.5, aber dieser Pfad ist langfristig nicht plausibel. @hausfath hat das 2020 gut erklärt.
2/24 nature.com/articles/d4158…
Irgendwann in der Zukunft weichen die Emissionen nach unten ab, einfach weil nicht genug fossile Rohstoffe verfügbar sind, erneuerbare Energien werden günstiger etc.
Könnte entsprechend sein, dass das CO2 sich z.B. irgendwo im Bereich von 500 bis 700 ppm stabilisiert.
3/24
Morgen beginnt die Klimakonferenz #COP27. Ein Thread.
Eigentlich soll COP27 die nur fortsetzen, was auf der COP26 in Glasgow begonnen wurde. Aber daraus wird nix. V.a. wegen der #Energiekrise sind viele bei COP26 für 2022 zugesagte Klimaschutz-Verpflichtungen ausgeblieben.
1/11
Man tritt bei den Klimaschutzplänen der Staaten also, anders als erwartet, auf der Stelle. Und dann ist ja noch die Frage der Umsetzung, also welche Auswirkungen die Energiekrise auf schon gemachte Zusagen hat. Da sah es schon vorher in vielen Ländern nicht gut aus.
2/11
Das Problem ist auch, dass Unternehmen und Staaten sich ihren Klimakram schönrechnen. Wenn man mal die CO2-Reduktions-Erfolgsmeldungen mit dem CO2-Anstieg in der Atmosphäre abgleicht, drängt sich der Verdacht auf, dass es real gar keine nennenswerten CO2-Reduktionen gab.
3/11
Aus Großbritannien kursieren grad Meldungen über kranke Tauben mit grotesk verdrehten Hälsen und anderen Symptomen. Ursache ist wohl ein hochansteckendes Tauben-Paramyxovirus (PPMV). 1/6 news.de/panorama/85655…
Paramyxoviren sind eine große Gruppe von Viren, die Krankheiten auch beim Menschen verursachen. Dazu gehören u.a. Masern und Nipah. Einige dieser Viren können das Nervensystem befallen, zum Beispiel eben PPMV. Dadurch entstehen neurologische Symptome wie der verdrehte Hals.
2/6
PPMV ist jetzt nix Neues. Vermutlich handelt es sich hier um eine der Linien von PPMV-1, einfach weil das immer wieder mal solche Ausbrücke bei Tauben verursacht.
Im Agrarbereich kennt man das Ding bei Geflügel als Newcastle Disease und impft dagegen. 3/6