Die Innenstadt ist an diesem Freitag wie leergefegt. Für die Aufmerksamkeitsproduktion von #Rheinmetallentwaffnen bedeutete dies wenig Publikum. Umsomehr verlagert "sich" das öffentliche Bild in die medialen Netze und Subnetze. 
Das Pflaster in Kassel zeichnet vergleichsweise kurze Wege zu den Rüstungsfabriken, die sich quasi mitten in der Stadt, der dicht bewohnten Nordstadt und bis auf Außnahmen kognitiv mental ohnehin in den Verdrängungsköpfen der Stadtbewohner befinden.
Das hat auch mit damit zu tun, dass Nordhessen stark ohne eine "Leben auf der Strasse" geprägt zu sein scheint. Die reicheren Stadtviertel kennen kaum oder nur intellektuelle Arbeit in Rüstungsbetrieben. Die Klientel von dort war vielleicht wenig sichtbar. Die Demonstrierenden
kamen bundesweit angereist, waren eher jung. In der Nähe von KMW am Rand der sogenannten City waren es Schülerinnen, die sich an den Blockaden und Demos besonders interessiert zeigten.
Inhaltlich ist die Verknüpfung von Kriegsgewalt und Repression, von Faschismus und Waffenproduktion gelungen, vor allem in einer Rede. In ihr wurden die köperlichen Folgen von Sprengkörpern bei einem Angriff im Iran 1979 und das Trauma anschaulich beschrieben.
Wie der kapitalistische Staat es schafft, eine Gesellschaft in der Logik "Ihr Tod ist unser Brot" zu halten, kam nicht ganz heraus. In Kassel zieht wieder eine geschäftige Gleichgültigkeit auf. Der weiße Bus mit der Anzeige "Antimilitaristische Tour" steht zur Abfahrt bereit.
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