Ich geb’s gern zu, nach Lübeck (@hansekoenigin) wollte ich vor allem wegen dem @hansemuseum_eu, das den Weg locker gelohnt hat. Aber dass die prachtvolle alte Stadt noch viel mehr zu bieten hat, war eh klar, und bei den @LuebeckerMuseen fiel die Wahl recht schwer. Gut, dass ...
... der Begleiter fand, irgendetwas #Buddenbrooks-mäßiges müsse sein und mich deshalb ins #BehnhausDraegerhaus geschleppt hat. Zu Beginn fragte eine Dame - wie mir schien, etwas resigniert - ob wir für die #Buddenbrooks, die hier während des Umbaus ...
... ihres Hauses Unterschlupf finden, da wären oder für die Gemäldesammlung. Ich wusste nicht mal, was für Gemälde hier sind... 😬.
Den Umzug kriegt ein charmanter Christian B. in einem liebenswürdigen Video erklärt. 👋🏼 Hallo #ErikaMann!
Die #Buddenbrooks-Ausstellung ist über das ganze #Behnhaus verteilt, mit anrührenden Gegenständen, Bildern und Büchern. Durch die Stationen führt Tony B., die #dasLebenkennengelernt hat, höchstpersönlich. Wie gut das funktioniert, sieht man hier:
Aber die eigentliche Attraktion sind hier Haus und Gemäldesammlung. In das vom dänischen Architekten Lillie klassizistisch ausgestattete Haus möchte sicher jede*r gleich einziehen (ok, man könnte es noch dekolonisieren).
Die Gemälde deutscher Romantiker und Nazarener hängen ...
... in der Art Räume, für die diese gemalt haben, was die Bilder doch ungemein schmückt.
Caspar David Friedrich darf man nicht fotografieren. 😟
Heinrich Mann guckt hier am Familienidyll vorbei.
Ich habe mich sehr gefreut, viele Maler hier vorzufinden, die ich neulich erst im @Lenbachhaus gesehen habe. Die beiden Museen sind fast etwas wie Geschwister.
Es ist eine fulminant gute Sammlung, die in den beiden Bürgerhäusern einen würdigen Rahmen hat. Familienportraits wirken in diesem Umfeld ganz anders, auch kontrastierende wie das von Overbeck und das klassizistische, das vom selben Standpunkt sichtbar ist.
Gute Laune machen auch die vielen Kinder, die auf den Gemälden umherhüpfen.
Hallo, Wilhelm #Leibl! Wer hätte den Bauernbub aus Schondorf bei den Lübecker Bürger- und Waisenkindern erwartet?
Einen heiteren und lockeren Eindruck machen auch die Kinderzeichnungen aus museumspädagogischen Projekten, die allenthalben herumstehen, zusammen mit Auseinandersetzungen von Künstler*innen mit den Gemälden
Das #Museumsklo ist klein, der #Museumsladen schön und nebenan gibt es ein ganz nettes #Museumscafé mit einem lauschigen Garten, der ähnlich wie der des Behnhauses ist.
Und in der Tat beginnt rechts vom Wolf ein kulturhistorischer und, im Stock drüber, ökologischer Rundgang zur Geschichte und Bedeutung der Jagd, der viel mehr …
… Publikum verdient hätte.
Im Steinzeitraum darf man ein übriggebliebenes #Diorama von 1949 bestaunen - ich wünschte mir ja sehr, dass moderne Museen einen zeitgemäßen Einsatz für Dioramen fänden. Halt nicht mehr so klischeehaft wie einst…
Barocke höfische Jagden kann man aus heutiger Sicht nur empörend und teuflisch für Mensch und Tier finden (Fuchsprellen! Hallo, wie gemein ist das?). Dem Museum gelingt es aber, sie hervorragend zu kontextualisieren und die Jagdgemälde medienunterstützt zu erklären.
Zur Feier der Tatsache, dass Museen wieder offen haben, habe ich mir heute eine Jahreskarte für die @Pinakotheken gekauft.
Da ich schon oft in der Alten Pinakothek war, habe ich mich heute mal nach dort abgebildeten Schwarzen Menschen umgesehen, weil: #BlackLivesMatter ⬇️
Nun ja. Sagen wir es mal so: ein Glück, dass bei den Heiligen Drei Königen traditionell einer, meist der jüngste, Afrikaner (neben einem Asiaten und einem Europäer, als Sinnbild für die drei Erdteile) ist. Und ein Gefolge dabei hat.
In Memlings „Sieben Freuden Mariens“ ist richtig was los. Beim Ritter auf dem braunen Ross bin ich mir nicht ganz sicher. In Brügge im späten 15. Jahrhundert gab es also genug Afrikaner, die Memling Modell stehen konnten. Wie das in Deutschland war? Ich weiß leider zu wenig.
Viele Malerei des 17. Jahrhunderts finde ich ziemlich sperrig - all die Genreszenen, dramatisch guckenden Heiligen, wilden Tiere - aber nachdem die #PinaCaravaggisti mich so begeistert haben, wollte ich mir gerne auch van Dyck von der #PinaVanDyck-Ausstellung erklären lassen.
Und wieder zeigt sich, dass man den KuratorInnen der @Pinakotheken (und überhaupt allgemein) vertrauen sollte.
#PinaVanDyck ist eigentlich eine Ausstellung über das, was Museumsleute überhaupt so machen - restaurieren, durchleuchten, vergleichen, verleihen.
Im sehr empfehlenswerten #Audioguide führt Mirjam Neumeister, die die Ausstellung verantwortet, entspannt und kenntnisreich selbst durch die Räume und erklärt, wie sie van Dycks Arbeitsweise und Auseinandersetzung mit anderen Künstlern auf die Schliche gekommen ist,